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Lange Finger - flinke Beine

Lange Finger - flinke Beine

Titel: Lange Finger - flinke Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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Enttäuschung zu verbergen.
    »Vergessen Sie nicht, daß eine ganze Menge Buchungen vorzunehmen sind. Wenn wir Glück haben, können wir für das Schiff am Montag in vierzehn Tagen noch vier Betten bekommen. Soll ich es versuchen?«
    »Ja, bitte, versuchen Sie es!«
    In diesem Augenblick wurde von außen ein Schlüssel ins Schloß gestoßen. Gleichzeitig sprang Frau Funke auf. Und mit den Worten: »... das wird Helga sein!« verließ sie das Wohnzimmer, während Willy Funke leise prophezeite: »Helga wird Sie jetzt sicher wie ein Ausstellungsstück begutachten. Einen professionellen Reisebegleiter hat sie noch nie kennengelernt. Haben Sie bitte etwas Nachsicht mit ihr!«
    Bernd Feldhoff lachte leise. »Keine Sorge, ich bin das geduldigste Ausstellungsstück, das Sie sich denken können.«
    Und dann stand Helga Funke im Zimmer und betrachtete ihn. Neugierig und ungeniert mit großen, verschmitzt dreinblickenden Augen.
    Feldhoff schüttelte eine winzige Hand, wie überhaupt alles, bis auf die Augen, sehr klein und zierlich an dem Mädchen war.
    »Sie also sind unser Fremdenführer«, sagte sie.
    »So ist es. Ich hoffe, daß auch du nach der Reise mit mir zufrieden sein wirst.«
    Helga antwortete nicht sofort. Sie reckte das Kinn vor und marschierte zum Fenster. Mit einem flinken Satz wippte sie sich auf das breite Fensterbrett, was ihr ein Schmunzeln ihres Vaters und einen vorwurfsvollen Blick ihrer Mutter einbrachte.
    »Können Sie Halma spielen?«
    »Kann ich!«
    »Auch Mühle?«
    »Auch Mühle, ebenso wie die Rückseite.«
    »Sie meinen Dame.«
    »Erraten.«
    »Go auch?«
    »In Go bin ich Meister!«
    »Würfelpoker?«
    »Ist meine große Spezialität!«
    Helga nickte strahlend. »Okay! Dann nehme ich ihn mit!«
    »Wen nimmst du mit, Helga?« forschte Frau Funke mißtrauisch, hin- und hergerissen zwischen Stolz und Verlegenheit.
    »Meinen Spielekoffer, wen sonst?«
    »Aha«, sagte Frau Funke. Es klang erleichtert. Und zu Feldhoff gewandt: »Sie spielt nämlich gerne.«
    »Ich auch!« gab der zu.
    »Aber ich spiele nur um Geld! Pro Partie einen Groschen.«
    Feldhoff lachte laut. »Dann steck dir nur viele Groschen ein. Gewinnen werde in der Regel ich.«
    Auch Helga kicherte. »Wir werden ja sehen.«
    »Du solltest inzwischen mit deinen Eltern fleißig üben, sonst hast du gegen mich nicht die Spur einer Chance.«
    »Mit meinen Eltern zu spielen, macht keinen Spaß«, behauptete Helga und zog einen Flunsch. »Vater schläft dabei meistens ein, und Mutti läßt mich immer gewinnen.« Beide Elternteile protestierten lautstark, wenn auch nicht besonders überzeugend.
    Als sich Bernd Feldhoff von den Funkes verabschiedete, war man sich in allen Punkten einig.

Zwischen Cuxhaven und Bergen

    Feldhoff hatte alle Hände voll zu tun, um die vielen Termine so schnell unter Dach und Fach zu bringen. Doch Zufall, Glück und seine Reisebüroerfahrungen kamen ihm dabei sehr zustatten. Am meisten Mühe machte es ihm, Mathilde Funke klarzumachen, daß sie auf vier der sechs gepackten Koffer verzichten müsse.
    An einem Montagmorgen schließlich kletterte man dann gemeinsam in München in die Boeing der Lufthansa nach Hamburg.
    Die Reise ins finnische Abenteuer hatte begonnen...
    Bernd Feldhoff stand mittschiffs an der Reling und starrte in das tintenschwarze Meer und auf die unregelmäßig aufspritzenden phosphoreszierenden Schaumkronen. Er genoß die mitternächtliche Stunde auf dem Meer. Willy Funke, mit dem er die Kabine teilte, war, überwältigt von den vielen neuen Eindrücken und mehreren bauchigen Gläsern Rum, eingeschlafen. *
    Feldhoff überlegte gerade, ob er noch einen Bummel zur Bugspitze machen sollte, als sich eine Gestalt neben ihn schob.
    »Hallo... Können Sie auch nicht einschlafen?«
    »Ich habe es noch gar nicht versucht, Helga. Warum schläfst du nicht?«
    »Ich hab’ schon mal geschlafen. Aber dann ist Mutti gekommen, und jetzt schnarcht sie.«
    »Sie hat ja schon Anschluß gefunden.«
    »Ja, haben Sie die aufgetakelte schwarzhaarige Frau gesehen?«
    Feldhoff grinste. »Du meinst die äußerst redefleißige Dame.«
    »Sarotzky heißt sie.« Helga kicherte plötzlich leise und sagte: »Papa nennt sie Schmarotzky, weil sie sich von Mutti alle Getränke hat bezahlen lassen.«
    »Dabei sieht sie gar nicht so arm aus.«
    »Ihr Mann, haben Sie den auch gesehen?«
    »Das ist der, der immer mit einem Fernglas herumläuft. Für seine Frau scheint er nicht viel Zeit zu haben.«
    »Der hat eine Fabrik für

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