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Lass mich dein Sklave sein

Lass mich dein Sklave sein

Titel: Lass mich dein Sklave sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Dayton
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versuchte, ihn zu demütigen, weil sie hoffte, er würde die Fassung verlieren. Aber warum?
    Ohne den Blick von ihrem Gesicht zu lösen, ließ er sich auf ein Knie nieder.
    Sie schluckte. Er nahm ihren Fuß hoch und zog ihr den Stiefel aus. Als er dabei sehr sanft über ihren Spann strich, hielt Ellen kurz die Luft an. Rudi unterdrückte ein Lächeln und hob den anderen Fuß hoch. Offensichtlich war sie nicht so gelassen, wie sie tat. Während er ihr den Stiefel vom Fuß zog, wirkte sie irritiert, ja, sogar ein bisschen unsicher. Aha, das war der Plan. Sie wollte ihn dazu bringen, aus der ganzen Sache auszusteigen. Ihr Stolz ließ nicht zu, dass sie kniff, aber sie hoffte, dass sein Stolz es noch weniger zuließ, wenn sie ihn herumkommandierte.
    Da irrte sie sich.
    Er wollte, dass sie sich endlich zu ihren Gefühlen bekannte, und er war bereit, auf ihre Launen einzugehen. Diese Nacht würde Ellen Sheffield nie vergessen.
    Ellen hatte plötzlich Schwierigkeiten zu atmen. Das ist nur Rudis Schuld, sagte sie sich. Weil er sie unablässig ansah, und zwar auf eine ganz bestimmte Art und Weise. Er betrachtete sie offenbar nicht als Trophäe oder als Spielzeug, wie andere Männer das getan hatten, sondern er sah sie an, als sei sie das Wertvollste auf der Welt für ihn, das er immer in Ehren halten wollte.
    Sie zog hastig den Fuß zurück. “Los, hol mir was zu trinken.”
    Anstatt wütend davonzustürzen, tat er etwas für sie vollkommen Unerwartetes.
    Er neigte leicht den Kopf und stand geschmeidig auf. Die Muskeln seiner Oberschenkel spannten sich dabei an, und Ellen biss sich kurz auf die Lippen.
    Wie würden sich diese Muskeln wohl unter ihren Händen anfühlen?
    “Sehr wohl”, sagte er und ging.
    Was war denn los mit dem Mann? Besaß er gar keinen Stolz? Wenn sie an seiner Stelle wäre, hätte sie schon längst die Geduld verloren und würde vor Wut mit Gegenständen um sich werfen. Ellen seufzte. Vielleicht war er einfach ein besserer Verlierer als sie. Dazu gehörte nicht viel. Sie hasste es zu verlieren.
    Aber irgendwie musste sie ihn doch dazu bringen, aus dieser albernen Wette auszusteigen. Denn wenn er sie mit seinen samtschwarzen Augen weiterhin so ansah und seine kräftigen Muskeln spielen ließ, würde sie ihm nicht mehr lange widerstehen können.
    Er kam zurück und trug auf einem Tablett eine bereits geöffnete Bierflasche, die er ihr mit einer Verbeugung servierte.
    Sie sah ihn scharf an, nahm die Flasche, trank einen Schluck und knallte sie wieder auf das Tablett. “Ich wollte kein Bier, ich wollte etwas ohne Alkohol.”
    Er verneigte sich leicht. “Wie du befiehlst.”
    Was sollte sie denn noch tun, um ihn in Rage zu bringen? Allmählich tat es ihr Leid, dass sie so eklig zu ihm war. Wahrscheinlich war er genauso durstig wie sie. “Warte.”
    Rudi blieb stehen und drehte sich um, eine Augenbraue hatte er fragend hochgezogen, als warte er auf ihren nächsten Befehl.
    “Wir sollten das Bier nicht verschwenden”, sagte sie. “Du kannst es trinken, wenn du willst.”
    Er lächelte leicht, und schon diese Andeutung eines Lächelns ließ sie erzittern.
    Die Knie wurden ihr weich, und sie war froh, dass sie saß.
    “Danke, Zahra.”
    Zahra? Das hieß wahrscheinlich so etwas wie Sklaventreiber. Dann neigte er wieder leicht den Kopf, was sie langsam wahnsinnig machte, und verschwand im Haus.
    Kurz danach war er wieder da. Eine Dose Eistee stand neben dem Bier auf dem Tablett. Ellen nahm sich die Dose, und Rudi stellte das Tablett auf der Bank ab und nahm sich das Bier.
    Ellen überlegte angestrengt. Es musste doch eine Möglichkeit geben, diese alberne Situation zu beenden. Sie wurde immer wütender, auf ihn, auf sich und auf die ganzen Umstände.
    “Ich mag es nicht, wenn du von oben auf mich herunterblickst”, fuhr sie ihn an.
    “Hör sofort damit auf.”
    Rudi grinste sie an und hockte sich hin. “Erst bin ich zu schüchtern, dann bin ich zu aufdringlich. Was kommt als Nächstes?”
    “Habe ich dir erlaubt zu sprechen?”
    Er verbeugte sich, sofern das in der Hocke möglich war, und sie hatte den Eindruck, dass er sich über sie lustig machte.
    “Verzeih mir, Zahra. Ich bin nur dazu da, dir zu dienen.”
    “Ach, verdammt!” Ellen sprang so hastig auf, dass sie Rudi beinahe umgestoßen hätte. “Hast du denn gar keinen Stolz? Wie kannst du nur vor jemandem auf dem Boden herumkriechen?”
    Er stand mit einer einzigen fließenden Bewegung auf. “Ich krieche nicht auf dem Boden herum, ich

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