Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals
messerscharf
geraten und die einzige Nummer angerufen, die zufällig beide Kriterien erfüllt
- einen gewissen Hank Maguire von Maguires Charter- und Lieferflüge.“
„Oh.“ Alex' Mund verzog sich zu einem Lächeln. „Und
woher wissen Sie, dass das nicht mein Mann ist?“
Sein tiefes Kichern war rau wie Samt. „Du küsst
weiß Gott nicht wie eine verheiratete Frau.“
Alex wurde ganz weich und warm bei der Erinnerung,
und sie wand sich fast beim Gedanken an seine Lippen auf ihren und wie sie
diesen hitzigen Augenblick gestern Abend noch einmal allein unter der Dusche
durchlebt hatte.
„Also, äh, warum rufen Sie an? Wollen Sie ... äh,
ist es geschäftlich oder nur, weil Sie ...“
Oh Gott, sie hätte fast Lust haben gesagt,
hatte es sich aber gerade noch verkniffen, bevor sie sich zum Volltrottel
machte. Das Allerletzte, was sie brauchen konnte, war, an Kade und Lust zu
denken. Davon hatte sie schon einen Vorgeschmack bekommen. Genug, um zu wissen,
dass das Gefahr und Komplikationen bedeutete, und davon hatte sie weiß Gott
auch so schon genug.
„Ich bin heute mit Big Dave und ein paar anderen
Jungs in Harmony verabredet“, sagte Kade leichthin und lieferte ihr den besten
Grund, den sie brauchte, um nichts mit ihm zu tun haben zu wollen.
„Ach ja“, erwiderte Alex. „Die große Wolfsjagd.“
Und da stand sie und ließ sich von ihren tobenden
Hormonen verwirren, dabei wusste sie immer noch nicht, was für ein Spiel er
wirklich spielte. Wut stieg ihr bitter die Kehle hinauf.
„Na, dann viel Spaß. Ich muss jetzt ...“
„Warten Sie“, sagte er, als sie gerade auflegen
wollte. „Ich sollte heute mit Big Dave rausfahren, aber eigentlich hatte ich
gehofft, dass ich jemanden finde, der mich stattdessen zu Henry Tulaks Hütte rausbringt.
Natürlich nicht umsonst.“
„Zu Henry Tulaks Hütte“, sagte Alex langsam. „Was
um alles in der Welt wollen Sie denn da draußen?“
„Ich ... ich muss wirklich wissen, wie der Mann
gestorben ist, Alex. Bringen Sie mich hin?“
Er klang ehrlich und seltsam resigniert. Weil es
ihm so wichtig schien, ertappte Alex sich dabei, dass sie zögerte, statt ihn
rundweg abzuwimmeln.
„Und was ist mit Big Dave?“
„Bei dem entschuldige ich mich, wenn ich ihn das
nächste Mal sehe“, antwortete er und klang alles andere als traurig darüber,
den großen Aufschneider der Stadt und seine Kumpels zu versetzen. „Und, was
sagen Sie, Alex?“
„Ja, okay.“ Und verdammt, sie brauchte gar nicht so
aufgeregt zu werden bei der Aussicht, Zeit mit ihm zu verbringen. „Gegen Mittag
wird es hell, wir treffen uns am besten gegen elf in Harmony. Dann haben wir
genug Tageslicht, um da rauszukommen, und auch noch ein paar Stunden, um uns
auf dem Gelände umzusehen.“
Kade am anderen Ende grunzte nachdenklich. „Ich
würde lieber nicht bis Sonnenaufgang warten, um da rauszufahren, wenn das okay
für Sie ist.“
„Sie wollen lieber im Dunkeln los?“
Sie konnte das Lächeln spüren, das sich langsam auf
seinem Gesicht ausbreitete, als er antwortete. „Ich habe keine Angst im
Dunkeln, wenn Sies nicht haben. Ich bin schon unterwegs zu Ihnen. In etwa einer
Stunde kann ich bei Ihnen sein.“
Nun, er war dreist, das musste sie ihm lassen. Der
Mann setzte sich etwas in den Kopf und hatte keine Skrupel, es sich zu holen.
„Passt Ihnen in einer Stunde, Alex?“
Sie sah auf die Uhr und fragte sich, wie schnell
sie aus ihren verblichenen langen Unterhosen kommen, duschen und irgendetwas
halbwegs Annehmbares mit ihrem Gesicht und ihren Haaren anstellen konnte. „Ah,
klar. Okay, in einer Stunde also. Bis dann.“
Als sie auflegte, konnte Alex Jennas neugierigen
Blick im Rücken spüren. „Das war Kade, ja?“
Sie drehte sich mit einem verlegenen Grinsen um.
„Ah, ja.“
Jenna lehnte sich im Stuhl zurück und verschränkte
die Arme über der Brust, ganz die Polizistin sogar in Sweatshirt, verblichenen
Jeans und mit offenem Haar. „Der Kade, der gestern Abend bei Petes war, den du
gestern draußen bei den Toms gesehen hast und von dem du gesagt hast, dass du
nichts mit ihm zu tun haben willst? Der Kade?“
„Genau der“, antwortete Alex. „Und bevor du noch
was sagst, ich bringe ihn bloß zu Tulaks Hütte raus, er will sich da mal
umsehen.“
„Mhm.“
„Rein geschäftlich“, sagte Alex, räumte hastig ihr
Frühstücksgeschirr zusammen und stellte es im Spülbecken ab. Sie fischte eine
Ei-getränkte Toastscheibe heraus und warf sie in Lunas wartend
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