Lass mich dein Feuer spüren
der Badewanne.
“Ach, verdammt”, fluchte er leise und lehnte sich an die Tür. Wieder plätscherte es, und er schluckte erregt. Er konnte sich genau vorstellen, wie sie im Wasser lag – die Augen geschlossen, die Lippen leicht geöffnet, die roten Locken hochgesteckt, während der langsam schwindende Schaum immer mehr von ihrer seidigen Haut entblößte. Vor seinem inneren Auge sah er deutlich einen wohlgeformten Schenkel auftauchen und die Rundung einer Brust.
Sein Mund wurde trocken wie Sandpapier, und es klang etwas krächzend, als er sagte: “Abby, ich muss mit dir sprechen.”
Ihr klopfte das Herz bis zum Hals. Sie setzte sich abrupt auf und blickte erschrocken zur Tür.
“Einen Moment!”, rief sie, stieg aus dem Wasser und schlüpfte in ihren Bademantel.
Schnell prüfte sie im Spiegel ihr Aussehen. Ihr bisschen Make-up war natürlich abgewaschen, das Haar unordentlich hochgesteckt. Sie zuckte die Achseln. Schließlich wollte sie für Tanner nicht attraktiv aussehen. Wer’s glaubt, wird selig, dachte sie trocken, zog den Bademantel fester um sich und ging hinaus.
Tanner saß auf dem Sofa und sah sie an. Das Bett war das Einzige, was zwischen ihnen stand. Plötzlich wanderte sein Blick zu der hellgrünen Tagesdecke und dann wieder zu ihr.
“Ist es Zeit für’s Dinner?”, fragte Abby.
Er sagte nichts.
“Ich habe nicht auf die Zeit geachtet”, fuhr sie nervös fort. “Aber du hast eben ein bisschen übellaunig geklungen, und da dachte ich, du seist vielleicht hungrig.”
Ein leidenschaftlicher Glanz trat in seine Augen, und Abby fragte sich, welche Frau diesem Blick lange widerstehen könnte. Aber was auch immer die Antwort auf ihre Frage sein mochte, sie würde sich nicht vom Fleck rühren. Solange er sich ihr nicht näherte, gab es keinen Grund zur Panik. Oder?
“Das Abendessen ist erst in einer halben Stunde.” Ein vielsagendes Lächeln glitt über sein Gesicht. “Aber es ist das Dessert, über das ich mit dir reden muss.”
Sie schluckte unruhig.
“Keine Angst, Abby”, sagte er lachend. “Es ist rein geschäftlich. Warum setzt du dich nicht, dann kann ich dir von unserem neuen Problem erzählen.”
5. KAPITEL
Wer von seliger Unwissenheit gesprochen hatte, konnte nicht gewusst haben, wovon er sprach. Tanner starrte zehn Minuten später neugierig auf die Tür zu dem begehbaren Kleiderschrank – das Einzige, was ihn von Abby trennte. Sie zog sich gerade für das Dinner um. Und er konnte es kaum erwarten, sie zu sehen. Die Tür stand einen Spaltbreit offen, damit sie miteinander besprechen konnten, wie sie das neue Problem lösen konnten. Aber er war nicht mehr in der Stimmung dafür, darüber zu reden.
“Ich verstehe nicht, inwiefern das Ganze etwas mit unserer Abmachung zu tun hat, Tanner!”, rief Abby. “Frank will doch, dass du eine neue Süßigkeit kreierst.”
“Er war so freundlich zu erlauben, dass du mir dabei hilfst.”
“Das heißt nicht, dass ich es auch tun muss.”
“Was zum Teufel soll das heißen?”, fragte er wütend, und seine erotischen Gedanken von eben waren vergessen.
“Wenn du seine Fabrik besitzen willst, solltest du auch etwas über die Produkte wissen, meinst du nicht?” Für einen Moment war nur das verführerische Geräusch von raschelnder Seide zu hören. “Und über den kreativen Teil des Herstellungsprozesses.”
“Du redest wie eine Kunstlehrerin”, sagte er und hielt seinen Ärger nur mühsam im Zaum. “
Swanson Sweets
wird
Tanner Enterprises
einverleibt werden. Ich werde die Leitung haben, aber natürlich wird jemand mit Fachkenntnissen auf diesem Gebiet hier das Management übernehmen.”
“Ich glaube nicht, dass Frank das gefallen wird.”
Gereizt stand er auf. Franks Meinung interessierte ihn nicht sonderlich. Der Mann würde sich in seinen wohlverdienten Ruhestand begeben, und seine gesamte Familie würde bis an das Ende ihrer Tage ausgesorgt haben, dank des großzügigen Angebots, das Tanner ihm machen wollte.
Danach würde er die Fabrik vielleicht an Harrison verkaufen. Er hatte diese Art von Geschäften schon Hunderte von Malen abgewickelt. Und solange er tat, was getan werden musste, um sein Ziel zu erreichen, kümmerte es ihn nicht, ob er einem netten, väterlichen Mann, der ihn Sohn nannte, eine Freude bereitete oder nicht.
Tanner rieb sich nachdenklich das Kinn. Was hatte sein Vater noch gesagt, als er ihn das eine Mal mit ins Büro genommen hatte? Dreizehn war Tanner damals gewesen.
“Im Krieg weiß der
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