Landnahme
halbnackt, ich hatte nur eine winzige Hose an, neben ihn vor den Schrank und suchte meine Sachen durch nach dem einzigen Büstenhalter, den ich besaß. Bernhard warf einen erschrockenen Blick zu mir, dann wühlte er in Friederikes Sachen, wobei sein Kopf fast im Schrankfach verschwand. Ich wartete neben ihm, bis er sich aufrichtete und die Unterwäsche zu den anderen Sachen in eine Tüte steckte.
»Da kannst mir helfen, Bernhard«, sagte ich, »du kannst mir den BH zumachen. Dabei renkt man sich immer die Arme aus.«
Ich hielt den weißen Büstenhalter vor der Brust. Als er aufmich zukam, ließ ich ihn wie aus Versehen fallen. Wir bückten uns beide gleichzeitig, er war schneller, und ich zog die Hand zurück.
»Ich dachte, du trägst keinen Büstenhalter.«
»Hast du das bemerkt? Was du nicht alles siehst! Das sollst du gar nicht.«
Jetzt lächelte er.
»Leg ihn mir um«, sagte ich und hob die Arme über den Kopf. Er sah mich an, schaute auf meine Brust, atmete tief durch und legte die Schalen auf meine Brüste.
»Halt ihn fest«, sagte er, »damit ich ihn dir zumachen kann.«
»Wie gefallen dir meine Titten? Besser als Riekes?«
Er knurrte etwas. Ich schob meinen kleinen Hintern zu ihm, und dann ging alles ganz rasant. Er riss den Büstenhalter herab, wobei die Metallösen durchs Zimmer flogen, umfasste meine Brüste und trug mich zum Bett. In einer Sekunde war er ausgezogen und lag über mir.
»Schließ wenigstens die Tür ab«, konnte ich gerade noch sagen, bevor er wie ein Berserker in mich eindrang. Er stöhnte und schnaufte, ich versuchte, das Kopfkissen unter meinem Rücken hervorzuziehen, und dann war schon alles vorbei, und er wälzte sich neben mich und keuchte immerzu: »O Gott, o Gott.«
»Das war wohl sehr dringlich?«, erkundigte ich mich, »so fix habe ich das ja noch nie erlebt.«
»Ja«, sagte er, »ja, das war es wohl.«
Ich stand auf, schloß die Tür ab und ging wieder zu ihm. Jetzt streichelte er mich zärtlich, und ich fasste nach seinem Schwanz, und dann schliefen wir richtig miteinander und so schön, dass der Witwe fast die Augen ausfielen, als ich eine halbe Stunde später mit Bernhard das Zimmer verließ und sie im Vorbeigehen grüßte. Sie hatte nicht erwartet, dass ich im Zimmer war. Ich begleitete Bernhard ein Stück auf seinem Weg zum Adler. Als wir uns verabschiedeten,sagte er, ich solle mir nichts bei Rieke anmerken lassen.
»Hat es dir gefallen?«
»Gefallen ist gar kein Ausdruck. Friederike würde mir den Kopf abreißen, wenn sie davon etwas erfährt.«
»Keine Sorge, mein Liebling. Die Friederike ist dein kleinstes Problem. Bei mir hat nämlich noch der Staatsanwalt die Hand drauf. Ich bin erst siebzehn, hast du das vergessen?«
»Kathi! Ich bitte dich! Ich habe dich nicht vergewaltigt. Du warst es. Du hast mich verführt.«
»Beruhige dich. Ich habe nicht vor, zur Polizei zu gehen. Es war viel zu schön mit dir, mein Süßer. Und außerdem weiß ich ja, wie es dir geht. Rieke ist immer noch Jungfrau. Die wirst du erst heiraten müssen, bevor du da rankannst.«
»Du weißt es?«
»Na sicher, mein Süßer. Wenn du wieder mal im Druck bist, du weißt ja, wo du mich erreichen kannst.«
»Du kleines Aas.«
»Ich muss mich doch ein bisschen um den Freund meiner Schwester kümmern. Bleibt schließlich alles in der Familie.«
Ich wollte ihn zum Abschied küssen, er drückte mich zurück.
»Lass das sein. Nicht hier auf der Straße, Kathi.«
»Grüß Rieke von mir.«
»Nein. Genau das werde ich nicht tun«, sagte Bernhard und schüttelte dann den Kopf, als er hinzufügte: »So ein kleines ausgekochtes Biest. Ich fasse es nicht.«
In den nächsten Tagen und Wochen ging er mir aus dem Weg. Wenn ich ihn sah, war immer Friederike dabei. Bernhard vermied es, mit mir allein zu sein, und er kam mich auch nicht besuchen, wenn Friederike Spätschicht hatte und ich allein im Zimmer der Witwe war. Nach acht Wochen bestellte ich ihn auf eine Art und Weise zu mir, dass ernicht nein sagen konnte. Als wir an einem Samstagabend zu dritt tanzen gingen und er es fertig brachte, den ganzen Abend mit Rieke zu tanzen und nicht einen einzigen Tanz mit mir, flüsterte ich ihm ins Ohr, dass ich ihn am Montag erwarte. Er solle gleich nach der Arbeit zu mir kommen. Ich hatte nicht gewartet, bis Rieke auf die Toilette ging, sondern sagte es ihm leise, als sie direkt neben ihm saß und zu der Combo blickte. Bernhard schüttelte abweisend den Kopf und sah mich finster an, dann legte er
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