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Land der Sehnsucht (German Edition)

Land der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Land der Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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aber es ist leichter, eine Arbeit gleich beim ersten Mal richtig zu machen, als hinter jemandem her arbeiten und seine Fehler ausbügeln zu müssen.“ Sampsons Brauen schossen in die Höhe. „Sie sind nicht zufällig an einer zweiten Arbeitsstelle interessiert, Brennan?“
    Jack winkte ab. „Ich habe bereits alle Hände voll zu tun. Das verdanke ich übrigens hauptsächlich Ihnen.“
    Sampson sah über Jacks Schulter. Ein Grinsen zog über seine bärtigen Wangen. „Sie sollten sich fertig machen. Es sieht so aus, als hätten Sie gleich noch mehr Arbeit.“
    Als er Sampsons Augenzwinkern sah, wusste Jack, ohne sich umzudrehen, wovon er sprach. Schließlich sah er sich um.
    Véronique eilte über die Straße auf ihn zu und hatte noch eine Tasche in der Hand. Diese Frau war doch einfach unglaublich! Sie hatte bereits eine Tasche hinten aufgeladen. Wie viele Taschen brauchte sie denn für einen Tag? Dann dachte er an den Vorfall mit dem Stinktier und war überrascht, dass sie keinen Überseekoffer hinter sich herzog.
    Er wollte sie deshalb zur Rede stellen, aber als sie näher kam, schloss er aus ihren geröteten Augen, dass sie geweint hatte.
    Er sprang vom Wagen und nahm ihr die Tasche ab. „Ist etwas passiert?“
    „Nein, mir geht es gut. Merci.“ Ihr Lächeln wirkte echt, obwohl ihre Augen das Gegenteil sagten. Sie schaute sich um, hob leicht die Schultern und ließ sie dann wieder fallen. „Können wir losfahren?“
    Jack verstand diesen Wink. Er verstaute ihre zweite Tasche, die fast nichts wog, unter dem Wagensitz und half ihr dann hinauf. Was auch immer sie aufgewühlt hatte, sie wollte offensichtlich nicht darüber sprechen. Und er war klug genug, sie zu nichts zu drängen.
    Wenn eine Frau über etwas nicht sprechen wollte, war es am besten, nicht daran zu rühren, bis sie bereit war zu reden. Er hatte lange nicht mehr daran gedacht, aber er erinnerte sich an die wenigen Male, als seine Mary emotional aufgewühlt gewesen war. Damals war er am besten damit gefahren, sie in Ruhe zu lassen, bis sie sich ein wenig beruhigt hatte.
    * * *
    Nachdem sie drei Stunden unterwegs gewesen waren, hatte Véronique immer noch kaum ein Wort gesagt. Jack behielt den grauen Himmel im Auge und ihm entging die Feuchtigkeit in der Luft nicht. Er warf wieder einen vorsichtigen Blick neben sich. Sie sah wirklich nicht traurig aus.
    Ganz im Gegenteil, ihre Augen strahlten und verfolgten aufmerksam alles, was vor ihnen auftauchte. Sie schien alles in sich aufzusaugen – jeden Vogel, der über ihnen flog, jedes Streifenhörnchen, das ins Gebüsch hüpfte, wenn der Wagen näherkam. Nicht einmal die Höhe schien sie zu stören. Dieser Teil der Straße, auf dem sie gerade fuhren, war von Espen und Weiden gesäumt. Der steile Abhang war also kaum zu sehen.
    Aber wenn er mit seiner Vermutung richtig lag, würde sich das bald ändern.
    „Wir halten in ein paar Minuten an, damit die Pferde sich ausruhen können, und essen etwas. Einverstanden?“
    Sie schaute ihn an. „Die … Pferde?“
    Als er das Necken in ihrer Stimme hörte, hoffte er, dass dies der Durchbruch war, auf den er gewartet hatte. „Genau. Die Pferde. Wie soll ich sie sonst nennen?“
    Sie beherrschte ihren gespielt hochnäsigen Blick perfekt. „Diese Tiere tragen große Namen, die …“
    „… eines Kaisers würdig sind. Ja, ich weiß. Das hast du mir schon erklärt. Von deinem Charlemagne habe ich einiges gelesen, aber wer war dieser Napoleon Bonaparte?“ Er liebte es, ihren ungläubigen Blick zu sehen.
    Die Bibliothek in Willow Springs hatte nur ein sehr begrenztes Sortiment und keine Bücher über französische Geschichte. Aber er hatte sich erinnert, dass er in Marys Sammlung ein Geschichtsbuch gesehen hatte. Tatsächlich hatte er darin ein kurzes Kapitel über europäische Geschichte gefunden. Dieses Kapitel hatte er vor zwei Nächten noch einmal gelesen.
    „Napoleon Bonaparte – Véronique wiederholte den Namen und betonte die französische Aussprache – war ein großer französischer Regent. Er breitete das französische Reich in ganz Westeuropa aus und erreichte viele große Dinge für unser Land.“
    „Er ist also dein Liebling in der französischen Geschichte?“ Jack rechnete damit, dass sie das bejahen würde, und bereitete sich darauf vor, ihr zu erzählen, was er über Waterloo gelesen hatte.
    „Nein …“ Sie schmunzelte scheu. „Ich habe keinen Liebling, wie du es nennst, aber … einen König in unserer Geschichte kenne ich besser als die

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