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Lange Finger - flinke Beine

Lange Finger - flinke Beine

Titel: Lange Finger - flinke Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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ich bin hier Hausmeister und nicht Amme!«
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    »Ach was, vielleicht ist sie verreist. Zu Verwandten oder so.«
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    »Was heißt schon ungemütlich, ich bin nicht ungemütlich, ich sitze beim Essen!«
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    »Also gut, ich geh dann mal nachsehen!«
    Anton Buscher legte den Hörer auf die Gabel zurück, ebenso mürrisch, wie er ihn abgenommen hatte.
    »Wegen der Cerbak!« sagte er. »Meldet sich angeblich nicht am Telefon, die alte Schachtel.«
    »Die Cerbak ist eine feine Dame!« widersprach Mathilde. »Nur weil sie mir mal zehn Mark Trinkgeld gegeben hat, ist sie noch lange keine feine Dame.«
    »Willst du noch ein Rippchen?«
    Buscher schüttelte angeekelt den Kopf. »Nee, mir stößt das vorletzte noch auf.« Er rülpste.
    »Muß das sein, du bist ein Ferkel!«

    Es war gegen 13 Uhr, als Anton Buscher den Fahrstuhl betrat und in die siebte Etage fuhr. Wenig später klingelte er an der Tür des Appartements 78.
    Die Tatsache, daß sich nach 15 Sekunden noch keine Reaktion jenseits der Tür zeigte, erfüllte ihn mit Mißmut und Ungeduld. Mußte er wirklich für andere den Hanswurst machen? Er verzog das Gesicht, wieder war ihm das Mittagessen aufgestoßen.
    Diesmal ließ er die Hand länger auf dem Klingelknopf liegen. Nach dem vierten Klingeln zog er seinen Universalschlüssel aus der Tasche. Ohne Schwierigkeiten schnappte das nicht verriegelte Türschloß auf.
    Komisch, es war dunkel in der winzigen Diele, obwohl in den Türen zu Wohnraum und Küche Glasscheiben waren. »Fräulein Cerbak, hallo, Fräulein Cerbak, sind Sie da?« rief Buscher und versuchte ein unbestimmtes Gefühl der Beklemmung runterzuschlucken. Sollte die Cerbak vielleicht doch verreist sein? Aber nein, dann hätte sie sicher fest abgeschlossen.
    Anton Buscher schaltete das Licht ein und öffnete die Tür zum Wohnzimmer. Die Rolläden waren herabgelassen. Während er auch hier Licht einschaltete, rief er noch einmal: »Fräulein Cerbak... Hallo, Fräulein Cerbak??!«
    Es roch ungelüftet. Nach kaltem Zigarrenrauch. Zigarrenasche im Aschenbecher. Auf dem Couchtisch eine zu zwei Drittel geleerte Weinflasche und zwei Gläser.
    Buscher näherte sich der Tür zum Schlafzimmer, die angelehnt war. Er drückte die Tür auf, griff zum Lichtschalter. Anton Buscher erstarrte, seine Augen traten heraus. Wohl eine Minute lang stand er so da, zu keiner Bewegung fähig.
    Er wußte später nicht einmal zu sagen, ob er während dieser Minute geatmet hatte. Als er davonstürzte, schlug die kleine Rokokouhr im Wohnzimmer gerade 1 Uhr...
    Sie hatten im Wohnzimmer der Nadja Cerbak Platz genommen, Kommissar Hellwig und Anton Buscher.
    Kommissar Hellwigs Art, sich mit jemandem zu »unterhalten«, war bekannt und gefürchtet. Er sprach leise, fast so, als wolle er niemanden erschrecken. Manche seiner Gesprächspartner ließen sich dadurch täuschen, wiegten sich in Sicherheit und kehrten mitunter sogar eine gewisse Überheblichkeit heraus.
    Anton Buscher mißdeutete Hellwigs Tonfall zu Beginn des Gesprächs ebenfalls, sonst hätte er wohl kaum behauptet, keine Lust zu haben, das Ganze zweimal zu erzählen. Hellwig lächelte friedfertig.
    »Sicher haben Sie schon alles gesagt, aber eben nicht mir. Und ich möchte die gleiche Sache ebenfalls von vorn bis hinten wissen. Das ist so üblich, Herr Buscher. Und nach mir kommt noch einer, und der schreibt dann alles auf. Sie sehen, wir sind sehr auf Übereinstimmung aus. Also, Sie betraten die Wohnung hier gegen eins?«
    »Ja. Da hatte eine Frau Lind angerufen, oder Fräulein...« Buscher zuckte mit den Schultern. »Ob Frau oder Fräulein, weiß ich nicht. Sie sagte, daß sie seit einer Ewigkeit versuche, die Cerbak zu erreichen, und daß es ihr komisch vorkäme, daß die sich nicht melde.«
    »Und das war unmittelbar bevor Sie hier hoch kamen?« Buscher schüttelte den Kopf. »Ungefähr eine halbe Stunde früher. Ich war gerade beim Essen. Also bin ich nach dem Essen hoch und habe geklingelt. Zigmal habe ich geklingelt. Die Tür war nur eingeschnappt... Von der Diele aus habe ich gerufen!«
    »Was haben Sie gerufen?«
    »Was?... Na ja, was man eben so ruft, wenn man wissen will, ob jemand zu Hause ist. >Hallo, sind Sie da?< Alles war finster, geantwortet hat natürlich niemand...«
    »Natürlich!« nickte der Kommissar.
    »Es roch nach altem Zigarrenqualm und so... Die Rolläden waren unten, und ich habe Licht eingeschaltet.«
    »Und Sie haben nichts verändert?!«
    »Außer den Türklinken und den Lichtschaltern

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