Langenscheidts Handbuch zum Glück (German Edition)
schrecklicher Verkehrsunfall, der ihn ein Bein und einen Arm kostete. Er verkaufte die Firma für einen sehr hohen Betrag an die Telekom und gründete myhandicap.com , wo Behinderte aus der ganzen Welt Rat und Orientierung in allen wichtigen Fragen finden. Der Vater von vier Kindern heiratete neu. Er lebt glücklich am Züricher See und inspiriert viele andere Menschen und Institutionen.
XIII
Wohl das Wichtigste – Gesundheit
GLÜCK OHNE GESUNDHEIT? Sicher geht das. Das Kapitel »Trotzdem glücklich« beschreibt, wie – und die Rubrik »Wenn Sie mal wieder am Leben verzweifeln« liefert eindrucksvolle Beispiele.
Aber es ist ein wenig wie Mercedes ohne Stern. Strand ohne Palmen. Ehe ohne Liebe. Tennis ohne Ball. Oder England ohne die Queen.
Es macht schon Sinn, dass wir bei jeder Geburtstagsgratulation gebetsmühlenartig wiederholen: »… und das Wichtigste – Gesundheit.«
Sie ist das Wichtigste.
Aber ist sie nicht vorgegeben? Wie Schicksal? Steht sie nicht in unseren Genen?
Ich glaube, das trifft nur zu einem gewissen Teil zu, vielleicht zur Hälfte. Mit der einen müssen wir leben, die andere haben wir selbst in der Hand. Wie bei der Kindererziehung: Halb sind es die Gene, halb sind es wir.
Fangen wir einfach an. In jedem Buch über das Immunsystem lässt sich nachlesen, dass die Welt voll ist von Keimen. Infekte lauern überall. Es liegt an der anderen Hälfte, an uns, ob wir daran erkranken oder nicht. Krankenschwestern sind umgeben davon – und sind sie ständig krank? Keineswegs. Wir merken es auch im Alltag: Einmal niest uns jemand an, und wir lachen; ein andermal spüren wir schon, wie es uns zusetzt. Die einen werden krank, wenn sie im Stress sind, die anderen, wenn der Stress mal weg ist.
Es ist wie beim Glück: Wir haben es in der Hand. Es liegt zum großen Teil in uns.
Die Welt gibt uns Inspiration, Gefährdung, Chancen, Risiken. Wir machen was daraus oder nicht. Wir neigen uns mehr zum Negativen oder Positiven.
Ich gebe zu: Bei bestimmten Krankheiten ist die Situation anders. Onkologen warnen davor, von »Krebspersönlichkeiten« zu sprechen. Sie meinen zu Recht, die Annahme sei Unsinn, dass Menschen, die ihre Gefühle verdrängen, eher an Krebs erkranken als Menschen, die sie zulassen und ausleben. Ähnliches gilt für Schlaganfälle, Herzinfarkte, Unfälle und vieles andere Schreckliche mehr.
Nicht alles kann psychosomatisch erklärt werden. Aber eben doch ein guter Teil. Wahrscheinlich der harmlosere, jedoch der mit der höheren Auftrittswahrscheinlichkeit in unserem Alltag.
Und schon bei der Krebstherapie oder in der Reha nach Infarkt oder Schlaganfall zeigt sich die Macht jener Hälfte, die wir in der Hand haben. Denn der Optimist geht aktiver und beherzter dran – und erntet größere Erfolge.
Bei unseren großen Fähigkeiten zur Selbstheilung ist es so: Sie funktioniert schlechter bei Depressiven, Zerstrittenen und Gestressten.
Wie Yin und Yang, Vater und Mutter, Weiß und Schwarz, Licht und Schatten, Tag und Nacht, Wachsein und Schlafen. Die Welt ist voller Dualitäten. Keine Hälfte funktioniert ohne die
andere. Geist und Körper – alles hängt miteinander zusammen und bildet eine unauflösbare Einheit.
Ich habe viel gelesen über Gesundheit und Krankheit. Ich bin Sohn einer leidenschaftlichen Ärztin und habe viele Ärzte als Freunde. Ich beobachte die Menschen in meinem Umfeld sehr genau und versuche, von ihnen zu lernen.
Bei der Frage, wie wir unseren Beitrag zur Gesundheit gestalten können, bin ich im Laufe meines Lebens auf ein geheimnisvolles Quadrat gestoßen, das die vier wesentlichen Einflussfaktoren in einen Zusammenhang bringt. Nennen wir es das »vierblättrige Kleeblatt gesunden Lebens«. Ich will es hier erläutern.
Auf dem Blatt links oben steht »Input«. Also alles, was wir
einnehmen. Da geht es um Nikotin, Alkohol und Drogen, die durchaus Glück bringen können, aber doch in sehr begrenztem Maße und meistens mit kurz- oder langfristigen Folgeschäden. Wie wir seit Paracelsus wissen: Die Dosis macht es.
Und es geht um unsere Ernährung. Viel Obst, Gemüse, Fisch, Huhn, Joghurt und dunkles Brot, wenig Pommes, Pizza, Süßkram, Fett und Junkfood – um es kurz zu machen, denn Ernährungsratgeber gibt es nun wirklich genügend auf dieser Welt.
Und natürlich ums Trinken. Je mehr Wasser, desto besser, um es noch kürzer zu machen.
Auf dem Kleeblatt rechts oben geht es um »Output«. Ums Schwitzen, Entgiften und Entschlacken. Und vor allem um
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