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Lass mich dein Feuer spüren

Lass mich dein Feuer spüren

Titel: Lass mich dein Feuer spüren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wright
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gebracht, sich so auszudrücken – noch dazu Abby gegenüber?
    Es war nicht seine Art, Frauen etwas vorzumachen. Er ließ sie von Anfang an wissen, was er wollte. Und nach dem Kuss im Flugzeug wollte er auf keinen Fall, dass Abby auf die Idee kam, er könnte doch an einer ernsten Beziehung interessiert sein.
    Abby war einfach unmöglich. Heute hätte sie ihn
Swanson Sweets
kosten können mit ihrem unvorhersehbaren Benehmen. Stattdessen hatte Frank sie sofort sympathisch gefunden.
    Während Abby im Waschraum gewesen war, um sich von der Mousse zu befreien, so gut es ging, hatte Frank sich an ihn gewandt und nicht aufgehört, Abby begeistert zu loben. Wie sehr es ihm gefiele, dass sie nicht zu den albernen Frauen gehöre, die in Hysterie gerieten, sobald sie sich ein bisschen schmutzig machten; dass eins seiner Kinder auch einmal in die Schokolade gefallen sei – natürlich absichtlich – und dass Abby mit ihrem kleinen Bad in der Schokoladenmousse die Taufe einer wahren Schokoladenliebhaberin erhalten habe. Und bevor Frank in seinem eigenen Wagen vor ihnen abgefahren war, hatte er ihm dringend geraten, diese wundervolle Frau nie wieder loszulassen.
    Tanner warf Abby einen verstohlenen Blick zu. Warum hatte er ihr nicht gesagt, dass Frank so von ihr geschwärmt hatte? Warum benahm er sich, als sei er verärgert? Vielleicht, weil er wirklich verärgert war. Himmel noch mal, wenn er sich solche Dinge erlauben würde wie Abby, wenn er nicht streng darauf achten würde, nicht die Regeln zu brechen, die er selbst aufgestellt hatte, dann hätte er als Geschäftsmann nie diesen Erfolg gehabt.
    Aber zu seiner Verblüffung schien Abby trotz ihrer Art jeden um sich herum zu bezaubern – ihre Kursteilnehmer, die Arbeiter in der Süßwarenfabrik, Frank, alle mochten sie, und er beneidete sie darum. Er konnte zwar andere einschüchtern oder ihnen befehlen, aber nur sehr wenige Leute mochten ihn, sehr wenige kannten ihn überhaupt.
    Er konnte ein Lächeln nicht unterdrücken, während er sie betrachtete. Selbst mit Schokoladenklecksen auf Haut und Kleidung sah sie bezaubernd aus – und viel erregender, als für ihn gut war. Sie schaute aus dem Fenster und bewunderte die Natur – oder wahrscheinlicher war, dass sie seinem Blick ausweichen wollte. Umso besser, sagte er sich. Womöglich war es ohnehin ein Fehler, gerade Abby auszusuchen, denn es fiel ihm schwer, nicht darauf zu achten, wie sie sich beim Gehen sanft in den Hüften wiegte. Außerdem gefiel ihm ihr Lachen viel zu sehr, und er musste fast ständig daran denken, wie es gewesen war, ihre Lippen zu küssen.
    “Lassen Sie sie nie wieder los, mein Junge” hatte Frank gesagt. Ach zum Teufel, fluchte Tanner innerlich. Wie soll ich denn etwas festhalten, das ich gar nicht besitze?
    Sein Blick blieb an einem Schokoladenklecks an Abbys Hals hängen, und plötzlich wollte er ihn ihr von der Haut lecken. Wie magisch angezogen beugte er sich langsam zu ihr.
    In diesem Moment glitt das Trennglas zwischen Rücksitz und Fahrersitz herunter. “Wir sind angekommen, Mr und Mrs Tanner”, verkündete der Fahrer, während er in eine kreisförmige Auffahrt einbog und vor dem wuchtigen Bau im Tudorstil zum Stehen kam.
    Das Heim der Swansons war beeindruckend, und Abby fragte sich, wie sich jemand daran gewöhnen könne, in so einem Haus zu wohnen. Wahrscheinlich genauso wie man sich daran gewöhnt, Mrs Tanner genannt zu werden, dachte sie trocken. Es hörte sich schön an, und ihr wurde jedes Mal warm dabei. Was Unsinn war, denn schließlich kannte sie C. K. Tanners Ruf, und außerdem hatte er ihr laut und deutlich gesagt, ein Leben ohne Frau entspreche seinem Ideal.
    Doch was machte ihr das schon aus? Sie würde sowieso keinen Blaubart wie ihn heiraten wollen. Für ein Gemälde gäbe er großartiges Material ab, aber nicht für einen Ehemann.
    Abby hielt unwillkürlich den Atem an, als sie nun aus der Limousine stieg und sich einem wunderschönen Bild des Herbstes gegenübersah. Blätter in Schattierungen von Rostrot und Gelb bedeckten die weiten Rasenflächen und den hellen betonierten Weg. In einiger Entfernung war ein kleiner See, umgeben von Bäumen, gerade noch in Sicht. Und vor ihr, unter einem tiefblauen Himmel, stand das Haus, an dessen grauen Steinwänden sich Efeu hochrankte und die Fenster wie ein grüner Bilderrahmen umgab.
    Plötzlich wurde die massive Haustür aufgerissen, und Frank und eine hübsche, pummelige Frau kamen die Stufen herunter, um sie zu begrüßen. Sie

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