Lassie bei den Rangers - Schneestürme
Plataro gebildet hatte. Zweihundert Exemplare hatte Tommy
Thompson vervielfältigen lassen, um sie auf der Versammlung zu verteilen.
„Der dortige
Forstmeister hat mir erzählt, daß der Verein tüchtig dazu beitrüge, mit ganz
ähnlichen Problemen fertig zu werden, wie sie uns hier zu schaffen machen“,
teilte er Corey mit. „Selbst wenn wir etwas daran auszusetzen haben, können wir
sicherlich manches daraus lernen!“
Die
allgemeinen Bestimmungen entsprachen völlig allen normalen Vereinsstatuten.
Bald aber blieb Coreys Interesse an einem der folgenden Paragraphen hängen:
„...
sportliche Fairness ... unbedingt sind alle öffentlichen Bestimmungen,
Verkehrsregelungen und amtlichen Verordnungen zu beachten ... Privateigentum
ist zu respektieren ... der Wald in jeder Hinsicht zu schonen ...“
Wie
selbstverständlich das klang! überlegte Corey. Dabei war es ungemein wichtig.
Beim Weiterlesen stellte der Ranger fest, daß es keine Bestimmungen über den
Ausschluß von Mitgliedern gab. Wieder nickte der Ranger zustimmend.
Viel besser war
es, wenn der Verein in seiner Gesamtheit für irgendwelche Verstöße aufkam. So
hatten es auch die jungen Leute gemacht, die Corey am See getroffen hatte.
Gestern erst war Jerry Wayne bei ihm gewesen, um ihm zu berichten, daß sie alle
zusammengelegt hätten, um den geborstenen Tisch zu bezahlen — obwohl keiner von
ihnen das falsch angelegte Feuer tatsächlich angezündet hatte.
„Nun, was
halten Sie davon?“ fragte er, als Corey das Blatt sinken ließ.
„Prima, Tommy“,
versicherte Corey. „Hoffen Sie eigentlich, daß viele Leute zur Versammlung
kommen?“
„Hoffen —
ja“, lachte der Kollege. „Doch wie viele es auch sein werden — sie alle sollen
weitersagen, was wir beraten. Dann wird es sich schon herumsprechen.“ Er warf
einen Blick aus dem Fenster. „Mensch, es schneit ja. Dabei fällt mir ein, daß
ich morgen zur Skipiste hinauf muß. Mögen Sie etwa mitkommen?“
„Zum
Skifahren?“
„Wenn Sie
Lust haben, können Sie sich die Bretter anschnallen“, meinte Tompson. „Ich
allerdings werde nur einen Kontrollgang unternehmen.“
„Schade, daß
ich Lassie nicht mitnehmen kann.“
„Warum
nicht?“ fragte der Kollege. „Sie können Sie doch, während sie Ski fahren, in
der Hütte zurücklassen.“
Lassie, die
in der Ecke lag, hatte ihren Namen gehört. Neugierig trottete sie herbei. Pete
hatte recht: In einer Amtsstube fühlte sie sich nun einmal gar nicht wohl. Und
im Augenblick hatte sie den Eindruck, daß Corey ins Freie wollte.
Die Skipiste
am Großen Ute-Gipfel lag etwa zwei Kilometer von der Straße am Elch-Paß
entfernt. Die Parkplätze waren dicht besetzt, und die vier Lifts wurden einer
argen Belastungsprobe unterzogen. Am Tage vorher hatte es geschneit, in der
Nacht war heftiger Wind aufgesprungen, und so dehnte sich nun eine feste,
glitzernde Schneefläche.
Thompson
stellte den Wagen auf dem für Beamte reservierten Platz ab. Corey ließ Lassie
zurück, nachdem er das Fenster einen breiten Spalt geöffnet hatte. Er holte
seine Bretter vom Anhänger und schaute den Hang hinauf. überall sah man kleine
Gestalten, die durch den Schnee fuhren.
„Welchen
Lauf würden Sie mir empfehlen, Tommy?“ fragte er.
„Das kommt
darauf an, wie sicher Sie fahren“, lachte Thompson. „Dort links befindet sich
die Anfänger-Bahn. Falls Sie aber ein Meister sind, empfehle ich Ihnen den ,Häuptlingspfad’.
Sie finden ihn, wenn Sie den Lift mit den grünen Pfeilern wählen. Ich möchte
Ihnen aber größte Vorsicht empfehlen.“
Corey folgte
dem Rat. Recht schnell brachte der Lift ihn in die Höhe. Beim zwanzigsten
Pfeiler schien der Gipfel erreicht zu sein — doch hinter dem Grat tauchte ein
weiterer Hang auf, und Corey zählte noch mindestens fünfzehn Pfeiler. Dann aber
war er oben: Er sprang vom Sitz und befand sich am Menzie-Kamm, etwa 3800 m
über dem Meeresspiegel.
Die Piste
mußte sich irgendwo zu seiner Linken befinden. Unterwegs hatte er hier und da
ein Stück erspäht. Während er den Blick ins Tal zurückschweifen ließ, bekam er
fast ein wenig Angst: Hatte er sich etwa zu viel zugemutet? Zwar fühlte er sich
auf Skiern völlig sicher, jedoch hatte er im vorigen Winter keinerlei
Gelegenheit zum Fahren gehabt.
So schwang
er sich zwischen den Felsbrocken hindurch, fuhr durch den unversehrten Schnee.
Nach einer Weile hielt er an, schnallte die Skier ab und steckte sie in einen
Schneehaufen. Jetzt erst fiel ihm auf, daß man
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