Lassie bei den Rangers - Die verbotene Straße
Sandoval das Geld gegeben, damit er gegen die Straße stimme?“ fragte er.
„Davon bin ich überzeugt!“ erklärte Corey, und dann berichtete er von den ausgerissenen Meßlatten. „Tut das ein alter Mann, der sein Leben lang nichts Böses angestellt hat?“
„Hm, nein!“ Doughty nickte gedankenverloren. „Aber wer würde dreitausend Dollar verschenken — oder auch nur ohne Sicherheit verleihen? Haben Sie eine Ahnung, ob jemand eine Hypothek auf Sandovals Ranch gegeben hat?“
Corey schüttelte den Kopf.
„Nein — obwohl ich es habe nachprüfen lassen!“
„Bei beiden Gerichten?“ warf Ross ein. „Der untere Teil von Sandovals Land liegt im Kreis Perdoso, der obere mit dem Haus und den besten Weiden im Kreis Meek.“
Verblüfft starrte Corey seinen Chef an.
„Daran habe ich allerdings nicht gedacht“, gab er zu. „Nur im Kreis Perdoso habe ich nachgeforscht. Nun, vielleicht kommen wir jetzt weiter! Ich sehe sogar eine Möglichkeit, selbst ein bißchen Druck auszuüben — na, lassen wir das!“
„Zwar weiß ich nicht, was Sie Vorhaben“, meinte Doughty, „jedoch muß ich Sie darauf aufmerksam machen, daß die Forstverwaltung keine krummen Touren liebt! Wir kämpfen nur offen und ehrlich, Stuart!“
„Das weiß ich!“ nickte der Ranger. „Und ich bitte Sie, amtlich nicht zur Kenntnis zu nehmen, daß Sandoval die Latten ausgerissen hat!“
„In Ordnung!“ nickte der Kommandant. „Doch im Wiederholungsfälle...“
„Ich garantiere, daß es einen Wiederholungsfall nicht geben wird!“ versicherte Corey.
Doughty erhob sich.
„Ich muß zurück“, sagte er. „Können wir Ihnen noch in irgendeiner Weise behilflich sein, Stuart?“
Corey schaute Ross an.
„Ich brauche ein Gewehr und Munition“, erklärte er. „Näheres teile ich noch mit!“
„Hm, ja!“
Corey begleitete Doughty zum Jeep.
„übrigens, Ross“, fragte er unvermittelt. „Kennen Sie vielleicht hier, diesseits des Flusses, irgend etwas, was einmal eine Höhle gewesen sein könnte?“
Ross grinste breit.
„Meinen Sie den Schmelzofen des Don Madrid?“ spottete er. „Nein, diesseits ist daran nicht zu denken — hier ist alles Granit. Sie müssen drüben suchen!“
„Haben Sie das auch schon getan, Ross?“ fragte Doughty.
„Schon mehrmals“, nickte Ross. „Natürlich nur in der Freizeit!“
Der Jeep brummte davon. Corey ging zum Pferch und sattelte Captain.
Sein erster Halt war auf der Frawley-Ranch. Wie er gehofft hatte, waren die Brüder noch mit der Anglergruppe unterwegs.
Der Koch lud ihn zu einer Tasse Kaffee ein. Er hieß Joe Sanderson, hatte ein fröhlich gerötetes Gesicht und war einem Schwätzchen nicht abgeneigt. Munter berichtete er, daß Kombrink und seine Leute soeben zwei Bungalows gemietet hätten und ungefähr vierzehn Tage bleiben wollten.
„Hat Dimasio sie irgendwie behindert?“
„Der?“ rief Joe aus. „Der alte Dimasio tut doch keiner Fliege etwas zuleide!“
Corey stand auf und trat an den Gewehrschrank.
„Donnerwetter, das sind aber feine Waffen!“ lobte er.
Sanderson lachte auf. „Gewiß!“ bestätigte er. „Aber sie stehen nur zur Verzierung da. Zur Jagd benutzen sie meist ihre alten, deftigen Flinten vom Kaliber 30.30.“
Corey betrachtete ein paar Patronen, die zweifellos zu den „alten, deftigen Flinten“ gehörten. Dann kehrte er zum Tisch zurück.
„Gibt es hier Pumas in der Gegend?“ fragte er.
„Seneca hat zuweilen Gruppen von Fremden ans andere Ufer gefahren, doch als die Greenhorns feststellten, wie mühsam es ist, im Gebirge herumzuklettern und Berglöwen zu jagen, verloren sie schnell die Lust. Und da hat Seneca es künftig bleiben lassen!“ Er lachte auf. „übrigens hatte er sich dazu eigens ein paar Jagdhunde gekauft. Und als die nun immer nur hier angebunden blieben und mit ihrem Bellen und Jaulen Big Jim auf die Nerven gingen, mußte Seneca sie abschaffen! Jim hält nämlich nichts von Dingen, die sich nicht bezahlt machen!“
Am liebsten hätte Joe Sanderson noch lange weitergeschwatzt, doch nach fünf Minuten erhob sich Corey und dankte herzlich für den Kaffee.
Der nächste Halt war vor Chiltons Villa.
Der Senator hatte soeben eine ansehnliche Regenbogenforelle erwischt. Während er sie an Land zog, bemerkte er Corey überhaupt nicht. Dann aber strahlte er ihn an.
„Sehen Sie sich das an!“ rief er froh. „Mindestens fünf Pfund wiegt der Bursche.“ Er löste die Forelle vom Haken.
„Ein Prachtexemplar!“ bestätigte
Weitere Kostenlose Bücher