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Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Titel: Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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riss ihn zurück, und Jack sank auf die Knie und rang nach Luft. Der Ripper ließ seinen Ellbogen in Taniths Wange donnern. Es folgte ein Hieb, dem sie ausweichen konnte, doch dann rutschte sie mit ihren bloßen Füßen auf dem nassen Holz aus und ging unelegant zu Boden. Mit verschränkten Armen blockte sie seinen Tritt ab und sah das glänzende Sichelblatt, einen Moment bevor es auf sie zukam.
    Sie schlug einen Salto rückwärts, landete in Kauerstellung und sah gerade noch, wie die Sichel in einem weiten Bogen auf ihren Kopf zuschwang. Sie sprang auf, blockierte mit beiden Händen seine Sichelhand, umfasste sein Handgelenk und hob ab. Sie zog die starken Beine an, als ihr Körper eine volle Umdrehung um sein Handgelenk machte, als sei es eine Reckstange. Dann streckte sie die Beine wieder und ließ ihre Schienbeine in seinen Kiefer krachen. Er kippte nach hinten und war bewusstlos, noch bevor sie auf den Füßen landete. Doch sie rutschte wieder aus und fiel in Sanguins Arme.
    „Keine Angst, ich bin wie immer da und rette dich.“
    „Was wäre ich ohne dich“, erwiderte sie und löste sich aus seinen Armen. „Jack, alles in Ordnung?“
    Jack spuckte ins Wasser. „Hat mich fast erwürgt, der Idiot. Und dabei habe ich noch so viel vor im Leben.“ Er richtete sich auf und schaute sich um. „Wo ist Sabine?“
    Sabine zog sich hinter ihm aus dem Wasser. Sie hielt sich an der Bootswand fest und blickte ihn finster an. „Du hast mir auf den Kopf gespuckt.“
    „Oh, tut mir leid.“ Jack streckte ihr die Hand hin. Sabine zögerte. Misstrauisch betrachtete sie die knotigen Finger mit den langen Nägeln, ließ sich dann aber doch von ihm ins Boot helfen.
    „Was machen wir mit ihm?“, fragte sie mit Blick auf den bewusstlosen Ripper. „Wenn wir ihn gehen lassen, erzählt er Stark, dass wir den Dolch gestohlen haben. Aber wenn wir ihn zum Gefangenen machen, müssen wir ihn überallhin mitschleppen.“
    Tanith tat, als ließe sie sich die Alternativen durch den Kopf gehen. „Eine gute Frage, Sabine. Was sollen wir mit diesem ganz und gar unerwarteten Gast tun? Billy-Ray, hast du einen Vorschlag?“
    „Gut möglich.“ Sanguin holte sein Rasiermesser heraus und schnitt dem Ripper die Kehle durch.
    Sabine wich entsetzt zurück. „Was tust du da?“, rief sie. „Du kannst doch nicht einfach Leute umbringen. Was zum Teufel tust du da?“
    „Leute umbringen“, antwortete Sanguin.
    Sabine war mit zwei Schritten bei ihm und schubste ihn weg. „Er war bewusstlos! Er war bewusstlos und hilflos, und du hast ihm umgebracht!“
    Sanguin grinste, als Sabine ihm erneut einen Schubs gab.
    Tanith versuchte zu vermitteln. „Sabine, Sanguin hat getan, was getan werden musste. Wir können keine Zeugen gebrauchen. Du hast es selbst gesagt – wir hätten ihn weder freilassen noch mitnehmen können.“
    „Ich mache nicht mehr mit“, verkündete Sabine. „So haben wir nicht gewettet. Ich stehle und betrüge, aber ich bringe niemanden um.“
    „Das verlangt auch keiner von dir“, versicherte Tanith ihr. „Und weil du mit von der Partie bist, können wir die Mission auch mit einem Minimum an Toten über die Bühne bringen. Wenn wir dich nicht dabeihätten, würden wir mit schussbereiten Waffen an die Sache herangehen und alle umbringen, die uns in die Quere kommen. Sabine, du bist das, was manche Leute ein Gottesgeschenk nennen. Du übst einen guten Einfluss auf uns alle aus. Du kannst uns nicht im Stich lassen.“
    „Dann versprichst du mir auf der Stelle, dass von jetzt an niemand mehr umgebracht wird.“
    Taniths Gesicht nahm einen gequälten Ausdruck an. „Das kann ich nicht, Sabine.“
    „Dann bin ich draußen.“
    „Bitte, Sabine.“
    „Ja, geh nicht“, bat nun auch Jack. „Wir sind ein gutes Team, du und ich.“
    Sabine runzelte die Stirn. „Wir zwei? Wir sind kein Team.“
    „Nein?“ Jack klang tatsächlich überrascht. Er blickte Tanith an. „Nein?“
    Sie ignorierte ihn. „Ein Versprechen kann ich dir geben, Sabine, aber es ist nicht das, was du hören willst. Ich kann dir versprechen, dass wir nur in Notwehr töten. Das ist fair, nicht wahr? Das klingt doch vernünftig, oder?“
    Sabine strich sich das nasse Haar aus dem Gesicht und kaute auf ihrer Unterlippe herum. „Es werden keine Bewusstlosen mehr umgebracht“, verlangte sie.
    Tanith nickte. „Akzeptiert. Billy-Ray?“
    Sanguin hob drei Finger. „Großes Indianerehrenwort.“
    „Und keine Unschuldigen“, ergänzte Sabine.
    „Im Prinzip kann

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