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Lass mich dein Feuer spüren

Lass mich dein Feuer spüren

Titel: Lass mich dein Feuer spüren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wright
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war, die geheiratet werden wollte. Nein, es war etwas ganz anderes.
    Die bittere Wahrheit war, dass er sie wollte wie keine vor ihr, und das konnte er nicht akzeptieren. Abby McGrady wollte mehr als nur ein Frühstück am nächsten Morgen. Sie wollte natürlich eine Liebeserklärung oder zumindest das Versprechen auf eine feste Beziehung. Doch weder das eine noch das andere konnte er ihr geben.
    Unglaublich. Er stellte sich, ohne zu zögern, dem Risiko eines Millionen-Dollar-Deals, aber eine hübsche Frau brachte ihn völlig aus dem Gleichgewicht. Und das machte ihm Angst. Was er jetzt nötig hatte, war ein wenig Bewegung.
    Vorsichtig, um Abby nicht zu wecken, stieg er aus dem Bett, zog seinen Trainingsanzug an, griff nach seinen Sportschuhen und ging zur Tür. Eine Stunde joggen entspannte ihn immer und befreite ihn von den Sorgen, die ihn gerade quälten. Zumindest war das bisher immer so gewesen.
    “Was ziehen Sie heute Abend an, Abby?”, fragte Jan, während sie den Einkaufswagen durch den Supermarkt schoben.
    “Ich habe mich noch nicht entschieden”, erwiderte Abby lächelnd, obwohl ihr nicht sehr nach Lächeln zumute war. Tanner war schon aufgestanden, als sie aufgewacht war, und als er verschwitzt und müde vom Joggen zurückgekommen war, hatte er kaum Hallo gesagt, um ihr dann mitzuteilen, dass er den ganzen Tag mit Frank in der Fabrik sein würde. Danach war er im Badezimmer verschwunden, und gleich darauf hatte sie die Dusche gehört, die genauso laut geprasselt hatte wie der Regen letzte Nacht.
    Abby biss sich auf die Unterlippe. Etwas war geschehen letzte Nacht. Zuerst hatte sie Tanners spielerische Seite kennengelernt bei ihrem Versuch, eine neue Süßigkeit zu kreieren; dann eine verwundbare Seite, als sie über seinen Vater gesprochen hatten. Offenbar war der Privatmann Tanner doch nicht so kühl und hart, wie sie gedacht hatte, und Tanner war auch nicht der verschlossene, leidenschaftslose Geschäftsmann, als der er gern erscheinen wollte.
    Ganz allmählich hatte er sich ihr ein wenig geöffnet, aber das war jetzt vorbei. Ihr war klar geworden, dass er die Freundschaft, die sie ihm angeboten hatte, nicht wollte – oder sonst irgendetwas, das sie ihm anbieten könnte.
    Nach seiner Abfuhr hatte sie nicht mehr auf ihn gewartet, sondern war schon zum Haus gegangen, wo Jan auf dem Weg zu ihrem Wagen gewesen war. Da sie nicht den ganzen Tag bis zum Tanzabend über Tanner hatte nachgrübeln wollen, hatte sie Jans Einladung, mit ihr einkaufen zu fahren, gern angenommen. Und das war eine weise Entscheidung gewesen. Denn Jan war eine wirklich liebenswerte Frau.
    Jetzt suchte sie gerade nach dem perfekten Frühstücksleckerbissen, entschied sich für eine Tüte Bagels und warf sie in den Einkaufswagen. “Wenn Sie kein Westernoutfit dabeihaben, wird eine meiner Töchter ihnen eins leihen.”
    “Ein Westernoutfit?”, wiederholte Abby verblüfft.
    “Ja, natürlich. Heute Abend wird doch Squaredance getanzt, meine Liebe.”
    Bei der Vorstellung von Tanner in Cowboykluft musste Abby lächeln. Sie schätzte, dass er nicht die geringste Ahnung vom Squaredance hatte. Sein nach eigenen Angaben überdurchschnittliches Können als Salsa-Tänzer würde ihm da nicht viel nützen.
    Abby folgte Jan zu den Kühltruhen. “Ich glaube, ich habe etwas Passendes. Aber Tanner hat leider keinen Cowboyhut.”
    “Frank wird ihm einen leihen.” Jan tat eine Tüte Erbsen in den Wagen. “Nichts sieht aufregender aus als ein Mann mit Cowboyhut.”
    “Ich glaube nicht, dass Tanner noch aufregender aussehen kann”, sagte Abby, ohne zu überlegen.
    Jan nahm eine Kurve und hielt auf die Konserven zu. “Sind Sie eine Freundin von Tanner, oder arbeiten Sie in seiner Firma?” Dann rief sie begeistert: “Müsliriegel!”
    Abby schlug das Herz bis zum Hals. Sie folgte Jan wie betäubt und stieß einige Tomatendosen um, ohne es zu merken. “Was haben Sie gesagt?”
    “Müsliriegel. Frank isst sie für sein Leben gern.”
    “Nein, das andere.”
    Jan blieb stehen, drehte sich zu ihr um und sah ihr ruhig in die Augen. “Sie meinen, dass Sie und Tanner nicht verheiratet sind?”
    Abby stöhnte auf. “Woher wissen Sie das?”
    Jan lachte. “Ach, meine Liebe. Ich habe zwei Kinder großgezogen. Da lernt man Schwindeleien schon aus einer Meile Entfernung zu erkennen.”
    Abby schluckte. “Weiß Frank es auch?”
    “Ich glaube nicht. Und wenn doch, so hat er es mir jedenfalls nicht gesagt.” Jan schob den Wagen weiter. “Er

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