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Laqua - Der Fluch der schwarzen Gondel

Laqua - Der Fluch der schwarzen Gondel

Titel: Laqua - Der Fluch der schwarzen Gondel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Blazon
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Kristina. »Schau nicht so besorgt, ich habe gute Nachrichten für euch.«
    Ein paar Sekunden später riss Tante Sara atemlos die Tür auf. Und natürlich verfinsterte sich ihre Miene auf der Stelle. »Oh, du schon wieder. Und? Heute bereits ein paar Kinder verhaftet?«
    Fedele Lazzari verzog den Mund zu einem schiefen Lächeln. »Vielleicht morgen wieder. Heute habe ich nämlich Urlaub. Aber trotzdem wollte ich euch gleich mitteilen, dass die Museumsleitung die Anzeige gegen Kristina zurückgezogen hat. Die Sache ist damit erledigt.«
    Sara ließ sich nichts anmerken, aber Kristina wusste, dass ihrer Tante ein ebenso großer Stein vom Herzen fiel wie ihr. Und irgendwie hatte sie das Gefühl, diese glückliche Wendung sei Fedele Lazzari zu verdanken. Ihre Tante war da wohl anderer Meinung.
    »Da hast du ja Glück gehabt, Kristina. Danke für die Nachricht, Fedele. Und einen schönen Tag.«
    Mit diesen Worten wollte Sara tatsächlich die Tür einfach schließen.
    »Moment!« Fedele räusperte sich verlegen, bevor er weitersprach. »Ich habe schon gehört, dass du das Hotel für eine Weile übernimmst. Und, na ja, da dachte ich … also jedenfalls … willkommen zurück in der Stadt.« Vielleicht bildete es sich Kristina nur ein, aber der Polizist wurde ein wenig rot, als er Sara den Lilienstrauß reichte.
    Nur dachte Sara nicht daran, die Blumen anzunehmen. Stattdessen öffnete sie die Tür und deutete auf die Hotelrezeption, in der ein viel größerer Strauß stand.
    »Wirklich nett, Fedele, aber wir haben leider keine einzige Vase mehr übrig.«
    Und damit standen Fedele und Kristina vor verschlossener Tür.
    »Deiner Tante eine Freude zu machen, ist ja ungefähr so einfach, wie dir ein paar Antworten darüber zu entlocken, was im Dogenpalast wirklich passiert ist. Hat sie etwas gegen mich?«
    »Hm, das ist wohl eine alte Geschichte«, druckste Kristina herum.
    Signor Lazzari runzelte die Stirn. »Alte Geschichten? Dann müsste ich aber auch nachtragend sein. Sie hat mich einmal sogar in den Kanal gestoßen.«
    »Ja, weil Sie einen Stein nach einer Katze geworfen haben.«
    »Die Katze war ja auch gerade dabei, ein Nest mit kleinen Finken auszuräumen. Ich habe sie damals gerade noch vertrieben.« Er betrachtete die Lilien. »Tja, dann sind die hier wohl für dich.«
    Kristina war viel zu verdattert, um den Strauß nicht anzunehmen. »Äh … danke.«
    »Kannst du deiner Tante Sara einen schönen Gruß ausrichten und ihr das hier geben? Offenbar habe ich bei ihr ja noch einiges gutzumachen.« Er kramte einen Zettel aus seiner Jackentasche und drückte ihn Kristina in die Hand. Eine Telefonnummer stand darauf und darunter einfach nur »Fedele«.
    »Klar, mach ich«, sagte Kristina.
    »Danke.« Der Polizist strahlte sie an. Eigentlich schade, dass Sara ihn nicht leiden konnte. »Wenn ihr mal Hilfe braucht, ruft mich an, ja? Jederzeit!«
    Er sprang zwei Treppen auf einmal hinunter und ging pfeifend mit federnden, entschlossenen Schritten davon. Kristina blieb verdutzt zurück, mit dem Blumenstrauß, einer Telefonnummer und dem sicheren Gefühl, dass Fedele sicher nicht das letzte Mal an Saras Tür geklingelt hatte.

    Möwen kreisten über der Piazza und schrien mit den Souvenirverkäufern, die ihre Waren anpriesen, um die Wette. Der von steinernen Arkaden gesäumte Markusplatz war voller Touristen. Lange Besucherschlangen standen vor der Kirche San Marco an. Links von der Kirche entdeckte Kristina das Gebäude mit der astronomischen Uhr. Sie hatte ein blitzblaues, mit goldenen Sternen übersätes Zifferblatt, das von Sternzeichen gesäumt war. Kristina fiel auf, dass sie nicht nur zwölf Stunden zeigte wie eine gewöhnliche Uhr – sondern jede einzelne Stunde des Tages und der Nacht, also insgesamt vierundzwanzig.
    Luca kam ihr schon entgegen. »Was willst du denn mit diesem Gestrüpp?«
    »Habe ich geschenkt bekommen«, murmelte Kristina.
    »Von einem Verehrer?«, zog Luca sie natürlich sofort auf.
    »Luca hat die alte Karte kopiert und vergrößert ausgedruckt«, platzte Jan heraus. »Und jeder von uns bekommt eine.«
    Luca nickte. »Kommt, wir setzen uns auf eine Bank am Palazzo.«
    Die Spätnachmittagssonne tauchte den Campanile-Turm, der wie ein erhobener Zeigefinger mitten auf dem Platz aufragte, in grelles Goldlicht. Auch der Dogenpalast leuchtete orangefarben. Das filigrane Bauwerk mit seinen hohen Säulen, Arkaden und dem feinen, durchbrochenen Steinschmuck wirkte wie aus feinster Spitze gemacht. Und draußen

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