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Lange Zähne

Lange Zähne

Titel: Lange Zähne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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ersonnen,
mit deren Hilfe er die Grenzen ihrer neuen Lage zu ergründen hoffte. Am Abend,
wenn sie aufgewacht waren und nachdem sie zusammen geduscht und sich ein-,
zweimal geliebt hatten, begann die wissenschaftliche Versuchsreihe.
    »Mach schon, Schatz, versuch's
wenigstens«, sagte Tommy, kurz nachdem er Dracula gelesen hatte.
    »Ich versuch's ja«, gab Jody
zurück. »Aber ich weiß nicht, was ich versuchen soll!«
    »Konzentrier dich«, sagte Tommy.
»Pressen..«
    »Was meinst du mit ‚pressen’? Ich
gebäre hier nicht, Tommy. Wo soll ich denn pressen?«
    »Versuch, dir Fell wachsen zu
lassen. Versuch, deine Arme in Flügel zu verwandeln.«
    Jody schloß die Augen und
konzentrierte sich strengte sich so an, daß Tommy zu sehen vermeinte, wie ihr
Gesicht etwas Farbe bekam.
    »Das ist lächerlich.« sagte sie
schließlich. Und es wurde entschieden, daß Jody sich nicht in eine Fledermaus
verwandeln konnte.
    »Nebel«, sagte Tommy. »Versuch,
dich in Nebel zu verwandeln. Wenn du mal deinen Schlüssel vergißt, kannst du
einfach unter der Tür hindurchwabern.«
    »Es funktioniert nicht.«
    »Versuch's weiter. Du weißt doch,
wie sich dein Haar im Abfluß der Dusche sammelt, oder? Nun, wenn der Abfluß
verstopft, kannst du einfach hinunterwabern und den Klumpen rausholen.«
    »Na, wenn das kein Anreiz ist.«
    »Versuch's doch mal!«
    Sie versuchte es und versagte, und
am nächsten Tag brachte Tommy statt dessen Abflußreiniger aus dem Supermarkt
mit nach Hause.
    »Aber ich könnte mit dir in den
Park gehen und eine Frisbee-Scheibe für dich werfen.«
    »Ich weiß, aber ich kann es
nicht.«
    »Ich würde dir auch jede Menge
Gummiknochen kaufen - sogar eine Quietsche-Ente, wenn du möchtest.«
    »Tut mir leid, Tommy, aber ich
kann mich wirklich nicht in einen Wolf verwandeln.«
    »Im Buch kann Dracula kopfüber die
Burgmauer hinunterklettern.«
    »Wie schön für ihn.«
    »Du könntest es an unserem Haus
versuchen. Es sind nur drei Stockwerke.«
    »Da kann man immer noch ganz schön
tief fallen.«
    »Du wirst nicht runterfallen. Im
Buch fällt er auch nicht runter.«
    »Aber im Buch fliegt er auch, oder
nicht?«
    »Ja.«
    »Und das haben wir schon versucht,
oder?«
    »Nun, ja.«
    »Dann würde ich sagen, das Buch
ist Fiktion, würdest du mir da nicht zustimmen?«
    »Laß uns was anderes versuchen ; ich hole die Liste.«
    »Gedankenlesen. Projiziere deine
Gedanken in meinen Verstand.«
    »In Ordnung, ich projiziere. Was
denke ich?«
    «Das kann ich an deinem Gesicht
ablesen.«
    »Du könntest dich irren. Was denke
ich?«
    »Ich soll aufhören, dir mit diesen
Experimenten auf den Geist zu gehen.«
    »Und?«
    »Du möchtest, daß ich die Wäsche
wasche.«
    »Und?«
    »Mehr empfange ich nicht.«
    »Du solltest aufhören, mich mit
Knoblauch einzureiben, während ich schlafe.«
    »Du kannst Gedanken lesen!..«
    »Nein, Tommy, aber als ich heute
abend aufgewacht bin, habe ich wie eine Pizzeria gerochen. Hände weg vom
Knoblauch!«
    »Du weißt also nichts von den
Kruzifixen?«
    »Du hast mich mit einem Kruzifix
berührt?«
    »Du warst nicht in Gefahr. Ich
hatte einen Feuerlöscher bei mir, für den Fall, daß du in Flammen aufgegangen
wärst.«
    »Ich finde es nicht nett, daß du
Experimente mit mir machst, während ich schlafe. Wie würdest du es finden, wenn
ich dich mit irgendwelchem Zeug einreiben würde, während du schläfst?«
    »Nun, kommt darauf an. Was schwebt
dir denn so vor?«
    »Faß mich einfach nicht mehr an,
während ich schlafe, in Ordnung? Eine Beziehung beruht auf gegenseitigem
Vertrauen und Respekt.«
    »Dann kann ich den Hammer und den
Pflock wohl abhaken, oder?«
    »Tommy!«
    »K-Mart hatte Hammer im
Sonderangebot. Du hast dich gefragt, ob du unsterblich wärst. Ich hätte es
nicht ausprobiert, ohne dich vorher zu fragen.«
    »Was meinst du, wie lange wird es
wohl dauern, bevor du vergißt, wie Sex ist?«
    »Tut mir leid, Jody. Ehrlich.«
    Die Frage der Unsterblichkeit ließ
Jody tatsächlich nicht los. Der alte Vampir hatte gesagt, sie könnte getötet
werden, aber es war nicht gerade einfach, das auszuprobieren. Natürlich war es
Tommy - nach einer langen Unterhaltung mit Peary, um nicht an seiner Geschichte
über das kleine Südstaaten-Mädchen schreiben zu müssen -, dem schließlich ein
Versuch einfiel.
    Und so erwachte Jody eines Abends
im Badezimmer, während Tommy gerade vollauf damit beschäftigt war, Eiswürfel
aus einer Schale in die altmodische Badewanne zu füllen.
    »In der Highschool war

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