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Laras Ebenbild (German Edition)

Laras Ebenbild (German Edition)

Titel: Laras Ebenbild (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christel Parrinelli-Weinberger
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    »Haben sie auch mit meinem Mann über ihre offensichtliche Fehldiagnose gesprochen ?«, fragte Sarah mit wildklopfendem Herzen.
    »Ja, aber wie mir schien nahm er meine Worte nicht wirklich ernst. Im Gegenteil er war darüber empört.«
    Als der Gynäko loge gegangen war, lag Sarah zuerst wie betäubt auf dem Bett.
    »Es ist aus«, hämmerte es wild in ihrem Kopf. »Ron wurde nun auch mit der Wah rheit konfrontiert, gewiss wird es nicht mehr lange dauern und er wird mich zur Rede stellen.« Sie musste so schnell wie möglich von hier verschwinden. Sie hoffte nur, dass sie niemand vom Krankenhauspersonal dabei erwischen würde. Schwerfällig erhob sie sich vom Bett. Nur gut, dass Ron ihr frische Kleidung gebracht hatte, da sie mit ihren blutverschmierten Jeans bestimmt unangenehm aufgefallen wäre. Sie hoffte inständig, dass sie es körperlich aushalten würde, dass sie es zumindest bis zu ihrer Wohnung alleine schaffte, danach würde sie weitersehen …
     
    Sarah hatte in der Tat Glück im Unglück, da kaum einer von der blassen Frau Notiz nahm, deren Haare von einem bunten Tuch, das sie bis in die Stirn hineingezogen hatte, verdeckt wurde.
    Zuerst wollte Sarah ja ein Taxi rufen, was ihr aber dann doch zu unsicher vorkam. Eventuell würde man sie ja anhand der von ihr angegebenen Adresse ausfindig machen? Dass Ron um mit ihr abzurechnen, nach ihr suchen würde, das war Sarah klar. Deshalb wählte sie auch den sicheren, wenn auch für sie anstrengenderen Weg. Sie nahm den Bus …
    Erst zur Mittagszeit wurde bemerkt, dass Sarah klammheimlich die Fliege gemacht hatte. Das Pflegeper sonal, bis auf Dr. Krüger konnte sich absolut keinen Reim darauf machen. Somit hatte er den Beweis. Er hatte sich doch nicht geirrt, dennoch wollte er sie mit seinen Worten nicht unbedingt auf die Flucht schicken. Er wollte ihr helfen. Ihr eine Brücke bauen, aber leider ging sie absolut nicht darauf ein. Es fiel ihm wahrhaftig nicht leicht, Ronald Küster über das Geschehene zu informieren. Seufzend wählte er die von ihm hinterlegte Telefonnummer.
     
    »Dr. Küster, ein Dr. Krüger möchte sie sprechen. Er sagt es wäre dringend.« Brigitte Meier fragte sich was nur los wäre, da ihr Chef ihr schon den ganzen Vormittag über irgendwie fahrig vorkam. Kommentarlos riss er ihr das Telefon aus der Hand.
    »Küster hier , ist mit meiner Frau irgendetwas nicht in Ordnung?« Rons Schläfen pochten, als würde ihm jeden Augenblick der Schädel platzen.
    »Das kann man wohl sagen«, entgegnete Dr. Krüger ernst. »Ihre Frau, samt ihrem Gepäck, sind verschwunden. Keiner weiß wo sie sein könnte, keiner hat irgendetwas auffälliges an ihr bemerkt.«
    »Haben sie etwa mit ihr über ihren absurden Verdacht gesprochen ?«, fragte Ron angespannt.
    »Ja, natürlich, als Arzt ist es doch meine Pflicht. Oder sehen sie das etwa anders .« Ronald Küster schien noch immer nicht zu begreifen, um was es hier eigentlich ginge.
    »Ich werde so schnell wie möglich bei ihnen sein. Ich kann sie nur warnen Krüger. Wehe, meiner Frau geschieht ein Leid, dann Gnade ihnen Gott. « Ohne sich zu verabschieden beendete Ron das Telefonat.
    »Armer Irrer«, flüsterte Dr. Krüger in den Hörer. »Wie kann man denn nur so verble ndet sein? Kann Liebe denn wirklich so etwas von blind machen, sodass man die Wahrheit, auch wenn sie noch so bitter ist, nicht mehr erkennen kann oder besser gesagt nicht mehr erkennen möchte.« Ihm war durchaus bewusst, dass er sich auf einen unerfreulichen Besuch vorbereiten musste.
     
     
    Ron nahm sich noch nicht mal die Zeit um sich umziehen. In seiner blauen Ärztekluft machte er sich so schnell er konnte auf den Weg. Brigitte Meier fragte sich, wie oft sie eigentlich noch sämtliche Termine absagen musste, wenn das so weiterginge dann würde die Praxis langsam aber sicher dem Ruin entgegensehen …
     
    Als ob es um sein Leben ginge, rannte Ron den langen Flur der Gynäkologie entlang, wobei ihm viele verblüffte Blicke folgten. Irgendwie sah er in seinem Ärztedress und den um den Hals baumelnden Mundschutz, doch grotesk aus. Den letzten absurden Tupfer gab ihm aber die an seinem Hals auf und ab hüpfende Schutzbrille, die ihn beim Arbeiten vor fliegendem Zahnsteingebrösel usw. schützen sollte, die er in Sorge um seine Frau vergessen hatte abzunehmen.
     
    »Wie kann es sein, dass meine Frau einfach so verschwindet?«, empörte sich Ron. »Wenn ihr etwas zugestoßen sein sollte, dann werden sie sich dafür verantworten

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