Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 2 - Die Todesmaschine von Cylon
ich weiß, es war eine andere aus der Ten-Serie. Gut. Können Sie die Luke öffnen?«
Tenna kroch hinüber und begann das Rad an der Tür langsam zu drehen. Ein Zischen wurde laut. Starbuck richtete die Laserpistole auf die Luke.
»Wachen muß es ja geben«, sagte Tenna.
»Mit denen werde ich fertig. Daß jemand in ein Gefängnis erbricht, wird ihnen neu sein.«
Als Tenna die Tür langsam öffnete, schob Starbuck sich hindurch. Boomer folgte ihm. Ein Stoß kalter Luft verjagte alle Wärme, die er beim Kampf empfunden hatte.
Cree konzentrierte sich seit geraumer Zeit darauf, seinen Kopf hin- und herzudrehen. Es war die einzige Bewegung, die er zustandebrachte. Mit dem Rest seines Körpers schien er jede Verbindung verloren zu haben, seitdem die cylonischen Soldaten ihn in dieses Gewölbe gezerrt und in eine röhrenartige, frostgraue Kältezelle gestoßen hatten. Zu Anfang hatte er noch versucht, Finger und Zehen zu bewegen, aber sie waren längst völlig gefühllos geworden, und am liebsten hätte er aufgehört, sich überhaupt zu bewegen.
Seine Augen begannen zuzufallen, als er rechts von sich eine Bewegung wahrnahm. Er besaß gerade noch Kraft genug, in diese Richtung zu blicken. Ein Mann feuerte auf die zwei Cyloner, die vor den drei Etagen Kältezellen Wache hielten. Dem Äußeren nach ein Soldat der Koloniewelten. Starbuck. Es war Starbuck. Wer war Starbuck? Cree konnte sich kaum erinnern, obwohl ihm der Name plötzlich eingefallen war.
Zuerst stürzte einer der beiden Cyloner hin, dann der zweite. Das Krachen ihrer Metalluniformen auf dem Boden hallte durch das Gewölbe. Auf der rechten Seite schien sich nichts mehr zu bewegen, aber Cree war nicht imstande, hinüberzustarren. Er verlor für einen Augenblick das Bewußtsein.
Plötzlich wurde er wieder wach. Starbuck hatte die Tür zu Crees Zelle aufgesprengt und zog ihn heraus.
»Können Sie sich bewegen?« fragte Starbuck.
»Wird er überleben?« fragte eine gutaussehende Frau, die hinter Starbuck stand.
»Den Tränen nach zu schließen, die er in den Augen hat, weilt er noch unter uns.«
Cree versuchte etwas zu sagen, konnte es aber nicht. Starbuck hob ihn auf und trug ihn hinaus. Ein Schwall warmer Luft im Korridor, und Crees Zehen und Finger begannen zu prickeln. Er versuchte Starbuck etwas zu erklären, aber seine Lippen waren so steif, daß Starbuck nichts verstehen konnte.
Cree nahm mit der Zeit wahr, daß ringsum der Kampf tobte. Er versuchte zu seinem Gürtel zu greifen und seine Pistole zu ziehen, als ihm einfiel, daß die Cyloner ihn entwaffnet hatten.
Starbuck lehnte ihn in einer dunklen Nische an die Wand, wie eine Skulptur, die in einem verstaubten, vergessenen Museum einsame Wache hält. Während Cree dem Kampfgetümmel lauschte, spürte er, wie sein Körper die Betäubung abschüttelte. Als er spürte, wie das Blut mit neuer Kraft zu kreisen begann, wußte er, daß er es schaffen würde.
Starbuck kehrte in die Nische zurück. Das Gesicht des Leutnants war rauchgeschwärzt.
»Können Sie gehen?« fragte er Cree.
»Ich versuche es.«
»Sie werden es müssen, Kadett. Wenn ich Sie hier lasse, fallen Sie vielleicht Cylonern in die Hände, die sich versteckt haben. Falls es noch welche gibt. Los, wir besetzen einen Aufzug.«
»Einen Aufzug? Ich –«
»Keine Sorge. Ich brauche nur die Leute. Vielleicht ergeben sich die Cyloner, wenn Sie auftauchen.«
»Ergeben? Leutnant –«
Starbuck packte Cree und zog ihn aus der Nische.
Laute Geräusche über und unter ihnen erschreckten die Klon-Kinder, und sie drängten sich zusammen, preßten sich an die Wände, versteckten sich hinter Stapeln von Fellen. Muffit rannte immer wieder zur Tür und sprang herum. Er schien bellen zu wollen, aber Boxey hatte es ihm untersagt.
Die Tür glitt langsam auf. Eine der hübschen Frauen kam herein und schärfte den Kindern ein, ganz still zu sein. Durch die Kämpfe im Hauptquartier waren hier Cyloner aufgeschreckt worden, die durch die Korridore streiften und nach den Urhebern suchten. Die Kinder nickten ängstlich, und die Frau huschte wieder hinaus.
Boxey kauerte sich an der Tür nieder und lauschte. Zuerst konnte er nichts hören, dann, nach einem Grollen und Poltern, ertönte die nasale Stimme eines der Cyloner. Sie befanden sich im Vorraum. Einer von ihnen prallte gegen die Tür. Die Frau sprach mit ihnen, erklärte den Soldaten, sie wisse nicht, was vorgehe, und man möge sie nicht stören. Wieder polterte jemand an die Geheimtür, und Boxey
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