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Lass nur dein Herz entscheiden

Lass nur dein Herz entscheiden

Titel: Lass nur dein Herz entscheiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Brooks
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dass du glaubst, ich hätte so für deinen Vater empfunden“, flüsterte Anne schließlich. Ihre Augen glänzten verdächtig.
    Plötzlich hatte Miriam Gewissensbisse. „Weine nicht, Mom. Ich wollte dich nicht aufregen. Wenn es noch immer zu sehr wehtut, über ihn zu sprechen, verstehe ich das.“
    „Das ist es ja gerade. Du verstehst es nicht, was allein meine Schuld ist. Schatz, mir ist schon vor deiner Geburt klar geworden, dass es ein schrecklicher Fehler war, deinen Vater zu heiraten. Und ich habe ihn nicht jahrelang weiter geliebt, nachdem er uns verlassen hatte. Ich habe ihn gehasst. So sehr gehasst, dass ich fürchtete, meine Gefühle auf dich zu übertragen. Ich hatte miterlebt, wie Freundinnen von mir in einer ähnlichen Situation ihre Verbitterung auf die Kinder übertrugen und welchen seelischen Schaden es anrichtete. Für dich wollte ich das nicht. Deshalb war ich sehr vorsichtig in meinen Äußerungen. Und du hast keine Fragen gestellt. Ich hatte den Eindruck, dass du dich über Nacht darauf eingestellt hattest, dass er weg war.“
    Verwirrt blinzelte Miriam. „Aber du hast dich für keinen anderen Mann interessiert. Du hattest niemals eine Verabredung.“
    „Ich habe Vollzeit gearbeitet und dich großgezogen. In den ersten Jahren war das mehr als genug. Und mit so einem armseligen Vater hattest du es verdient, mich einige Jahre lang ganz für dich allein zu haben. Wir hatten doch schöne Zeiten, oder?“
    „Das weißt du doch.“ Mit Geld waren sie knapp gewesen, und so hatte ihre Mutter dafür gesorgt, dass sie viele Dinge unternahmen, die nicht teuer waren. Picknicke und Spaziergänge im Park, zum Beispiel. Sie hatten Gutscheine für Besuche in Museen und Kunstgalerien gesammelt. Auch hatten sie Schaufensterbummel gemacht und waren hinterher einen Hamburger essen gegangen.
    „Ich war so wütend darüber, dass dein Vater nie zu erfahren versucht hat, wie es dir geht. Dass er dir nicht einmal eine Geburtstagskarte geschickt hat.“ Anne schwieg einen Moment lang. „Du hast ihn nie erwähnt, und deshalb schien es mir eine gute Idee zu sein, keine schlafenden Hunde zu wecken. Eine neue Beziehung hat mich wirklich nicht interessiert. Ich hatte mit dir alles, was ich wollte. Und dann habe ich George kennengelernt, genau zum richtigen Zeitpunkt, als du selbstständig wurdest.“
    Miriam fühlte sich ganz eigenartig. Sie konnte nicht fassen, wie sehr ihre Version der Vergangenheit im Widerspruch zu dem stand, was ihre Mutter da sagte. Den größten Teil ihres Lebens war sie aufgebracht darüber gewesen, dass ihre Mutter Jahre damit verschwendet hatte, einen Mann zu lieben, der ihrer nicht wert war. Jetzt stellte sich heraus, dass sie ihn gar nicht geliebt hatte. Obendrein hatte sich ihre Mutter ihretwegen dafür entschieden, Single zu bleiben.
    „Du warst noch so jung, Mom. Manchmal musst du doch voller Groll gewesen sein, mit einem Kind sitzen gelassen worden zu sein.“
    „Ich war voller Groll auf deinen Vater, weil er sich vor seiner Verantwortung gedrückt hat und einfach verschwunden ist. Trotzdem habe ich niemals bereut, dich zu haben“, erwiderte Anne sehr sanft. „Dich von ihm bekommen zu haben, das Kostbarste auf der Welt, hat mir schließlich geholfen, zu erkennen, dass ich ihn überhaupt nicht hasse.“
    Anne schüttelte den Kopf. „Wie könnte ich? Wenn ich deinen Vater nicht kennengelernt hätte, dann hätte ich dich nicht. Aber ihn lieben? Nein, nie und nimmer. Ich habe mich in einen charmanten, gut aussehenden jungen Mann verliebt. Sechs Wochen nach unserer ersten Begegnung haben wir geheiratet. Und sechs Monate später hatte ich ihn als den selbstsüchtigen, eitlen Menschen durchschaut, der er wirklich war. Inzwischen war ich schwanger. Und sobald ich wusste, dass du unterwegs bist, habe ich dich über alles geliebt. Es schien keine allzu große Härte zu sein, bei ihm zu bleiben, wenn dafür mein Kind mit beiden Elternteilen aufwachsen würde.“
    „Wir … wir hätten schon früher darüber sprechen sollen.“ Miriam fühlte sich schwach und gleichzeitig wie berauscht. Diese völlige Kehrtwendung musste sie erst noch verarbeiten.
    „Ja, Liebling, hätten wir. Dass wir es nicht getan haben, ist meine Schuld. Ich hatte den Eindruck, dass du zu einer ausgeglichenen Persönlichkeit herangewachsen bist. Deshalb habe ich es nicht für nötig gehalten.“
    „Und ich habe geschwiegen, weil ich dir nicht wehtun wollte, indem ich die Vergangenheit aufrühre.“ Mit großen Schlucken

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