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Laras Ebenbild (German Edition)

Laras Ebenbild (German Edition)

Titel: Laras Ebenbild (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christel Parrinelli-Weinberger
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erschöpft , »hier stimmt doch offensichtlich etwas nicht. Die Frage ist nur was.«
     
    »Wie geht es dir Schatz? Was hast du mich erschreckt. Hatte ja gar keine Ahnung, dass du schwanger warst.« Rons Herz quoll bei Sarahs gequältem Gesichtsausdruck vor Sorge beinahe über.
    »Hatte es ja selbst nicht gewusst«, entgegnete Sarah erschöpft.
    »Mach dir keine Gedanken Schatz. Das einzige was zählt ist, dass du so schnell wie möglich wieder gesund wirst.« Mit ernstem Gesichtsausruck saß er an ihrem Bett und hielt ihre Hand.
    »Du scheinst ja nicht gerade traurig darüber zu sein, dass ich unser Baby verloren habe.« Sarah konnte sich über so viel Teilnahmslosigkeit nur wundern.
    »Was heißt traurig Schatz? Irgendwo wurde ich vor vollendete Tatsachen gestellt und da du und unsere Zwillinge nun mal das Wichtigste in meinem Leben seid, gilt im Moment meine Sorge ausschließlich dir.« Ron konnte ihr in ihrem Zustand ja schlecht mitteilen, dass er von Nachwuchs nicht wirklich erbaut gewesen wäre, da sie beide durch die Geburt der Zwillinge auf so vieles hatten verzichten müssen und nun, wo Jil und Lil quasi erwachsen waren, würde alles noch mal von vorne beginnen …
    »Wer weiß, eventuell war es ja besser so«, seufzte Sarah schläfrig, die sich an diesem Vormittag schon bestimmt zum hundertsten Mal fragte, ob sie überhaupt Mutter werden wollte? Sie tendierte eher auf nein, als auf ja, da sie es sich einfach nicht vorstellen konnte.
    »Schatz, ich werde jetzt nach Hause fahren . Möchte schon gerne da sein, wenn Jil und Lil von der Schule kommen. Selbstverständlich werde ich gegen Abend wieder hier sein.«
    »Bitte Ron , bring mir etwas zum Anziehen und meine Toilettenartikel mit«, bat Sarah ihn müde. »Ach ja meine Tasche und das Ladekabel für mein Handy könnte ich auch gebrauchen.«
    »Alles klar Schatz, du kannst dich auf mich verlassen .« Er hauchte ihr noch einen zärtlichen Kuss auf die Lippen, danach verließ er gedankenvoll das Krankenzimmer.
     
    Schon auf dem Nachhauseweg gingen Ron, Dr. Krügers Worte einfach nicht mehr aus dem Kopf. Er musste sich geirrt haben, anders konnte es gar nicht sein. Augenblicklich zogen Bilder an ihm vorüber, die schon Jahre zurücklagen. Er sah sich im Kreissaal wie er Lara, die schmerzvoll stöhnte, tröstend die Hand hielt. Er glaubte sogar den ersten Schrei seiner Kinder zu hören … Dr. Krüger hatte sich getäuscht, anders konnte er gar nicht sein. Die Zwillinge waren Lara wie aus dem Gesicht geschnitten. Er würde Lara gegenüber von diesem Gespräch nichts verlauten lassen. Sie würde sich nur grundlos aufregen. Weshalb sollte er Misstrauen zwischen ihnen säen? Gerade jetzt wo sie wieder zusammen gefunden hatten.
     
    Ron versuchte zwar so schonend wie möglich seinen Mädchen beizubringen, dass ihre Mutter im Krankenhaus lag, aber ohne großen Erfolg, denn Jil und Lil brachen bei seinen Worten regelrecht in Hysterie aus. Völlig aufgelöst baten sie ihn, sie sofort zu ihrer Mutter zu fahren. Ron gebrauchte all seine Überredungskünste bis sie endlich einsahen, dass ihre Mutter nach dem Eingriff etwas Ruhe brauchte. Gegen Abend versprach er ihnen würden sie, sie gemeinsam besuchen.
     
    Nach dem der anstrengende Familienbesuch, sich wieder verabschiedet hatte, lag Sarah doch recht entspannt auf dem Bett. Auf der einen Seite tat es ihr für ihr Ungeborenes leid, auf der anderen Seite aber fühlte sie sich zu ihrer eigenen Schande auch irgendwo erleichtert. Sehr wahrscheinlich hatte es so kommen müssen, sie würde nicht mehr länger darüber nachdenken. Das einzige was jetzt zählte, das waren Ron, Jil und Lil, die sie über alles liebte.
     
    Nach der morgendlichen Visite kam Dr. Krüger zu Sarahs Erstaunen nochmals zurück.
    »Frau Küster, ich muss unbedingt mit ihnen reden. Es ist nicht so, dass auch ich mich nicht mal irren könnte, aber in einem bin ich mir absolut sicher, dass sie die Zwillinge , die ihr Mann bei unserem Gespräch erwähnte, definitiv nicht zur Welt gebracht haben.« So jetzt war es raus. Dennoch fühlte er sich irgendwo nicht wirklich erleichtert.
    » Wie kommen sie denn darauf?«, fragte Sarah mit rauer Stimme. »Wenn ich es nicht war, wer dann?«
    »Darauf kann ich ihnen leider keine Antwort geben. Diese wissen nur sie und ihr Mann. Ich kann ihnen nur eines sagen, hätten sie keine Fehlgeburt erlitten, dann würden sie zu den Erstgebärenden zählen, das konnte ich nachweislich bei meinen Untersuchungen feststellen

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