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Lass mich dein Feuer spüren

Lass mich dein Feuer spüren

Titel: Lass mich dein Feuer spüren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wright
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Unwillkürlich blieb ihr Blick an seinen sinnlichen Lippen hängen.
    Sie wandte abrupt den Kopf zur anderen Seite und starrte aus dem Fenster. Na schön, sie fühlte sich also zu C. K. Tanner hingezogen. Was bedeutete das? Dass sie eine von Tausenden war, die sich nur allzu gern in seine in Armani gehüllten Arme werfen würde? Auf keinen Fall. Sie nicht.
    Okay, der heutige Abend hatte Spaß gemacht. Sie hatte keine einzige Dummheit gesagt und keinen einzigen Gegenstand zerbrochen. Stattdessen hatte man aus ihr eine Göttin gemacht, sie war ein wenig beschwipst gewesen, hatte eines ihrer größten Geheimnisse verraten und herausgefunden, dass der ach so beherrschte C. K. Tanner sich nicht immer vollkommen im Griff hatte. Sie gestand es sich nur ungern ein, aber sie freute sich jetzt fast ebenso auf das Wochenende, wie sie sich davor fürchtete.
    “Du hättest das Kleid mitnehmen sollen. Ich wollte, dass du es behältst.” Tanner legte den fünften Gang ein, und die Armmuskeln spannten sich dabei unter seinem Hemd.
    Abby erschauerte, und ihr war in Jeans und Bluse, die sie vorhin wieder angezogen hatte, plötzlich viel zu warm. “Ich gehe nicht oft zu Veranstaltungen, wo ich solche Sachen tragen könnte. Eigentlich überhaupt nicht. Warum sollte es nutzlos in meinem Kleiderschrank herumhängen? Aber trotzdem vielen Dank.”
    Er nickte. “Ich habe es jedenfalls zusammen mit den anderen Dingen eingepackt, die La George ausgesucht hat. Ich weiß nicht, ob es in Minnesota eine Gelegenheit geben wird, ein Abendkleid zu tragen, aber man sollte immer auf alles vorbereitet sein.”
    “Hast du das bei den Pfadfindern gelernt?”
    Er hielt vor ihrem Haus und stellte den Motor ab. “Ich war nie bei den Pfadfindern.”
    Sie lachte. “Was du nicht sagst.”
    Tanner hörte Abby gern lachen. Sie war eine erfrischende Abwechslung zu allen Frauen, die er bisher kennengelernt hatte, und plötzlich hatte er erneut den heftigen Wunsch, sie in die Arme zu nehmen und zu küssen. Nur ein Mal, um zu sehen, wie es sein würde. Aber er kämpfte mit aller Macht gegen diesen Impuls an.
    Was zum Teufel war nur los mit ihm? Sie war süß und witzig, aber ihr Job war es, ihm jeden Morgen die Post ins Büro zu bringen. Sie kamen aus völlig verschiedenen Welten. Dass er überhaupt auf den Gedanken kam, ob es nicht doch möglich sei, dass sie und er etwas miteinander haben könnten, sollte ihm eine Warnung sein. Nein, er würde diese Sache mit kühler Professionalität durchziehen – selbst wenn es ihn umbrächte.
    Er ging um den Wagen herum und öffnete ihr die Tür.
    Sie rührte sich nicht, sondern sah nur hilflos zu ihm hoch.
    “Was ist los?”
    “Ich hänge fest”, sagte Abby mit leiser, etwas kläglicher Stimme.
    Tanner beugte sich näher zu ihr. “Wie bitte?”
    “Ich hänge fest, ich hänge fest”, wiederholte sie und klang jetzt fast hysterisch. “Mein Haar hat sich in der Kopfstütze verfangen. Himmel, wie ich diese ausländischen Wagen hasse!”
    Er lächelte amüsiert. “Du gerätst ganz schön oft in solche Situationen, nicht wahr?”
    “Soll das eine Frage sein?”, fragte sie gereizt.
    Tanner ging neben ihr in die Hocke. “Nein, eine Feststellung.” Er prüfte den Sitz. “Wie hast du das nur hingekriegt?”
    “Könnten wir meine Schwächen und deren Ursachen vielleicht später diskutieren? Ich muss hier raus. Ich leide unter einer Art latenter Klaustrophobie.”
    “Das ist ja ein ganz schöner Schock”, meinte er leise lachend. “Kannst du deinen Rücken ein bisschen durchdrücken?”
    Abby riss beunruhigt die Augen auf. “Warum?”
    “Dann kann ich mit der Hand hinter dich greifen. Ich möchte dir nicht wehtun.”
    Sie machte ihm Platz, so gut sie konnte. Tanner schob die Hand vor und berührte automatisch die warme zarte Haut ihres Nackens. Er schloss einen Moment die Augen und versuchte verzweifelt, seiner wachsenden Leidenschaft Herr zu werden. Aber er konnte immer noch ihr Parfüm riechen.
    Er beugte sich hinunter, sein Kopf berührte fast ihre Brüste, während er durch ihre dichten weichen Locken strich, um herauszufinden, wo sie festhing.
    “Fühlst du es?”, fragte Abby mit leicht heiserer Stimme.
    Er hätte fast aufgestöhnt. “Ich glaube schon.” Langsam zog er die Kopfstütze höher und half Abby aus dem Wagen.
    Ihr Herz klopfte wild, als sie nun nebeneinander auf dem Gehweg standen und der Wind die Blätter um sie herum aufwirbelte. Es war, als sei die Natur wie elektrisiert, wenn Tanner und

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