Lass mich dein Sklave sein
nur ein ganz vorsichtiges Streicheln, das langsam zunahm. Ellen seufzte und ließ sich gegen ihn sinken. Er hielt mit der Hand ihren Hinterkopf umfasst und presste seinen Mund nun fest auf ihren, während er sie mit dem anderen Arm an sich zog.
Ellen spürte seine Zungenspitze, und öffnete bereitwillig die Lippen. Sie erwiderte den Kuss rückhaltlos und leidenschaftlich. Dieser Kuss war wunderbar, war aufregender und verwirrender als alles, was sie bisher erfahren hatte.
Sie vernahm ein leises Stöhnen und wusste nicht, ob es von Rudi oder von ihr kam. Er strich ihr über den Rücken und umfasste ihren Po. Voller Begehren drückte er sie an sich, und erregt schmiegte sie sich an ihn.
Was, um Himmels willen, machst du da? fragte sie sich im nächsten Moment, als sie plötzlich wieder zu Verstand kam. Denn auch wenn ihr Schauer der Erregung über die Haut liefen, weil sie es so sehr genoss, seine Hände auf ihrer Haut zu spüren und seine Lippen auf ihrem Mund - auch wenn ihr Körper ihm eindeutig ihre Lust signalisierte, ihr Verstand sagte ihr, dass dieser Kuss zu nichts führen konnte.
Nicht nur, dass es vollkommen gegen ihre Berufsehre ginge, mit jemandem zu schlafen, den sie schützen sollte, sie kannte sich gut genug, um zu wissen, dass sie sich auch gefühlsmäßig auf Rudi einließe, wenn sie mit ihm ins Bett ginge.
Das aber bedeutete, dass sie verletzt werden würde. Denn das würde sie bestimmt. Zu viel stünde einer echten Beziehung im Wege.
Er war ein Prinz. Seine Familie war enorm reich. Sie aber war nur die kleine Ellen Sheffield, nichts Besonderes, eine gewöhnliche Frau, die zufällig mit einem hübschen Gesicht und einer guten Figur geboren war. Nein, sie durfte sich auf keinen Fall in diesen Prinzen verlieben, und wenn es sie noch so sehr zu ihm hinzog und kein Mann vorher sie so in Versuchung geführt hatte wie er.
Sie entzog sich ihm vorsichtig und war sich dabei sehr wohl bewusst, dass sie deshalb so behutsam vorging, um seinen Stolz nicht zu verletzen.
“Gibt es kein Abendessen?” Sie sah ihn streng an. “Und wie ist es mit dem Aspirin?”
Er schloss einmal kurz die Augen und räusperte sich. “Ja”, sagte er und ließ sie los. “Natürlich, das Abendessen.”
Rudi trat einen Schritt zurück, wandte sich um und rannte beinahe ins Haus.
Sie wäre enttäuscht gewesen, dass er so schnell nachgab, wenn sie nicht schon selbst entschieden hätte, dass es so das Beste war.
Sie folgte ihm, so schnell es ihre schmerzenden Muskeln zuließen. Es wunderte sie nicht, dass ihr nach dem langen Ritt alles wehtat, aber sie hätte nicht erwartet, dass ihr auch die Ohren brennen würden. Ellen befühlte sie vorsichtig, als sie die Küche betrat.
Rudi schloss gerade die Backofentür, richtete sich auf und sah sie an. “Ist etwas mit deinen Ohren nicht in Ordnung?”
“Sie tun weh.” Sie humpelte ein paar Schritte. “Ich wusste gar nicht, dass man durchs Reiten auch in den Ohren einen Muskelkater bekommen kann.”
Rudi lachte kurz. Er zog den Küchenhandschuh ab und kam näher, um sich ihre Ohren anzusehen. “Du hast einen Sonnenbrand. Du hast nicht daran gedacht, dir Sonnenschutzmittel auf die Ohren zu tun, was?”
“Einen Sonnenbrand auf den Ohren? So etwas habe ich ja noch nie gehört.”
Ellen berührte vorsichtig ihre Ohren. Tatsächlich, sie brannten!
“Bist du als Kind denn nie an der See gewesen?”
“Doch, aber ich habe nie…” Sie machte eine Pause und dachte nach.
“Wahrscheinlich habe ich mir da auch mal meine Ohren verbrannt, aber der Rest meines Körpers war so viel schlechter dran, dass es mir gar nicht aufgefallen ist.” Sie stieß ihn mit dem Finger an. “Was macht mein Aspirin, Sklave?”
„Sofort, Zahra.” Wieder machte er diese elegante Handbewegung, während er sich verbeugte. “Ich bin nur hier, um Euch zu dienen.”
“Du kannst dir den Sarkasmus sparen.”
“Was für einen Sarkasmus? Jedes Wort von meinen Lippen ist die absolute Wahrheit. ” Er lachte über ihren entrüsteten Gesichtsausdruck und zog im Vorbeigehen einen Stuhl unter dem Küchentisch hervor. “Setz dich. Ich hole das Aspirin und etwas Eis für deinen Eistee. Der ist sicher ganz warm geworden.”
“Danke.” Ellen konnte ein Stöhnen nicht unterdrücken, als sie sich langsam auf dem Stuhl niederließ.
“Ich kann es gar nicht ertragen, dich so von Schmerzen geplagt zu sehen.” Rudi schraubte die Aspirinflasche auf, schüttete zwei Tabletten in seine Hand und hielt sie ihr
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