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Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Titel: Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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beruhigte Sanguin ihn. „Es reicht, wenn du ihn ein bisschen verwundest. Ihm die Arme oder Beine abschneidest oder so.“
    Dusk erhob sich. „Ihr könnt den Bogen ohne mein Beisein holen. Meldet euch, wenn ihr ihn habt.“ Damit verließ er den Raum.
    Jack konnte nicht widerstehen. „Dann ist Dusk also wegen seiner Prinzipien auch bei diesem Job nicht dabei. Beim letzten konnte er nicht dabei sein, weil er sein Serum einteilen muss, das seine bissige Seite nachts in Schach hält … Was nützt uns unser kleiner Vampir eigentlich, wenn ich fragen darf?“
    „Er bietet moralische Unterstützung“, murmelte Tanith. Dann straffte sie die Schultern. „Aber das ist in Ordnung so. Wir dürfen uns durch nichts aus dem Konzept bringen lassen. Wir haben nicht mehr ganz fünfundsechzig Stunden Zeit, bevor der Dolch seine Kräfte verliert und Johann Stark merkt, dass er bestohlen wurde. Wir halten uns also strikt an unseren Zeitplan, egal was kommt. Ich hole den Bogen. Billy-Ray kümmert sich um Kaiven.“
    „Und was ist mit Sabine?“, fragte Jack. „Ich denke, sie hat sich als wertvolles Mitglied unseres Teams erwiesen und sollte als solches behandelt werden.“
    Tanith blickte ihn stirnrunzelnd an. „Hm, ja. Okay. Also dann, Sabine, du und Jack, ihr haltet uns den Rücken frei.“
    „Wir?“, hakte Sabine nach.
    Jacks Herz schlug schneller. „Kein Problem.“ Er hoffte, dass man ihm die freudige Erregung nicht anhörte.
    Tanith wandte sich an Annis. „Und Annis … Annis übernimmt den Vampir. Meinst du, du schaffst das, Annis?“
    Annis zog ein langes graues Haar aus ihrem Mund. „Einen Vampir hab ich bisher noch nie gegessen.“
    Tanith grinste. „Das ist die richtige Einstellung. Dann geht es jetzt los.“
    „Ich komme auf eigene Faust hin“, verkündete Jack und ging rasch hinaus.
    Er kletterte aus dem Fenster, sprang von Gebäude zu Gebäude und versuchte, das Lächeln von seinem Gesicht zu wischen. Der Partner von Sabine. Das war fast zu schön, um wahr zu sein. Es wäre dumm gewesen, zu viel hineinzuinterpretieren, aber er hatte ein paar Meilen vor sich, und warum sollte er sich die Zeit nicht damit vertreiben? Was hatte es zu bedeuten? Hatte es zu bedeuten, dass Tanith bereits das Partnerschaftspotenzial erkannte? Konnten alle es erkennen? Schauten sie Jack und dann Sabine an und dachten bei sich: Diese beiden sind füreinander bestimmt? Es war wie bei dem Skelettdetektiv und dem Mädchen, dieser Unruh. Die Leute schauten sie an und sagten: Ein Team wie aus dem Bilderbuch. Würden sie über Sabine und Jack dasselbe sagen? Bei dem Gedanken überlief ihn ein freudiger Schauer, als er rannte und sprang und abtauchte. Sie wären ein Team wie Skulduggery Pleasant und Walküre Unruh, nur dass bei ihnen noch Küsse hinzukämen. Jack lachte.
    Allein mit seinen Gedanken hatte Jack da oben auf den Dächern so viel Spaß, dass ihm irgendwie die Zeit abhandenkam. Ihm war fast schwindelig. Er lachte in sich hinein und riss sich zusammen. Der Wind wehte stärker, je näher er dem Hafen von Chicago kam. Jackie Earls Grundstück war von einem hohen Zaun umgeben. Die große Lagerhalle erreichte man über einen offenen Hof mit Gebäuden auf beiden Seiten. In den Ecken im Südosten und Nordwesten standen Wachtürme. Bis Jack auf dem Dach landete, hatten die Wachposten in diesen Wachtürmen bereits mit Taniths Klinge Bekanntschaft gemacht.
    „Du kommst spät“, flüsterte Sabine.
    Jack ließ den Blick über das Gelände gleiten. Dabei hielt er das Gesicht von ihr abgewandt, damit sie sein dümmliches Lächeln nicht sah. Sie machte sich Sorgen um ihn.
    „Tanith und Sanguin sind da drüben“, berichtete sie. „Annis ist dort.“
    Jack nickte, rührte sich aber nicht. Das war für sie beide ein besonderer Augenblick.
    Sabine schaute auf ihre Uhr, als sie in der Dunkelheit auf dem Dach kauerten. Schaute noch einmal auf die Uhr. Jack wusste, wie sie sich fühlte. Die Minuten tickten viel zu schnell dahin.
    Sabine knabberte an ihrer Unterlippe herum. Jack hätte alles dafür gegeben, um an dieser Lippe knabbern zu dürfen.
    Sabine schaute ihn an. „Bitte?“
    Jack wurde bleich. „Was?“
    „Du hast etwas gesagt.“
    „Nein, hab ich nicht.“
    „Etwas von einer Lippe.“
    Er schüttelte den Kopf. „Das war der Wind. Er trägt die Worte davon und verändert sie. Ich habe nicht Lippe gesagt, sondern Kippe. Unsere Mission steht auf der Kippe. Bist du nervös?“
    „Nö, alles in Ordnung.“
    Sie kroch ein Stück zur

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