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Land der Sehnsucht (German Edition)

Land der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Land der Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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dir gewesen, als du diese Nachricht bekamst. Wegen Monsieur Marchand und wegen des Geldes.“
    Ihre Lippen zitterten. Sie hob die Hand und berührte seine Wange. „Hättest du Monsieur Gunter für mich erschossen, Jack? Wie du es den Bergarbeitern angedroht hast?“ Sie biss sich auf die Unterlippe, aber er entdeckte trotzdem ein winziges Schmunzeln. „Oder vielleicht Madame Hochstetler, was ich eindeutig vorziehen würde?“
    Er konnte nicht anders, als ihren Mund anzusehen. Das Bild von Mrs Hochstetler vor seinem inneren Auge half tatsächlich, den größten Wunsch, den er im Moment hatte, zu verdrängen. „Bring mich nicht auf so verlockende Gedanken, Frau.“
    Ihre Augen funkelten, aber nur für einen Moment. „Dadurch, dass das alles passiert ist, habe ich Gelegenheit bekommen, mich selbst kritischer zu betrachten, Jack.“ Sie schüttelte den Kopf. „Und das, was ich gesehen habe, gefällt mir überhaupt nicht.“
    „Darin unterscheiden wir uns gewaltig, Madam. Denn mir gefällt das, was ich sehe, sehr gut.“
    Sie ließ den Kopf hängen. „Ich wuchs in einem reichen Haus auf, mit Privilegien und Chancen, die ich nicht aufgrund meiner Geburt, sondern zufällig erhalten hatte. Aber irgendwann verlor ich aus den Augen, was ich war, und ich begann zu glauben, das alles würde mir zustehen. Irgendwie ist es schon eine Ironie des Schicksals.“ Sie schloss die Augen, und eine Träne lief ihr über die Wange. „Ich war mein ganzes Leben lang eine Bedienstete … aber ich besaß nie ein dienendes Herz.“
    Jacks Brust zog sich zusammen, als er mit ansah, wie sehr sie diese Erkenntnis bedrückte. Sie ließ den Kopf hängen. Ein leises Stöhnen entstand tief in ihrem Inneren und kam schließlich über ihre Lippen. Er legte die Hand an ihre Wange und wartete geduldig, bis sie ihn anschaute. Als sie es schließlich tat, beugte er sich nahe zu ihr vor. „Das mag früher vielleicht in einem gewissen Maß wahr gewesen sein, Vernie. Aber auf die Frau, die ich jetzt vor mir sehe, trifft das nicht zu.“
    Sie atmete schnell ein und zwang sich zu einem Lächeln. „Musst du denn so hartnäckig auf diesem Namen bestehen?“ Ihre Lippen öffneten sich ein wenig und sie blickte ihn zärtlich an.
    Da er die Intensität dieses Moments und seine eigene Anspannung etwas vertreiben musste, rutschte Jack ein kleines Stück von ihr ab. „Du musst dich jetzt nicht wieder übergeben, oder?“
    Sie bedachte ihn mit einem seltsamen Blick.
    „Nein, Jack. Mir geht gerade durch den Kopf, wie es wohl wäre, dich wieder zu küssen.“
    Er hätte in diesem Moment wie ein Sack Mehl vom Wagen fallen können und hätte keine Schmerzen gefühlt. Er musste schlucken, um wieder sprechen zu können. „Ist … das so, Mademoiselle Girard?“
    „Ja, das ist so, Monsieur Brennan.“
    Sie rutschte näher, und dieses Mal unternahm Jack nichts, um sie zu entmutigen. Sie schien entschlossen zu sein, die Führung zu übernehmen, und er ließ es zu. Ihr Kuss war zuerst vorsichtig und federleicht, bis er sie ein wenig ermutigte.
    Ihre Hände strichen über seine Schultern und seinen Nacken, und ihr Kuss wurde leidenschaftlicher.
    Nach einer Weile wurde Jack wieder bewusst, wo sie sich befanden. Obwohl er für die Frau in seinen Armen so starke Gefühle hatte, nahm er sie sanft an den Schultern und hielt sie ein wenig von sich. „Véronique“, flüsterte er.
    Sie schlug die Augen auf, rührte sich aber nicht. „Oui?“
    Jack dankte Gott erneut für seine weise Voraussicht, als er das weibliche Geschlecht geschaffen hatte. Und ganz besonders diese schöne Frau.
    Sie wich leicht zurück, als könne sie seine Gedanken lesen, und schaute ihn mit funkelnden Augen an. „Müssen wir weiterfahren?“
    Merkte sich diese Frau denn eigentlich jedes einzelne Wort, das er sagte? Jack schüttelte den Kopf und genoss ihr Lächeln. „Ja, Madam. Das müssen wir.“

Kapitel 41

    Jacks Hand streifte ihre, als sie vom Wagen zur anderen Seite von Miss Maudies Haus gingen. Er drückte leicht ihre Hand. Véronique lächelte in sich hinein, während sie an die letzten Minuten dachte. In Jack Brennan steckte viel mehr, als sie anfangs gedacht hatte, und so vieles, das sie gerne noch kennenlernen wollte.
    Sie versuchte, sich vorzustellen, was für eine Frau Mary wohl gewesen war und welchem Elternteil der kleine Aaron ähnlich gesehen hatte. Oder war Jacks Sohn eine Mischung aus beiden gewesen? Dass sie von Jacks früherer Ehe erfahren hatte, änderte nichts an ihren

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