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Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 2 - Die Todesmaschine von Cylon

Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 2 - Die Todesmaschine von Cylon

Titel: Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 2 - Die Todesmaschine von Cylon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Glen A & Thurston Larson
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dünner. Wenn man es zu schnell angehen läßt, kippt man um. Die inneren Organe müssen sich anpassen. Die ganze Wahrnehmung wird beeinflußt, die Sinne stumpfen ab. Man gelangt schnell an einen Punkt, wo der Tod besser zu sein scheint als ein Schritt weiter. Glauben Sie mir, Captain, Ihre kostbare Flotte hängt davon ab, daß wir langsam vorankommen.«
    Apollo funkelt mich an, dann gibt er sich geschlagen. Wir suchen uns eine halbwegs flache Stelle aus. Ich steige als erster hinauf und versuche den Boden etwas zu glätten, aber das nützt nicht viel, alles ist Eis. Wir sacken zusammen. Wolfe und Leda scheinen sich von mir abzusondern. Apollo zieht sich neben mir hinauf und sagt: »Sonst noch Ratschläge?«
    Ich bin so erstaunt, daß ich zuerst keine Worte finde. Seine Stimme klingt nicht sarkastisch. Er will es wirklich wissen. Vielleicht können wir doch als Team zusammenarbeiten, mit der Beharrlichkeit der Klone, dem Freiheitsdrang Wolfes und Ledas, der Bereitschaft Apollos, der Vernunft Gehör zu geben – vielleicht kann ich das alles bündeln und die unterschiedlichen Motive miteinander verflechten, um uns zu einer Gruppe zu vereinen. Nur so lange, bis wir den Gipfel erreicht haben. Dann werden Wolfe und Leda ihren Vorstoß unternehmen, und ich werde sehen müssen, wo ich stehe – aber es hat keinen Sinn, sich jetzt den Kopf darüber zu zerbrechen.
    »Ratschläge?« sage ich. »Im Augenblick haben Vorträge keinen Sinn. Sie müssen sich auf Ihren Instinkt verlassen. Vergessen Sie nur nicht, daß es wichtiger ist, mit den Füßen zu klettern, als mit den Händen. Die Hände dienen dazu, die Balance zu halten, die Position zu sichern, aber wenn Sie keinen Stand haben, nützt Ihnen auf Dauer die größte Kraft in den Armen nichts. Fest verankern, gute Griffe und die beste Stelle für die Füße, oder die zweitbeste oder drittbeste – mehr kann ich nicht sagen.«
    Apollo nickt und starrt nach oben. Man kann den Gipfel nicht sehen, sondern nur vage, verschwommene Schatten wahrnehmen, von den Graten aufwallende Schneewolken, in der Ferne niedrig hängende Wolken. Selbst in der Dunkelheit dieses Eis-Asteroiden beeindruckt mich die Vielfalt der Schattierungen. In der Ferne ist der Eisüberzug von schattenhaftem Grau, in der mittleren Entfernung sieht man blaue Streifen und Bänder, in der Nähe, im schwachen Licht unserer Lampen sehe ich kristallenes Purpurrot, in Andeutungen nur, wie auf den Eisgipfeln von Caprica.
    »Wie groß ist die Lawinengefahr?« fragt Apollo plötzlich.
    »Nicht schlimmer als anderswo, würde ich schätzen. Ich kann nicht garantieren, daß keine Lawine abgehen wird. Aber die Gefahr erscheint mir hier erträglich.«
    »Wieso das?«
    »Nun, das ist ein dunkler Planet. Es gibt keine Sonne, die den Schnee und das Eis erwärmen kann, so daß es zu Druckverschiebungen käme. Alles bleibt stets bei etwa der gleichen Temperatur. Gelände und Klima sollten dazu beitragen, daß hier alles einigermaßen stabil bleibt. Aber Gewißheit gibt es nicht. Eine Lockerschneelawine ist nie auszuschließen, wenn es eine starke Erschütterung gibt oder einer von uns eine Kettenreaktion auslöst. Das kann niemand vorhersagen. Aber an Ihrer Stelle würde ich mir über Lawinen nicht so sehr den Kopf zerbrechen. Es gibt andere Gefahren genug. Und wir sollten uns wieder auf den Weg machen, Captain.«
    Das letzte flüstere ich, damit die anderen es nicht hören können. Es ist wichtig, daß Apollo sich für fähig hält, die Expedition zu leiten. Es würde nur Ärger geben, wenn ich das Kommando offiziell übernähme.
    Der nächste Abschnitt ist leichter zu bewältigen, als ich angenommen habe. Es gibt Griffe genug hier. Ser 5-9 spart uns mit seiner Kenntnis des Berges viel Zeit. Wir kommen ein ordentliches Stück vorwärts, indem wir uns einfach hochziehen und die Füße mit den Steigeisen einstemmen. Apollo blickt oft auf sein Chronometer. Ein wenig Hoffnung beginnt sich in mir zu regen. Vielleicht gehört der Hekla zu den Bergen, die gefährlicher aussehen, als sie es in Wirklichkeit sind.
    Wir erreichen eine Gletscherformation, und es wird schwieriger. Apollo möchte senkrecht hinauf, aber ich rate ihm, den Gletscher zu traversieren. Ser 5-9 gibt mir recht. Ich übernehme die Führung, gehe langsam und stochere mit dem Griff des Eispickels vor mir im Schnee. Es ist hier wichtig, ganz langsam weiterzusteigen. Plötzlich kann sich eine Spalte auftun und uns verschlingen.
    Wir stoßen auf eine breite Gletscherspalte,

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