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Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Titel: Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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einen Schritt näher kommst, eröffnen sie das Feuer. Wir wissen schon seit Tagen, dass ihr kommt. Da hättet ihr euch doch denken können, dass wir vorbereitet sind.“
    Sanguin schaute auf. „Wie? Soll das heißen, das ist eure Falle? Ihr hattet tagelang Zeit, etwas zu organisieren, und etwas Besseres als Sterbliche mit Gewehren ist euch nicht eingefallen?“
    Kaiven lächelte. „Du wirst bald merken, dass es sich um eine erstaunlich effektive Kombination handelt. Wenn ich ehrlich bin, sollten tatsächlich noch ein paar Totenbeschwörer hier sein, aber sie wurden aufgehalten. Nicht dass wir sie brauchen. Ihr bekommt den Bogen nicht. Ich glaube, mein Boss ist noch nicht bereit, sich von ihm zu trennen. Wenn ihr vielleicht in ein paar Jahrzehnten wiederkommt, nach seinem Tod …“
    „Das ist widerlich. Schau dich doch an, du nimmst Befehle von einem Sterblichen entgegen. Was zum Teufel ist nur los mit dir?“
    Kaiven hob eine Augenbraue. „Dann bist du also einer von ihnen, ja? Von den Zauberern, die sich der dominanten Spezies auf diesem Planeten irgendwie überlegen fühlen?“
    „Nein, bin ich nicht“, widersprach Sanguin. „Trotzdem würde ich nie Befehle von einem Mann entgegennehmen, der mich nicht in einem fairen Kampf töten könnte.“
    „Was soll ich sagen? Mir gefällt mein Job, und das Geld stimmt. Ich habe die letzten Jahrzehnte in einem Tempel gelebt. Mein Zimmer war eine kalte Zelle mit einem Feldbett und einer Kloschüssel. Glaubst du wirklich, dass das in der heutigen Zeit ein Leben ist für einen erwachsenen Mann? Seit ich draußen bin, habe ich eine Wohnung und einen Whirlpool und einen Fernseher, der die ganze Wand einnimmt und gleichzeitig ein Computer ist. Ich schaue mir jetzt alle möglichen Sendungen an. Shows. Gilmore Girls. Hast du die schon mal gesehen? Ich schaue mir die Wiederholungen an. Sie reden so schnell in dieser Show. Ich hab noch nie jemanden so schnell sprechen hören, außer in The West Wing-Im Zentrum der Macht. Ich hab auch The Wire gesehen. Grauenvolles Zeug, aber ich hab’s mir angeschaut. Und Buffy – Im Bann der Dämonen. Das war vielleicht eine Show. Firefly – Aufbruch der Serenity auch. Die wurde vor der Zeit abgesetzt. Und das alles wird mir von Sterblichen geboten. Ja, ich erhalte meine Anweisungen von einem Mann mit begrenzter Lebenszeit, weil ich jetzt Teil dieser Welt bin. Und sicherzustellen, dass Leute wie du ihre Finger von den Spielsachen meines Bosses lassen, gehört zu meinem Job. Deshalb verschwindest du jetzt auf der Stelle, solange dein Blut noch da ist, wo es hingehört, nämlich in deinen Adern. Ich warne dich kein zweites Mal.“
    Einen Augenblick lang rührte Sanguin sich nicht. Dann hob er mit einem Ruck den Kopf. „Entschuldigung, was hast du gesagt? Ich muss kurz eingenickt sein. Sind wir schon an der Stelle, an der ich dich umbringe?“
    Kaiven seufzte. „Du hast offenbar nicht die Absicht, Vernunft anzunehmen.“
    Sanguin zeigte ihm die Zähne. „Vernunft ist das Letzte, das ich annehmen will.“

VIERZEHN
     
     
    Tanith schlüpfte in dem Moment durchs Fenster, als der erste Schuss fiel. Earls Apartment war mit Teppichboden ausgelegt und voller Bücher, und sämtliche Möbel waren aus dunklem Holz und groß und schwer und massiv. Ganz schön beeindruckend für einen Schurken. Der Bogen lag in einer an die Wand genagelten Halterung. Sie ging hinüber. Es wurde wieder geschossen, und die Alarmanlagen begannen zu heulen. Als sie fertig war, ging sie zur Tür, hörte Schritte. Sie presste den Rücken an die Wand, und die Tür ging auf. Jackie Earl kam mit schnellen Schritten herein und lief direkt zum Bogen.
    Tanith schloss die Tür mit einem leisen Klicken. Sie hatte Earl nur einen Moment nicht im Blick gehabt – doch als sie wieder zu ihm hinschaute, hatte er einen Pfeil in den Bogen gespannt und zielte auf ihren Bauch.
    „Wie bist du hier reingekommen?“, fragte er.
    „Ich kann’s gut mit Schlössern“, antwortete Tanith.
    Er betrachtete sie ohne die geringste Panik im Blick. „Tanith Low.“
    „Du kennst mich?“
    „Eine Gute, die böse wurde. Du hast doch jetzt so ein Ding in dir, einen Restanten. So ein Pech.“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Kommt auf den Standpunkt an.“
    „Ich weiß alles über euch alle. Denkt ihr vielleicht, wir Sterblichen leben hinter dem Mond? Ich weiß schon seit Jahren, dass es Magie auf dieser Welt gibt. Schließlich habe ich einen von euch aufgespürt und festgestellt, dass Zauberer auch

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