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Landluft für Anfänger 01: Großstadtmädchen haben's schwer

Landluft für Anfänger 01: Großstadtmädchen haben's schwer

Titel: Landluft für Anfänger 01: Großstadtmädchen haben's schwer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Lämmermann , Simone Höft
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geht auf Toilette, das ist doch eine gute Gelegenheit. Ob mein Lippenstift noch …? Egal, zu spät.

00:20. Zweieinhalb Biere, einen Schnaps und einen Gin Tonic später
    Hmpf. Das hatte so gut angefangen. Ich lässig zu ihm hin, Aufeinandertreffen Höhe Kondomautomat, sanft-rotes Licht.
    Ich, gebrüllt: »Hallo.«
    »Hey! Na?«
    »Ich hab’s Patrick gesagt.«
    »Was gesagt?«
    »Dass ich dem Chef Bescheid gebe. Wegen deiner Kolumne.«
    Irritiertes: »Okay?!«
    Während ich noch versuche klarzumachen, dass uns so eine Lappalie ja nicht von unserer Beziehung abhalten sollte, meinte er nur, er hätte das mit Patrick längst geklärt. Das hätte er in den letzten Tagen ja auch mal erwähnen können … War er dann gar nicht sauer auf mich? Hätte ich mir das mit Patrick etwa sparen … Na ja. Aber dann hat er mich angelächelt und gesagt: »Trotzdem süß von dir.« Und hat mich GEKÜSST! (Gut, ich habe mit Augenaufschlag und dem Keck-an-die-Wand-lehn-Trick nachgeholfen.) Wir haben sicher zehn Minuten geknutscht, und er durfte meinen Busen streicheln. (Es ist doch von Vorteil, bei Körbchengröße 80 B – oder eher A – keinen BH tragen zu müssen.) Trotzdem: Bei Gelegenheit muss ich ihm mal zeigen, dass Küssen nicht unbedingt ‚Er spielt Propeller in meinem Mund, und ich versuche mit meiner Zunge nicht zwischen die Rotorblätter zu kommen’ bedeutet. Aber: Männer sind halt nicht perfekt. Der Sex mit ihm ist dafür eins a.)
    Als wir dann eine Pause gemacht haben und er von meinem Gin Tonic getrunken hat, dachte ich, ich frag ihn jetzt einfach. Man wird ja nicht jünger.
    »Ich such übrigens einen neuen Mitbewohner.«
    »Ach ja? Was ist mit diesem Anwalt?«
    »Matti zieht aus. Ich dachte, also, vielleicht hast du ja …«
    »Ja, klar. Ich denk mal drüber nach.«
    »Echt?« Jippiee. Er kann es sich vorstellen!!!
    »Na ja, ich kann nichts versprechen, aber …« Klar, wir kennen uns ja auch erst fünf Wochen und vier Tage, da muss man schon noch mal in sich gehen. Dachte ich. Aber dann sagte er: »… aber vielleicht fällt mir ja jemand ein.« Jemand? Ich dachte: du. Also: er. Also: wir. So als Paar.
    Ab da ging’s bergab, erst kam die ultimative Beleidigung: »Ich bin ja echt froh, allein zu wohnen, man ist ja nicht mehr zwanzig. Aber ihr Mädchen tickt da wahrscheinlich anders.«
    Und dann die schlechteste Idee aller Ideen überhaupt: »Hey. Lisa, suchst du nicht eine Wohnung?!« Wollte David mir doch glatt die Praktikantin ans Bein binden. Nur weil die gerade vorbeilief. Das kann ja wohl nicht sein Ernst sein, die ist maximal 25! Vielleicht wohne ich nicht gerne alleine, aber ich bin doch keine Studentensammelstelle!! Und wahllos schon mal gar nicht! Und jetzt steh ich hier und muss ihren blöden »Wie-hip-wohnst-du-wirklich«-Persönlichkeitstest über mich ergehen lassen:
    »Also, wo sagtest du, liegt die Wohnung genau?«
    »Kastanienallee.«
    »Prenzlberg ist doch out. Wohnt man jetzt nicht eher in Neukölln?« Ja. Mann. Aber ich wohne ja, im Gegensatz zu dir, Püppchen, auch schon seit zehn Jahren hier.
    »Na ja, okay. Welcher Stock?«
    »Vierter. Altbau. Parkett. Balkon. Badewanne.«
    »Wow.« Tja, da sagst du nichts mehr, was? Laura und ich haben damals den Vermieter regelrecht bestochen.
    »Aber `ne Spülmaschine hast du schon? Und `ne Waschmaschine. Mir wäre wichtig …«
    Ich brauch dringend mehr Alkohol.

00:30. Zweieinhalb Biere, drei Schnäpse und eineinhalb Gin Tonic später
    So. Ich bin betrunken. David tanzt, seit er von der Toilette zurückgekommen ist. Und zwar mit Kim Ji-Young. Grr. Er hätte ja mal mich fragen können … Egal. Was die können …

00:33. Bar
    Scheiße. Beim ersten Lied ausgerutscht. Mit Gin Tonic in der Hand. Peinlich. Gibt das Flecken? Kim Ji-Young hat mir hochgeholfen. Besser, ich kauf mir mal `ne Tüte Chips.

1:20
    Ann-Kathrin redet wirklich viel. Ich bin müde.

1:20. Iris’ Schlafzimmer
    Ein Uhr vorbei, und Michael ist immer noch nicht da. Ist jetzt wohl klar, wo er sich rumtreibt. Hab sein Bettzeug vorhin ins Gästezimmer geworfen und dann wieder zurückgeholt. Ich weigere mich, dieses Klischee der betrogenen Ehefrau zu erfüllen. Frage mich aber, wie Ehemann und Assistentin mit so wenig Schlaf effektiv arbeiten wollen. – Oh, Moment, war das … ja, der Schlüssel. Und das … die Schuhe. Wieder hingeschleudert. Der Mann kehrt heim. Jetzt geht er wie immer in die Küche, trinkt ein Glas Wasser, dann kommt Toilette und Zähneputzen. Müsste demzufolge in zehn

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