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Langweiler leben länger - über die wahren Ursachen eines langen Lebens

Langweiler leben länger - über die wahren Ursachen eines langen Lebens

Titel: Langweiler leben länger - über die wahren Ursachen eines langen Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gütersloher Verlagshaus
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Lungenkrebs erkranken würden – stattdessen stieg ihre Lungenkrebsrate schon früh um 28 Prozent. Die Forscher brachen die Studie daraufhin vorzeitig ab.
    Bleibt die Frage, wie etwas schädlich sein kann, das den Körper nachgewiesenermaßen vor etwas schützt, das oxidative Attacken auf Zellen und Erbgut reitet und daher als großes Gesundheitsrisiko eingeschätzt wird: die berüchtigten freien Radikalen. Eine der Antworten liegt im widersprüchlichen Wesen dieser Substanzen. »Sie verursachen nicht nur schädliche Oxidationen, sondern stoßen auch wichtige Abwehrmechanismen des Körpers an«, erklärt Goran Bjelakovic, Internist an der Universität Nis in Serbien. Es sei daher nicht immer sinnvoll, sie durch Vitamine und andere Antioxidantien auszubremsen. Zudem könnte es sein, so Bjelakovic, dass synthetische Präparat-Vitamine anders wirken als ihre Pendants aus der Natur.
    Der Konsum von Vitaminpillen oder vitaminisierten Nahrungsmitteln ist also nicht ohne Risiko. Für den Verzehr von
vitaminreichem Obst und Gemüse gilt das freilich nicht – doch die positiven Erwartungen sollte man auch hier nicht zu hoch stecken. Ein Forscherteam der Mount Sinai School of Medicine in New York kommt auf der Datenbasis von fast einer halben Million Menschen und einer Nachbeobachtungszeit von 8,7 Jahren zu dem Schluss, dass pro 200 täglichem Gramm Obst oder Gemüse das Krebsrisiko gerade einmal um drei Prozent sinkt. Wer hingegen stark raucht, also mehr als 30 Zigaretten pro Tag, stirbt 20 Mal so häufig an Lungenkrebs wie ein Nichtraucher. Hier stehen also 2000 Prozent gegen drei Prozent. Was konkret bedeutet: Die Tabakabstinenz ist gegenüber dem Obst- und Gemüseteller die weitaus wirkungsvollere Option für ein langes Leben.
    Achtung: Diäten verkürzen Ihr Leben!
    Diäten sind im Trend. Nicht nur, dass der Konsument mittlerweile aus über 500 von ihnen wählen kann. In manchen Haushalten hierzulande gehören sie bereits mehr zur Alltagsroutine als das Frühstück. Jedes zweite Mädchen hat zum 18. Geburtstag schon Diäterfahrung, und fast 20 Prozent der erwachsenen Frauen wollen diese Erfahrung immer wieder machen, unterwerfen sich also immer wieder dem Diktat des Kalorienentzugs. Sie tun es in der Regel mit dem Gefühl, etwas Gutes für ihre Gesundheit zu tun. Denn Übergewicht ist schädlich, deshalb kann es nur nützlich sein, es zu verringern. Außerdem führen Fastenkuren, so die gängige Vorstellung, zu Entschlackungs- und Entsäuerungseffekten, von denen der Körper ebenfalls profitiert.
    Die wissenschaftliche Studienlage zeigt jedoch in eine ganz andere Richtung. Demnach können Diäten für eine Giftdröhnung sorgen, die man sonst nicht mal mit dem jahrelangen Konsum von Pestiziden und Abgasen schafft. Ein kanadisches
Forscherteam entdeckte in einer Untersuchung an extrem Fettleibigen, die sich einer Magenverkleinerung unterzogen und damit innerhalb eines Jahres rund 45 Prozent ihres Körpergewichts verloren hatten, deutlich erhöhte Schadstoffwerte im Blut. »Die chlororganischen Verbindungen nahmen um 388 Prozent zu«, berichtet Studienleiter Normand Teasdale von der Laval University in Québec. Bei Patienten, die sich lediglich einer kalorienreduzierten Diät unterzogen hatten, fielen sowohl Gewichtsverlust als auch Schadstoffbelastung mäßiger aus. Doch auch bei ihnen waren die Giftwerte noch um 20 bis 50 Prozent erhöht, je nachdem, wie viel Gewicht sie verloren hatten.
    Eine koreanische Studie bestätigt den Giftcharakter des Abspeckens. Ein Team unter Duk-Hee Lee von der Kyungpook National University untersuchte die langfristigen Gift-und Gewichtsdaten von 1099 Probanden im Alter von über 40 Jahren. Dabei zeigte sich, dass mit jeder Diät die Blutwerte an DDT, Dioxin und den als Weichmacher bekannten Polychlorierten Biphenylen steil nach oben gingen. »Umgekehrt zeigten die Probanden, die an Körpergewicht zulegten, deutlich niedrigere Werte«, berichtet Lee. Die Dicken können sich also freuen: Sie mögen zwar in besonderem Maße durch Zivilisationskrankheiten wie Diabetes und Infarkte gefährdet sein – doch dafür kursieren in ihrem Blutkreislauf deutlich weniger Gifte.
    Wie kann das sein? Denn eigentlich sagt man Diäten und Fastenkuren nach, dass sie den Körper entschlacken und entgiften. Die Antwort liegt darin, dass die Fettdepots im Körper evolutionär nicht nur als Kältepuffer und Reserven für nahrungsärmere Zeiten gedacht sind, sondern auch als Zwischenlager für fettlösliche

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