Lassie bei den Rangers - Schneestürme
mühelos.
Schnell
holte Corey das Funkgerät hervor.
„Bleib hier,
Lassie“, befahl er seiner Hündin.
Kaum trat
Corey durch die breite Tür hindurch, als er spürte, das Wärme ihm
entgegenströmte. Und dann erblickte er drinnen einen Motorschlitten, um den
herum sich große Pfützen von Schmelzwasser gebildet hatten.
Chinook tat,
als sei er hier zu Hause. Unbedenklich lief er ins nächste Zimmer.
„Hallo!“
rief Corey.
Keine
Antwort.
Inzwischen
gewöhnte er sich allmählich an die Dunkelheit. Eine Leiter führte zum
Schlafraum hinauf — zu dem Fenster, hinter dem Ted eine Bewegung gesehen hatte.
Chinook
kehrte von seinem Erkundungsgang zurück. Grollend stellte er sich aufrecht und
stützte die Vorderfüße auf eine Leitersprosse.
Corey funkte
das Forstrevier an. Zwar war die Dienstzeit beendet, aber Pete pflegte stets
länger da zu sein. Doch es kam keine Antwort. So versuchte Corey es beim
Nachbarbezirk am Emerald-See, diesmal mit Erfolg.
Absichtlich
sprach er so laut, daß man ihn im ganzen Haus hören mußte.
„Ich bin in
einem der Häuser am Wildcat-Fall. Hier hat jemand eingebrochen, und er befindet
sich vermutlich noch im Hause. Rufen Sie sofort den Sheriff in Gateway an.“
„Machen
wir.“
Es dauerte
nicht lange, da erklang von oben eine verängstigte Stimme.
„Wir kommen
hinunter — wenn Sie den Hund zurückrufen.“
Obwohl Corey
überzeugt davon war, daß Chinook nie im Leben beißen würde, rief er den
struppigen Hund zu sich.
„Bei Fuß,
Bluthund!“
Während er
ihn am Halsband festhielt, kamen zwei junge Leute die Treppe herunter. Willig
folgten sie Corey zur Straße.
Beide waren
Barbara und den Zwillingen unbekannt, sie sagten aus, sie wären in einem
geliehenen Motorschlitten in der Umgebung umhergefahren und hätten plötzlich
den langen Zug der Fahrzeuge gesehen, die vom Blauen See heimfuhren. Nachdem
alles wieder still geworden sei, hatten sie gemeint, es würden wohl keine
weiteren Motorschlitten mehr aufkreuzen.
Plötzlich
sei ihnen der Gedanke gekommen, aus purem Spaß in eines der Chalets einzubrechen
und dort zu übernachten. Kaum hatten sie die Gasheizung angeschaltet, da war
Corey gekommen.
Der
angerichtete Schaden war gering. Nur das Schloß der Haustür war erbrochen. Dies
hatten sie auf Coreys Geheiß von innen verrammeln müssen, und dann waren sie
alle durch eine Seitentür hinausgegangen. Nun mußten sie mit ihrem Schlitten
vor Corey herfahren.
„In Gateway
werden Sie sich sofort dem Sheriff stellen“, befahl Corey barsch. „Ein volles
Geständnis dürfte Ihnen nützlich sein.“
Bedrückt
nickend gehorchten die beiden großen Jungen.
„Ich wüßte
nicht, daß sie schon jemals Scherereien gemacht hätten“, meinte Barbara. „Ich
war ehrlich erstaunt, als Sie ausgerechnet die beiden aus dem Häuschen
herausbrachten.“
„Auch ich
habe ihnen angemerkt, daß sie mächtig verschüchtert waren“, nickte Corey. „Ich
glaube, der Vorfall wird ihnen eine Lehre sein.“
Beim
Abschied drückte Corey Barbara und den Jungen fest die Hand.
„Wo Sie
hinfahren, ist aber auch immer etwas los“, meinte Ted. „Erst ein paar Tage sind
Sie hier, und schon haben Sie Wilderer geschnappt, Mädchen entführt und
Einbrecher erwischt! Ziehen Sie Sensationen etwa wie ein Magnet an?“
„Sensationen
waren es nicht gerade“, schränkte Corey ein. „Und obendrein habe ich einfach
Glück gehabt.“
Richtig, gab
er sich selbst zu: Er hatte einiges erledigt — doch leider nichts, was mit
seinem eigentlichen Auftrag in Verbindung stand.
Spitzbübisch
schaute Ted dem Ranger ins sonnengebräunte Gesicht.
„Viel
Vergnügen für den Rest der Fahrt — mit Barbara“, feixte er.
„Schert euch
fort“, lachte Corey, „oder wollt ihr warten, bis ich euch beide im Schnee eine
tüchtige Abreibung verschaffe?“
Im Gebirge
Wenige Tage
später erstattete Corey dem Bezirksvor-steher über Funk seinen Bericht.
„Ich muß
melden“, sagte er, „daß ich mich leider nur langsam mit der Situation vertraut
mache. Pete Bartholomew hat alle am Schlittenfahren Interessierten zu einer
Versammlung aufgerufen; sie soll heute in acht Tagen sattfinden — und nachher
werde ich wohl Neues zu berichten haben.“
„Kann ich
Ihnen irgendwie helfen?“ kam es zurück.
Corey
verneinte und bedankte sich.
Am
Nachmittag begab er sich in Petes Revierstube und las sich die Statuten des
Silberberg-Clubs durch — einer Vereinigung, die sich in der Gegend des
Staatsforstes von
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