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Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin

Titel: Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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keineswegs einen möglichen Schurken. Ziehen Sie sie ab.«
    »Das muß ein Mißverständnis sein, Euer Gnaden. Meine Leute sind gutausgebildete, zuverlässige...«
    »Ziehen Sie sie ab!«
    »Sehr wohl, Euer Gnaden.« Fawkes machte eine tiefe Verbeugung.
    »Und darüber hinaus möchte ich keine weiteren Ihrer grundlosen Verdächtigungen gegen meine Frau mehr hören. Schließlich bezahle ich Sie gut genug, um gute Arbeit verlangen zu können: Ergebnisse, Beweise, keine Mutmaßungen!«
    »Wir werden unser Bestes versuchen, Euer Gnaden«, versicherte Fawkes, verbeugte sich noch einmal und ging.
    Nachdem sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, fiel die Maske absoluter Gewißheit von Jordan ab. Er schob die Hände in die Taschen, lehnte den Kopf gegen die Lehne, schloß die Augen und versuchte, die Worte zu verdrängen, die sich unablässig in sein Hirn bohrten, »...beunruhigend, wenn nicht sogar verdäch tig.... Sie haben einander umarmt und geküßt. Zweimal. . .«
    Ein energischer innerer Ruf brachte die Worte des Detektivs endlich zum Verstummen. Die bezaubernde junge Frau, die heute mit ihm gelacht und gescherzt und sich später leidenschaftlich an ihn geklammert hatte,  war nicht insgeheim auf Liebesabenteuer mit Tony aus, sagte er sich zornig. Eine derartige Vorstellung war absurd! Obszön!    
    Er weigerte sich, es zu glauben.
    Weil er nicht ertrug, es zu glauben.
    Ein gequälter Seufzer entrang sich ihm, als er sich endlich der Wahrheit stellte. In dem Moment, als sie in sein Leben geprescht war, hatte ihm Alexandra das Herz gestohlen. Als Mädchen hatte sie ihn amüsiert und verzaubert. Als Frau begeisterte, erboste und faszinierte sie ihn. Aber ganz gleich, was sie auch tat: Ihr Lächeln erwärmte ihn, ihre Berührung erhitzte sein Blut, und ihr klangvolles Lachen berauschte ihn.
    Selbst jetzt, von Eifersucht gepeinigt und von Zweifeln geplagt, mußte er lächeln, wenn er daran dachte, wie sie heute auf diesem Ast über dem Wasser gehockt hatte - mit Sonnengefunkel in den Haaren, die langen, schlanken Beine seinen Blicken preisgegeben. Im Ballkleid war sie elegant und anmutig wie eine Göttin. In seinem Bett war sie unbewußt provokant wie die raffinierteste Verführerin. Und auf einer Decke am Fluß, die nackten Beine angezogen und den Wind in den Haaren, war sie noch immer jeden Zoll eine Herzogin.    
    Eine barfüßige Herzogin. Meine barfüßige Herzogin, dachte Jordan. Mir vor Gott und den Menschen angetraut.
    Entschlossen griff Jordan zur Feder, um sich wieder in seine Arbeit zu vertiefen und jeden anderen Gedanken zu vergessen. Aber zum ersten Mal in seinem Leben gelang es ihm nicht ganz.    
    Und er konnte auch nicht völlig vergessen, daß Alexandra ihn gestern belogen hatte, was das Ziel ihrer Ausfahrt betraf.

Kapitel 25
    Sonnenlicht strömte durch das hohe Fenster des strengen, nüchternen Raumes, in dem Jordan einst seine Lektionen unter der Androhung des Rohrstocks gelernt hatte. Alexandra steckte eine widerspenstige Locke in den Chignon zurück und suchte in den niedrigen Buchregalen, die eine ganze Wand einnahmen, weiter nach Bänden, mit deren Hilfe sie den Kindern, die sich bald im Cottage des Wildhüters einfinden würden, die Anfangsgründe des Lesens beibringen konnte.
    Mit Hochachtung und Bewunderung erkannte sie die Breite und Tiefe des Wissens, das Jordan besitzen mußte. Da gab es dicke Lederbände mit den Werken von Plato, Sokrates, Plutarch und vielen anderen weniger bekannten Philosophen. Ganze Regalreihen befaßten sich mit Architektur, europäischer Geschichte sowie den Leistungen der europäischen Herrscher. Einige Bücher waren auf englisch verfaßt, andere in Latein, Griechisch und Französisch. Besonders schien sich Jordan für Mathematik interessiert zu haben, denn sie entdeckte eine verwirrende Vielfalt von Bänden zu diesem Thema, deren Titel so kompliziert waren, daß Alexandra nur ansatzweise verstand, worum es in ihnen ging. Es gab Bücher über Geographie, Entdeckungen, alte Kulturen. Jedes Thema, das ihr Großvater ihr gegenüber irgendwann einmal erwähnt hatte, schien hier in beeindruckender Vielfalt vertreten zu sein.
    Schließlich kam Alex zum letzten Regal, und dort, auf dem untersten Brett, lagen die Fibeln, nach denen sie gesucht hatte. Sie bückte sich, wählte zwei Bände aus und ging über die Holzdielen langsam wieder auf die Tür zu. Alexandra empfand auch jetzt wieder diese Mischung aus Mitgefühl und Niedergeschlagenheit, die sie bei ihrem

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