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Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 2 - Die Todesmaschine von Cylon

Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 2 - Die Todesmaschine von Cylon

Titel: Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 2 - Die Todesmaschine von Cylon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Glen A & Thurston Larson
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überqueren sie auf einer Schneebrücke, jeder einzeln für sich. Auf der anderen Seite starrt Apollo wieder auf die Uhr. Er wird unruhig, aber ich lehne seinen Vorschlag ab, die Schneebrücke zu zweit überqueren zu lassen. Solche Risiken darf man nicht eingehen.
    Als wir an einen steilen Eisfall gelangen, zeigt Ser 5-9 an, daß das der beste und direkteste Weg nach oben ist. Ich gebe ihm recht. Ich steige ein Stück hinauf, halte mich an den Zacken fest und hole die Haken heraus, die ich bisher gehortet habe. Wir haben nicht sehr viele dabei und müssen sie uns für wirklich schwierige Stellen aufsparen. Ich bin froh, daß es Haken mit Molekularbindung sind, weil ich in diesem Bereich des Berges möglichst wenig Lärm machen möchte. Ein hallendes Echo, und wer weiß, was einem auf den Kopf fällt. Ich stelle den Zeiger am Außenrand des Hakens auf ›Eis‹ und schiebe ihn hinein. Er dringt mit einem Geräusch ein, das in der Tonhöhe ansteigt. Ein gutes Zeichen. Wenn die Tonhöhe sinkt, gleichgültig, ob es sich um Haken mit Molekularbindung handelt oder um gewöhnliche, die man hineinschägt, ist das ein Zeichen dafür, daß er nicht gut genug verankert ist. Das beurteilen zu können, kann einem das Leben retten. Der Haken dringt von selbst ganz ein, und nur die ovale Öse ist noch sichtbar. Es bleibt nicht genug Zeit, das Seil hindurchzuschlingen, also müssen wir Direktkletterei betreiben.
    Ohne an unsere Ziele oder mögliche Komplikationen zu denken, arbeite ich langsam, treibe einen Haken nach dem anderen hinein und errichte eine Zickzack-Leiter den Eisfall hinauf. Ich spüre, daß mir die anderen nachklettern, schaue aber nicht hinunter. Ich gebe mir Mühe, nie hinunterzublicken. An einem Berg gibt es keine Stelle, die man überwunden hat und nun gleich wieder zu Gesicht bekommen will. Ich konzentriere mich nur darauf, die Haken zu setzen und den Eindringgeräuschen zu lauschen.
    Oben ist der Eisfall schmal und ein wenig überhängend, aber zu bewältigen. Der nächste Überhang könnte uns Schwierigkeiten machen. Ich schleudere das locker gefaßte Seil hinauf. Das andere Ende fällt herunter. Ser 5-9 und Wolfe zerren an den Enden, um sicher zu sein, daß es hält. Ich verdrehe das Seil in die andere Richtung, so daß es hart und steif wird wie ein Kabel. Hand über Hand klettere ich hinauf, erreiche den Rand des Überhangs, ziehe mich hoch. Weiter oben gibt es ein sicheres Gesims. Ich rufe Ser 5-9 und Wolfe zu, die Seilenden loszulassen, und klettere zu dem Gesims, wo ich den Schaft meines Eispickels in den harten Schnee stoße, so tief ich kann. Tief genug, um einen Sicherungsblock zu haben. Die Pickelsicherung ist die beste für diesen Fall. Ich hacke eine Stufe unter die Axt und stelle meinen rechten Fuß darauf. Mit dem linken Bein stütze ich den Pickelschaft ab, lasse das Sicherungsseil erschlaffen und um den Holzschaft laufen, während ich den Pickelkopf mit der anderen Hand festhalte. Wegen der Steilheit schlinge ich das Seil auch um meinen Rücken, dann werfe ich es hinunter. Sie steigen herauf, der Reihe nach, Ser 5-9 und Tenna als erste, dann Apollo, Leda und Wolfe.
    Auf einen Vorschlag von Ser 5-9 hin seilen wir uns an und schieben uns auf dem Gesims vorwärts, an manchen Stellen, wo der Eisbelag ganz schmal wird, eng an die Eiswand gepreßt, an anderen tief geduckt unter Eisüberhängen. Wir erreichen eine Stelle, wo ein nur mäßig steiler Hang links von uns hinaufführt. Ich bedeute den anderen, zurückzubleiben, während ich mich umsehe, und schiebe mich auf dem Sims langsam vor. Als ich hinaufblicke zerteilen sich Wolken über mir, und ich glaube den Umriß der Laser-Anlage zu erkennen, dunkel vor Schwärze, nicht allzu weit über uns. Ich will es Apollo sagen, aber bevor ich den Mund auf tun kann, gibt es über mir eine gewaltige, bebende Explosion, und der Himmel wird vom Pulsstoß der Kanone für Augenblicke grell erleuchtet. Sie feuert wieder. Vielleicht ist die ›Galactica‹ schon in Reichweite. Der Krach ist ohrenbetäubend. Der ganze Berg scheint zu erzittern. Dem Donnern der Kanone gesellt sich ein Grollen bei, das aus dem Berginneren zu dringen scheint. Ich blicke hinauf. Eine riesige Schneewelle rast auf mich zu. Ich kann gerade noch schreien: »Lawine!«, dann erreicht mich der Schnee, und der Sims unter mir bricht als Ganzes weg. Mein Seil zuckt kurz, dann schwebe ich im Leeren. Apollo hat schnell und klug gehandelt. Er hat das Seil durchtrennt, um die anderen zu retten. Mein

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