Laras Ebenbild (German Edition)
etwas ganz besonders für uns und für „ARBRA-MODA“. Du warst der kreative Kopf des Unternehmens, ohne deine genialen Ideen wären wir heute gewiss nicht das was wir sind. Es war in der Tat ein großer Schock für mich, als ich von deinem Tod erfuhr. Diese Hiobsbotschaft hat mich regelrecht in die Knie gezwungen. Auch wenn ich manchmal ungerecht und mich nicht immer von meiner fairsten Seite dir gegenüber zeigte, warst du dennoch stets etwas ganz besonderes für mich. Eine wunderschöne, bezaubernde, junge Frau, die das Herz stets am rechten Fleck hatte. Ruhe in Frieden Sarah, ich werde die Erinnerung an dich stets in meinem Herzen bewahren.« Arne brach nach seiner Rede haltlos in Tränen aus. Er bereute zu tiefst, dass er Sarah für ihre Arbeiten quasi nie Anerkennung zeigte, aber nun war es zu spät. Sarahs Lebenslicht war erloschen.
Auf dem Weg von der Kapelle bis zu Laras letzter Ruhestätte fühlte sich Sarah mit ein em mal doch nicht mehr so ganz alleine, da Arne und Carlos dicht hinter ihr hergingen. Ja, auch sie hatte eine Familie, wenn auch eine etwas ungewöhnliche. „ARBRA-MODA“ ! Sarah war über Arnes Rede auch noch jetzt gerührt. Es musste für den stolzen Mann bestimmt nicht leicht gewesen sein, seine ihr gegenüber gemachten Fehler, so offen zuzugeben.
Nach einer kurzen Zeremonie, dabei der blumengeschmückte Sarg in die Tiefe gelassen wurde, brach Sarah in bitterliches Weinen aus. Nun war es so weit, der unumstößliche Abschied war gekommen. Unter heftigem Schluchzen warf sie eine einzige rote Rose ins offene Grab. Damit wollte sie Lara signalisieren, dass sie, sie liebt.
Bei der Beileidsbekundung wurde es Sarah ganz anders , als Arne ihr mit festem Händedruck das Beileid aussprach. Sie kam sich in diesem Moment so etwas von schäbig und verlogen vor, am liebsten hätte sie die Flucht nach vorne angetreten.
»Hätte ich doch nur geahnt, dass Sarah so schwer erkrankt war. Glauben sie mir ich hätte höchstpersönlich dafür gesorgt, dass man sie in ein Krankenhaus gebracht hätte .« Arne schämte sich, dass er ihre Krankheit nicht ernst genommen hatte.
»Meine Schwester ist bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen«, erwiderte Sarah ohne lange nachzudenken. Im gleichen Moment hätte sie sich für ihre Dämlichkeit eine runter hauen können.
»Aber … wie konnte das nur sein?« Arne war nun doch verblüfft.
»Sie war unterwegs zum Arzt und dann …« Sarah konnte nicht mehr weitersprechen, da ihr, ihre eigene Verlogenheit, wenn auch nur für einen Moment, die Stimme raubte.
»Was für ein Drama«, Arne war untröstlich. Seine Nerven lagen regelrecht blank. Mit Tränen in der Stimme wendete er sich von ihr ab.
Als Carlos nun ihre Hand sanft in die seine nahm, war es mit Sarahs Beherrschung endgültig vorbei, vor lauter Weinen konnte sie quasi nicht mehr sprechen.
»Habe überhaupt nicht gewusst, dass Sarah noch Familie hatte. Sie sehen ihr in der Tat frappierend ähnlich. Es ist nicht zu glauben, Sarah hat mir doch tatsächlich ihre Zwillingsschwester verschwiegen.« Damit konnte Carlos nicht so recht umgehen. Etwas mehr Offenheit hätte er nun doch von ihrer Seite aus erwartet.
Langsam kam einer nach dem anderen der Trauergäste näher, plötzlich war Sarah von der ganzen Belegschaft umringt, die ihr unter Tränen das Beileid aussprachen. Damit hätte Sarah nie und nimmer gerechnet. Es war doch ein beruhigendes Gefühl zu wissen, dass man sie mochte.
Mit einem allerletzten Blick auf das noch immer offene Grab, lief Sarah so als wäre sie auf der Flucht, dem Ausgang zu … Grübelnd blickte ihr Arne nach.
»Wenn ich es nicht besser wüsste, dann würde ich sagen, dass Sarah lebt. Das s sie es ist, die geradewegs dem Ausgang zusteuert.«
»Du hast do ch aus ihrem eigenen Mund erfahren, dass sie Sarahs Zwillingsschwester ist«, entgegnete Carlos ernst. »Auch würde Sarah sich niemals mit solchem Wuschelkopf unters Volk mischen, da sie ihre Lockenpracht definitiv hasste.«
»Du kanntest Sarah wohl näher«, stellte Arne verblüfft fest .
»Ich habe sie geliebt«, erwiderte Carlos mit versagender Stimme.
»Das tut mir leid. Das habe ich nicht gewusst. Sarahs Tod muss gewiss ein schwerer Verlust für dich sein.«
»Wie siehst du denn aus ?«, wurde Sarah bei ihrer Rückkehr von den Zwillingen argwöhnisch in Empfang genommen.
»Einen Moment bitte, werde nur kurz nach oben gehen, mich umziehen und schon bin ich wieder da .« Sarah ging gar nicht erst auf
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