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Lassiters riskantes Spiel

Lassiters riskantes Spiel

Titel: Lassiters riskantes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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was da die Treppe herabschwebte. »Du meinst, diese Holly Good? Die große Politikerverführerin?«
    »Ja. Wie findest du sie?«
    »Sie hat verdammt große Brüste, würde ich sagen.«
    »Magst du das?«
    »Eine Sache der Verhältnismäßigkeit«, erwiderte Lassiter. »Eine ziemlich persönliche Frage übrigens.« Er beugte sich nahe an Janes Gesicht. »Aber du scheinst Wert auf eine Antwort zu legen. Also bekommst du eine: Die sicher erheblich kleineren Brüste meiner Gattin würden mir vermutlich weit besser gefallen, doch leider kann ich das nicht mit letzter Sicherheit sagen, denn bisher hast du sie mir ja nicht …«
    »Schweig!«, zischte sie und lehnte sich zurück. In einen Tresor mit drei Schlössern hatte ihre Miene sich jetzt verwandelt. Lassiter zuckte mit den Schultern und widmete sich seinem Kaffee.
    Sein Gleichmut war gespielter Gleichmut, er spürte es im selben Moment. Ihre Zurückweisung schmerzte ihn. Gekränkte Eitelkeit? Hoffentlich. Die andere Möglichkeit nämlich hieße Verliebtheit, und dergleichen sollte einem Mann wie ihm nicht passieren.
    Eine halbe Stunde später etwa füllte sich der Saloon nach und nach. Auch an den Spieltischen nahmen die Männer jetzt Platz. Lassiter füllte die Taschen seines Jacketts mit Münzen. Es war gegen acht Uhr.
    Der Barmann tauschte seinen Platz hinter der Theke mit einer Lady in den besten Jahren. Er selbst stellte sich auf die lange Schwelle zwischen Schankraum und dem vorderen Spielzimmer. »Ladys und Gentlemen!«, rief er. »Im Namen von Mister Wilbur J. Lewellyn begrüße ich Sie zu unserer letzten Ausscheidungspartie vor der Hauptrunde am kommenden Wochenende …«
    Lassiter beobachtete die Spieler. Am vorderen Tisch saßen neben einigen, die er nicht einordnen konnte, zwei Männer, die ihm vorkamen, als seien sie mit allen Wassern gewaschen. Beide schienen die Fünfzig schon hinter sich zu haben.
    Einer trug einen Strohhut, hatte sein Gewehr über dem Stuhl hängen, und wirkte auch sonst wie ein Abenteurer. Ein Texaner, vermutete der Mann von der Brigade Sieben.
    Der Zweite, noch älter, arbeitete wohl auf einem Schaufelraddampfer, jedenfalls trug er eine Schiffermütze und einen alten wetterfesten Mantel. Auffällig war der quadratische Siegelring an seiner Linken.
    »Dein Auftritt, Houston.« Jane schien ihren Zorn vergessen zu haben und beugte sich wieder nahe an Lassiters Ohr. »Siehst du den Mann mit Zylinder am hinteren Spieltisch?« Lassiter nickte. »Das ist Tom Harrison, der Bruder des Sheriffs von Alexandria, ein hohes Tier im Washingtoner Regierungsapparat. Und bald ist er ein noch höheres Tier, denn seine Beförderung steht kurz bevor.«
    Auch von zwei weiteren Männern aus Washington konnte sie sagen, wie sie hießen und in welchen Abteilungen des Regierungsapparates sie welche Funktion innehatten.
    »Erstaunlich, was du so alles weißt.«
    »Nicht ich, die Brigade Sieben. Nimm den vorderen Tisch.«
    »Warum?«
    »Die bei Harrison am hinteren sitzen, sehen mir zu sehr nach Profis aus, und du solltest am Wochenende dabei sein. Unbedingt.«
    »… Mister Wilbur hat noch geschäftlich zu tun, und wird später zu uns stoßen«, verkündete der Barmann.
    Er sah aus, wie aus einem Bilderbuch für Modegecken geschnitten: helle Seidenhosen, rote goldgestreifte Seidenweste, weißes Seidenhemd mit roter Fliege, und mittig gescheiteltes, akkurat geschnittenes Haar.
    »… und nun wünsche ich Ihnen einen schönen Abend und unseren Spielern viel Glück!« Die Leute applaudierten, an den Spieltischen rückten die Männer ihre Stühle zurecht. Der modebewusste Barmann nahm am hinteren Tisch Platz.
    »Nichts gegen deine Menschenkenntnis«, flüsterte Lassiter aber ich nehme lieber den hinteren Tisch.
    Er stand auf ging zum Spieltisch und nahm auf dem Stuhl Platz, den er sich ausgeguckt hatte. Mit einem flüchtigen Nicken grüßte er in die Runde.
    Sieben Spieler und der Barmann saßen mit ihm am Tisch. Der Barmann stellte sich vor, er hieß Lester O’Rourke und war der Dealer. Die Spieler nannten nun ihre Namen, auch Lassiter beziehungsweise Jacob Houston nannte seinen.
    O’Rourke notierte jeden Einzelnen. Anschließend präsentierte er das Blatt – 52 Karten, keine Joker – und erklärte die Regeln.
    An jedem der beiden Tische, an denen heute Abend gespielt wurde, waren bereits zwei Spieler für das Schlussturnier am Wochenende qualifiziert. Die Namen der Qualifizierten nannte O’Rourke zu Lassiters Bedauern nicht. Zwei weitere Spieler pro

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