Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Titel: Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
Vom Netzwerk:
auf, unterbrach sich aber nicht. „Earl steht seit fünfzehn Jahren hinter dem organisierten Verbrechen in der Stadt, seit er den vorherigen Gangsterboss ausgeschaltet hat. Einige wurden auf die althergebrachte Art umgebracht – Kugel in den Kopf, Messer in den Bauch, Würgeschlinge um den Hals … aber in einigen steckten auch Pfeile. Mr Earl mag kein Zauberer sein, aber er erkennt Macht, wenn er sie in Händen hält.“
    „Und was macht den Bogen zu einem Göttermörder?“, fragte Sabine. Was für eine Frage. Was für eine wunderbar scharfsinnige Frage sie da gestellt hatte, Junge, Junge. Und dann fügte sie noch hinzu: „Ist jeder Pfeil tödlich?“, nur um ihren Scharfsinn noch weiter unter Beweis zu stellen.
    Tanith nickte. „Das und die Tatsache, dass die Pfeile ihr Ziel nie verfehlen.“
    „Fast nie“, korrigierte Sanguin.
    Tanith seufzte. „Okay, fast nie. Sie fliegen nicht um die Ecke, aber sie können ihre Flugbahn ein wenig ändern, um das anvisierte Ziel auch wirklich zu treffen. Das macht den Bogen zu unserer gefährlichsten Waffe – sie trifft auf jede Entfernung.“
    Jack musste etwas sagen. Sabine hatte als Erste eine Frage gestellt, da musste er jetzt einfach nachziehen. Wenn Dusk ihm zuvorkam, oder Annis, bestand diese Verbindung nicht mehr. Deshalb löste er seinen Blick kurz von Sabine, um Tanith anzuschauen, und sagte: „Dieser Earl scheut sich offenbar nicht, den Bogen einzusetzen, sollte sich die Notwendigkeit dazu ergeben. Macht ihn ganz schön gefährlich.“
    „Was bedeutet so eine kleine Gefahr für Leute wie uns?“, entgegnete Tanith lächelnd. „Außerdem können wir damit umgehen. Er schickt einen von deinen Leuten ins Krankenhaus, du schickst einen von seinen Leuten in die Leichenhalle. So macht man das in Chicago.“
    Jack und die anderen blickten sie verständnislos an.
    „Jetzt aber“, meinte sie, „ich kann doch nicht die Einzige sein.“
    Sanguin tätschelte ihre Schulter. „Es ist okay, Schnuckelchen. Ich hab’s verstanden.“
    „Dann sind wir die Einzigen? Echt? Okay, wenn das hier vorbei ist, machen wir einen Kinoabend, und ihr müsst alle kommen.“
    Dusk zog leicht die Lippen zurück. „Ich gehe nicht zu Kinoabenden.“
    „Dann eben nicht. Aber ihr andern kommt. Und bringt euch Popcorn mit.“
    „Vielleicht sollten wir wieder zum Thema kommen“, schlug Sanguin vor.
    „Genau“, stimmte Tanith zu. Sie legte den gefälschten Bogen auf den Tisch. „Sabine, kannst du deinen Zauber wirken?“
    Sabine nahm die Waffe und schloss die Augen. Ihre Hände begannen zu glühen, als sie Magie in den Bogen fließen ließ. Jack hätte ihr den ganzen Abend dabei zuschauen können.
    „Jackie Earl versteckt sich auf seinem Privatgrund“, berichtete Tanith, „geschützt von Überwachungskameras, Alarmsystemen und bewaffneten Wachposten.“
    Damit ergab sich eine weitere Chance für Jack, Sabine zu imponieren. „Sterbliche Wachposten?“, fragte er.
    „Überwiegend“, antwortete Tanith. „Zu seiner Mannschaft gehört auch ein Zauberer namens Kaiven. Ein Totenbeschwörer.“
    Jack schaute Sabine an und schnitt eine Grimasse. „Die Kerle konnte ich noch nie leiden.“ Da Sabine die Augen jedoch immer noch geschlossen hielt und sich ganz auf den Bogen konzentrierte, bekam sie es gar nicht mit.
    Tanith zuckte mit den Schultern. „Seit der Todbringer beim Einleiten der Passage versagt hat, haben sich die Totenbeschwörer rund um den Globus entweder hinter ihren Tempelmauern verschanzt oder den Orden verlassen und sind eigene Wege gegangen. Wie ich gehört habe, hat Kaiven Earl seine Dienste angeboten, und Earl hat sofort Ja gesagt.“
    Sabine öffnete die Augen. „Dann arbeitet jetzt also ein Totenbeschwörer für ihn“, schloss sie messerscharf wie immer. Sie gab Tanith den Bogen zurück, und diese nickte anerkennend. „Gibt es noch jemanden, über den wir Bescheid wissen sollten?“
    „Nö“, erwiderte Tanith. „Kein Niemand, kein Nichts.“
    „Schnuck …“, begann Sanguin.
    „Oh ja, danke, fast hätte ich es vergessen. Wir haben gehört, dass er möglicherweise auch einen Vampir beschäftigt.“
    Jack fiel auf, dass Sabine blass wurde. Annis kaute weiter auf einer Haarsträhne herum. Nur Dusk meldete sich zu Wort.
    „Dann kann ich nicht mitmachen.“
    „Lass uns keine übereilten Entscheidungen treffen“, bat Tanith.
    „Es ist Vampiren verboten, andere Vampire zu töten. Das ist unser oberstes Gesetz.“
    „Du musst ihn ja nicht umbringen“,

Weitere Kostenlose Bücher