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Lass mich dein Feuer spüren

Lass mich dein Feuer spüren

Titel: Lass mich dein Feuer spüren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wright
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Schwache genau, wann der Starke ihn besiegt hat. Im Geschäftsleben lässt der Starke den Schwachen niemals spüren, dass er ihn besiegt hat.”
    Es war der einzige Ratschlag gewesen, den er beherzigt hatte. Und ebenso wie seinen Vater hatte ihn das zu einem sehr reichen Mann gemacht. Tanner warf einen flüchtigen Blick zur Schranktür. Warum erschienen die Worte seines Vaters ihm diesmal nicht so klug wie sonst?
    Er unterdrückte einen Fluch. Abby versucht, dich weich zu klopfen, sagte er sich. Aber das würde er nicht zulassen.
    “Hör mal, Abby”, begann er. “Es mag sein, dass ich deine Hilfe in der Küche brauche – oder in unserem Fall, im Labor –, aber bei Geschäftsentscheidungen bin ich der Boss.”
    Abby schnappte nach Luft. “Das ist ja wohl der sexistischste Spruch, den ich je gehört habe! Und ich bin sicher, du hast in deinem Leben schon einige Sprüche dieser Art von dir gegeben.”
    Tanner konnte ein Lächeln nicht unterdrücken, und seine Gereiztheit löste sich in Luft auf. “Da irrst du dich gewaltig.”
    Er hatte nicht wie ein übler Chauvi klingen wollen; schließlich setzte er sich sonst häufig für die Rechte der Frauen ein. Tatsächlich hatte er einen seiner Vizepräsidenten fristlos entlassen, als dieser eine verleumderische Bemerkung über Kolleginnen gemacht hatte.
    Aber aus irgendeinem Grund gefiel es ihm, Abby ein bisschen zu provozieren. Er räusperte sich und fuhr in herrischem Ton fort: “Warum brauchen Frauen immer ewig, um sich fertig zu machen? Wir werden zu spät kommen!”
    “Du kannst ja schon ohne mich vorausgehen”, antwortete sie zuckersüß.
    Offenbar war sie nicht nur verärgert, sie schien regelrecht beleidigt zu sein. “Abby, ich habe doch nur gesagt, dass ich keine Ratschläge brauche, wenn es um meine Geschäfte geht.”
    “Ich glaube aber, dass du doch welche brauchst”, sagte sie heftig. “Wir lügen einen wundervollen Mann und seine Familie an, damit du seine Fabrik übernehmen kannst und … Oh nein! Ach, verflixt!”
    “Was ist?”, fragte er. “Da ist doch wohl kein Zuber Schokolade in dem Schrank, oder?”
    “Schlimmer.” Sie stöhnte. “Mein Reißverschluss geht nicht zu.”
    “Dann komm da raus, und lass mich dir helfen.”
    “Nein, das ist keine gute Idee”, antwortete sie zögernd.
    “Warum nicht?”
    “Weil ich halb nackt bin.”
    Vielleicht war es tatsächlich keine gute Idee. “Wir sind beide erwachsen, Abby.”
    “Du wirst aber nicht so genau hingucken, ja?”
    Er grinste. “Ich werde mein Bestes tun.”
    Die Tür wurde im Schneckentempo aufgeschoben.
    “Du hast es vielleicht vergessen, aber ich bin immerhin dein Mann.” Es sollte ein Witz sein, aber als er sie nun sah, stockte ihm der Atem.
    Das Haar hatte sie zu einem eleganten, lockeren Knoten hochgesteckt, nur einige Locken berührten ihren Hals und umspielten ihr Gesicht. Was hat sie eigentlich vor, fragte er sich, während sein Blick unwillkürlich über ihren Körper glitt.
    Das silbergraue Strickkleid schmiegte sich wie eine zweite Haut um ihren aufregend geformten Körper und betonte ihre schmale Taille und die Rundungen ihrer Brüste – gerade genug, um einen Mann um den Verstand zu bringen. Warum hatte er seine Leute gebeten, ihr solche verführerischen Kleider zu kaufen? Himmel noch mal, sie waren in Minnesota! Hier könnte Abby Stiefel, Hosen und Flanellhemden tragen und würde genau ins Bild passen.
    Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. “Dreh dich um, und lass mich mal sehen. Wahrscheinlich ist nur ein bisschen Stoff dazwischengekommen.”
    Abby drehte ihm den Rücken zu, und er schloss sekundenlang gequält die Augen. Natürlich war der verdammte Reißverschluss nicht irgendwo auf halbem Weg nach oben stecken geblieben. Nein, Abbys schöner Rücken war völlig nackt, von der Taille bis zum Nacken.
    “Sieht übel aus, was?”, fragte sie ängstlich.
    “Der reinste Wahnsinn.” Langsam holte er tief Luft und zog vorsichtig am Nippel des Reißverschlusses, wobei er mit den Knöcheln automatisch über ihre Haut strich. Er hörte Abby scharf einatmen, und heiße Erregung durchzuckte ihn. Was war nur los mit ihm? Aber die klägliche Frage blieb ohne Antwort, da sie sofort von einer weiteren Frage verdrängt wurde. Fühlte Abby sich überall so zart an?
    Da konnte er nur hoffen, dass sie zum Dinner etwas Stärkeres als Kakao zu trinken bekamen.
    Nach einigen quälenden Augenblicken schaffte er es, den Stoff aus dem Reißverschluss zu lösen, und endlich war der

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