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Lassiters riskantes Spiel

Lassiters riskantes Spiel

Titel: Lassiters riskantes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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Tisch konnten sich noch qualifizieren. Entscheidend war die Höhe des Gewinns am Ende des Abends.
    Gespielt wurde Draw Poker, eine weit verbreitete Variante, bei der mit fünf Karten gepokert wurde. In drei Setzrunden konnte man Karten ablegen und dafür neue kaufen.
    Lassiter war diese alte und vor allem im Westen verbreitete Art zu pokern, sehr vertraut. Karten des Gegners bekam man bei dieser Pokervariante entweder gar nicht zu sehen, weil der Gegner ausstieg, oder erst dann, wenn alle, die noch mitboten, die Karten auf den Tisch legten.
    Die ersten vier Partien verliefen schleppend und ohne große Höhepunkte. Man tastete sich ab, klar, kaum einer riskierte in den Setzrunden wesentlich mehr, als den doppelten Mindesteinsatz von einem Dollar. Man versuchte sich ein Bild vom Gegner und seiner Spielweise zu machen, beobachtete einander.
    Die meisten stiegen jedes Mal relativ schnell aus. An den zufriedenen Gesichtern derjenigen, die jeweils den Pott einstrichen, erkannte Lassiter die ungeübten Spieler. Der Dealer notierte nach Ende jeder Runde den Gewinn.
    Auch die vier wirklich ernst zu nehmenden Gegner hatte Lassiter schnell ausgeguckt. Der eine schien ihm ein echter Profi zu sein, ein gepflegter Schönling von weniger als dreißig Jahren in teuren Kleidern. Daniel Colesville war sein Name.
    Der Zweite war ein Salooner aus dem nahen Arlington, ein vierschrötiger Mann namens Abraham Smith.
    Der Dritte war ein Eisenbahningenieur aus Philadelphia namens John Turner, ein Endvierziger mit schütterem, dunkelblondem Haar und weit herabgezogenen Mundwinkeln.
    Der Vierte, dem Lassiter die Qualifikation zutraute, war erstaunlicherweise Tom Harrison, der Bruder des Sheriffs. Er spielte gut, bluffte hervorragend und gewann den ersten größeren Pott, ungefähr achtzig Dollar.
    Und er gewann weiter: einmal über hundert Dollar, einmal beinahe fünfhundert, und immer wieder kleinere Beträge. Die beiden anderen, die der Mann von der Brigade Sieben für abgebrühte Spieler hielt, taktierten vorsichtig und hielten sich zurück, wenn es darum ging, etwas zu wagen.
    Lassiter erwischte schnell eine Pechsträhne. Kaum ein vernünftiges Blatt gab ihm der Dealer beim jeweils ersten Ausgeben. Und wenn er danach Karten kaufte, erwiesen sie sich als noch unbrauchbarer, als diejenigen, die er bereits abgelegt hatte.
    Und einmal, als drei der vier ernst zu nehmenden Konkurrenten ausstiegen und er glaubte, sich mit seinem jämmerlichen Pärchen einen Bluff erlauben zu können, legte Smith, der Salooner aus Arlington, einen Drilling auf den Tisch. Fast siebenhundert Dollar kassierte er bei der Gelegenheit, das meiste von Lassiter.
    Nach ungefähr zwei Stunden hatte der schon an die siebenhundert Dollar verloren. Kalte Wut staute sich in seinem Bauch, nicht das Richtige für einen Pokerspieler, er wusste es ja.
    Etwa um die Zeit kam Jane zu ihm und beugte sich an sein Ohr. Ihm wurde ganz warm ums Herz. Zugleich beunruhigte es ihn, was die Nähe dieser kühlen und abweisenden Frau in seiner Brust bewirkten konnte.
    »An deinem Tisch sind Turner und Colesville bereits qualifiziert«, flüsterte Jane. »Streng dich gefälligst ein bisschen an, sonst stehlen Smith und Harrison dir die Show.«
    »Dankeschön, Darling«, knurrte Lassiter, »mach ich.« Und weil er wusste, dass sie sich in der Öffentlichkeit niemals eine Blöße geben würde, holte er aus und gab ihr einen herzhaften Klaps auf den Allerwertesten. »Amüsiere dich ein wenig, bis ich hier fertig bin, Darling, okay?«
    Erst schluckte sie, dann rauschte sie ab.
    Lassiter spähte zu Harrisons wachsenden Münztürmen und wusste, dass er das Schlussturnier am Wochenende nur erreichen konnte, wenn er volles Risiko spielte.
    ***
    »Gib mir einen Doppelten, Kathy.« Der Sheriff ließ sich auf den Barhocker sinken und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Sein Bruder Tom drohte, sich endgültig für das Endspiel zu qualifizieren. Er musste handeln. Unbedingt.
    Die Kellnerin schob ihm den Whisky über den Tresen und betrachtete ihn mit sorgenvollem Ausdruck. »Geht es dir nicht gut, Burt?«
    »Schon in Ordnung, Kathy.« Er winkte ab, schnappte sich das Glas und drehte sich nach den Spieltischen um. Tom pokerte, als hätte er sein Leben lang nichts anderes getan.
    Am hinteren Tisch führte er, ganz eindeutig. Und seit er vor einer Woche zum ersten Mal an einem Spieltisch hier Platz genommen hatte, waren schon über tausend Dollar Gewinn in seine Taschen geflossen.
    Sicher – Turner und

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