Lass es endlich Liebe sein
sie beide gewesen – und darüber hinaus das einzige Schöne, was er ihr zu schenken imstande gewesen war. Und das auch nur, weil er seinen Stolz hinuntergeschluckt und vor der Schule im Garten der Worths gearbeitet hatte. Der Gärtner Juan Rodriguez hatte ihn angestellt. Frühmorgens hatte er Dünger geschaufelt – für Sarah. Er hatte den Job angenommen, weil er ihr lediglich einen Strauß zum Valentinstag hatte kaufen wollen – doch als er gesehen hatte, wie sehr sie wegen ein paar Blumen, deren Namen er noch nicht einmal kannte, in Verzückung geraten war, hatte er weitergeschaufelt.
Zu jener Zeit hätte er fast alles getan, um Sarah zum Lächeln zu bringen. Alles, außer in dieser hinterwäldlerischen Stadt zu bleiben.
Als ihn die Erinnerung daran überwältigte, wurde sein Kuss noch leidenschaftlicher, und voller Begierde ließ er die Hände über Sarahs Körper wandern, um die sanften Rundungen ihrer Hüfte zu erkunden. Mit den Fingerspitzen berührte er den Rand ihrer Shorts dort, wo er die zarte Haut ihrer Beine spüren konnte. Ihr leises Aufstöhnen beflügelte ihn und entlockte auch ihm ein wohliges Stöhnen.
Sie krallte die Fingernägel in seinen Rücken, und dieses Gefühl war ihm bekannt – die Erinnerung daran hatte ihn in einsamen Nächten stets mit Sehnsucht erfüllt, wenn er sich gestattet hatte, an Sarah zu denken. Dann hatte er sie begehrt und Pläne geschmiedet, wie er eines Tages die ganze Stadt kaufen würde – und Sarah gleich dazu. Doch jetzt nach seiner Rückkehr musste er feststellen, dass sie sich kein bisschen verändert hatte. Ihr Kleinstadtherz und ihre Liebe für diese Stadt waren immer noch unverkäuflich.
Sarahs Nähe erfüllte und erregte ihn über alle Maßen. Alles in ihm sehnte sich danach, in ihr zu sein – nur in ihr und keiner anderen Frau. Achtzehn Monate hatte es gedauert, bis er nach der Trennung überhaupt in der Lage gewesen war, eine andere Frau zu küssen. Und das war ihm auch nur gelungen, weil er von Sarahs Verlobung mit Quentin Dobbs erfahren hatte. Ein Typ, den sie beide noch aus der Schulzeit gekannt hatten – und der nie einen Hehl aus seinen Gefühlen für Sarah gemacht hatte.
Jetzt stand Rafe in Dobbs’ Garten mit Dobbs’ Frau, und Dobbs war tot, was die ganze Sache noch ein wenig verzwickter machte. Denn jetzt konnte er ihm nicht mehr von Mann zu Mann gegenübertreten und Sarah von ihm zurückgewinnen.
Er berührte die seidenweiche Haut ihrer Oberschenkel, spürte ihre Hände in seinem Haar, und sein Körper wurde von dem Verlangen nach ihr überwältigt. Er musste unbedingt herausfinden, was an dieser Frau so besonders war, dass sie ihm einfach nicht aus dem Sinn ging. Er fasste an den Saum ihres Tops und erkundete die sanften Rundungen ihres Pos …
Abrupt machte Sarah sich von ihm los. Sie atmete schwer, und er sah ihre feuchten, vollen Lippen im sanften Schein der Gartenbeleuchtung glänzen. „Nein …“ Zitternd hielt sie abwehrend eine Hand hoch. „Nein.“
Ihn überraschte es nicht, dass sie sich von ihm losriss. Schon damals, als sie begonnen hatten sich zu treffen, hatte Sarah widersprüchliche Signale ausgesandt. Sie hatte geschworen, ihn zu lieben und Vista del Mar mit ihm verlassen zu wollen, doch als er mit ihr konkrete Pläne über ihren zukünftigen Wohnort hatte machen wollen, war sie völlig ausgeflippt. Für sie waren anscheinend nur kleine Städte infrage gekommen, und schließlich hatte Rafe begriffen, dass sie nur an einem Ort glücklich werden konnte, der Vista del Mar zum Verwechseln ähnlich war.
Obwohl ihn der Gedanke fast ziemlich erschreckt hatte, hatte er ihr sogar angeboten, sie zu heiraten – nur um von ihr im letzten Moment einen Korb verpasst zu bekommen. Er hatte zwei Jahre durchgehalten, bevor er eingeknickt und bereit gewesen war, wie ein törichter Narr zu ihr zurückzukehren. Doch leider war sie in der Zwischenzeit rasch über ihn hinweggekommen. Ein Jahr nach seinem Fortgang hatte sie begonnen, sich mit Quentin zu treffen, und noch ein Jahr darauf hatten die beiden geheiratet.
Wütend ballte Rafe die Hände zu Fäusten und steckte sie in die Taschen.
Sarah bückte sich rasch, um die Blume aufzuheben, die auf den Boden gefallen war, und legte sie vorsichtig auf den Tisch. „Deswegen habe ich dich heute Abend nicht eingeladen.“
„Wirklich nicht?“
„Nein, wirklich nicht. Ich habe den Auftrag, mit dir über die Firma zu sprechen.“
„Den Auftrag?“ Verdammt! Ihre Worte wirkten wie
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