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Lass nur dein Herz entscheiden

Lass nur dein Herz entscheiden

Titel: Lass nur dein Herz entscheiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Brooks
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sind ein Paar.“
    „Und warum ist das komisch?“
    „Das wirst du wissen, wenn du ihn siehst. Nicht dass irgendetwas mit ihm nicht in Ordnung ist“, fügte Clara schnell hinzu. „Er ist toll, nur sehr … etabliert. Verstehst du?“
    „Etabliert?“
    „Anzug und Krawatte, blank geputzte Schuhe, hält sich ans Tempolimit und ist nett zu seiner Mutter.“
    „Oh.“ Miriam reichte Clara eine Tasse Kaffee.
    „Genau!“, jammerte Clara. „Ich meine, was soll ich mit so einem. Das ist lachhaft.“
    „Aber du magst ihn?“, fragte Miriam vorsichtig, während sie sich auf das Sofa setzte, um ihren Kaffee zu trinken.
    Clara nickte.
    „Und er mag dich?“ Wenn sie es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, hätte Miriam es nicht geglaubt: Ihre Freundin wurde tatsächlich rot.
    „Das sagt er jedenfalls.“
    „Tja, bisher hast du dich immer in antibürgerliche Skandaltypen verknallt, richtig? Was man von dir erwarten kann. Indem du mit einem wie …“
    „Brian“, warf Clara ein.
    „Indem du mit einem wie Brian gehst, brichst du im Grunde mit deiner Tradition.“
    „So hatte ich das nicht betrachtet.“ Claras Augen leuchteten auf.
    „Und für ihn gilt wahrscheinlich dasselbe. Ich wette, er ist noch nie mit einer wie dir zusammen gewesen.“ Ohne dem Mann jemals begegnet zu sein, konnte Miriam das sogar garantieren.
    Ihre Freundin grinste. „Sollte man annehmen. Seine letzte Freundin hatte einen Adelstitel und trug gerne Tweedkostüm und Perlenkette.“
    Miriam brannte darauf, diesen Brian kennenzulernen.
    Als Clara nach mehreren Tassen Kaffee und einem Teller voll Toast wieder nach unten verschwand, blieb Miriam gerade noch Zeit, eine elegante schwarze Hose und einen hellrosa Pullover anzuziehen und sich zu schminken.
    Die Klingel ertönte, und Miriam eilte mit klopfendem Herzen die Treppe hinunter. In der Eingangshalle blieb sie stehen und atmete einige Male tief ein und aus, bevor sie die Haustür öffnete. Jay stand auf dem Bürgersteig und unterhielt sich mit einem großen jungen Mann, der kurz geschnittenes, gepflegtes Haar hatte und eine Brille trug. Seine Schuhe waren blitzblank geputzt.
    Mit unbewegtem Gesicht stellte Jay ihn vor. „Das ist Brian Mason. Er möchte Clara besuchen.“
    Jays Pokermiene verriet Miriam, dass er die Situation lustig fand. „Hallo, ich bin Miriam, Claras Freundin aus dem obersten Stock“, begrüßte sie Brian freundlich. „Weiß Clara, dass Sie kommen?“
    Er zeigte perlweiße Zähne und Grübchen, als er ihr Lächeln erwiderte. Sofort verstand Miriam, womit er Clara für sich eingenommen hatte. Sein Lächeln war unglaublich offen und treuherzig. Nicht direkt naiv, eher ehrlich und aufrichtig.
    „Ich habe gesagt, ich würde sie irgendwann heute besuchen.“ Nervös rückte Brian seinen Schal zurecht. „Aber wenn es jetzt schlecht passt …“
    „Sie ist bestimmt zu Hause. Warten Sie einen Moment, ich sehe nach.“ Miriam flitzte durch die Eingangshalle und klopfte an Claras Tür.
    Noch immer in Nachthemd und Bademantel, machte Clara auf.
    „Brian steht draußen. Er unterhält sich mit Jay.“
    „Ich bin noch nicht angezogen und frisiert.“ Plötzlich wirkte Clara total nervös.
    Zum ersten Mal. „Du bist wunderschön so“, versicherte ihr Miriam und meinte es ernst. Ungeschminkt, mit dem ungestylten Haar, das weich ihr niedliches Gesicht umrahmte, könnte Clara Brians Sexabstinenz auf eine harte Probe stellen. Selbst ohne Berücksichtigung des aufreizenden schwarzen Nachthemds. „Soll ich ihn hereinschicken?“
    Aufgeregt nickte Clara. „Bei mir herrscht Chaos.“
    „In deinem Apartment herrscht immer Chaos.“
    „Wohl wahr, aber Brian ist so ordentlich. Um das zu wissen, braucht man nur mal seinen Schreibtisch im Sender zu sehen.“
    „Und ich wette, dein Schreibtisch sieht wie dein Apartment aus. Also, keine Sorge. Du bist es, die er mag, sonst wäre Brian nicht hier.“
    Draußen plauderten die beiden Männer ungezwungen. Miriam rief Brian herein und sagte ihm, dass Clara zu Hause sei.
    Sobald sie neben Jay im Auto saß, fragte Miriam neugierig: „Worüber hast du mit Brian gesprochen?“
    Jay beugte sich zu ihr herüber und küsste sie. „Unwichtig. Das geht vor“, erklärte er sanft. „Guten Morgen, Mrs. Carter.“
    Ihr Herz schlug schneller, ihre Sinne standen sofort in Flammen. Es war kein erotischer Kuss gewesen, doch Jays Worte wirkten wie ein warmes, intimes Streicheln ihres ganzen Wesens. „Guten Morgen“, erwiderte Miriam

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