Last Date
können.“
„Ich fragte, warum Sie mit Ihrem Problem nicht zur Polizei gehen können?“
Adrian stieg wieder ab und ging noch einmal die paar Meter zur Tür, blieb aber ungefähr zwei Meter vor Susanne stehen, um sie nicht noch weiter zu verunsichern.
„Hören Sie. Am Freitagabend wurde meine Freundin ermordet ...“ Er sah vor sich auf den Boden. Er fühlte, wie sich durch seine Wut und die Hilflosigkeit, die bei dem Gedanken an Doreens Tod wieder in ihm aufstieg, sein Puls erhöhte. Er wusste nicht, ob er weitersprechen konnte, nahm sich aber zusammen, da er die Informationen von Martin Becker brauchte. „... die Polizei glaubt, dass ich der Täter bin. Außerdem werde ich auch verdächtigt, mit dem Mord in Verbindung zu stehen, wegen dessen ihr Mann verhaftet wurde. Ich muss den Mörder meiner Freundin finden. Und dafür brauche ich so viele Informationen wie möglich. Vielleicht gibt es einen Zusammenhang zwischen den verschiedenen Fällen.“
Susanne sah kurz hinüber zu Marie, die neben ihr stand und ihr zunickte. Sie öffnete die Tür vollständig und sah Adrian an. „Mein Mann sitzt noch in Untersuchungshaft. Kommen Sie rein. Vielleicht kann ich Ihnen doch weiterhelfen. Ich versuche es jedenfalls.“
Nachdem Adrian sich nach anfänglichen Bedenken entschlossen hatte den beiden Frauen alle Geschehnisse der letzten Tage aus seiner Sicht zu erzählen und sowohl Susanne als auch ihre Freundin ihm still gegenübergesessen hatten, war Marie aufgestanden und hatte noch einmal Teewasser aufgesetzt. Susanne hatte Adrian die Informationen, die sie durch ihren Anwalt oder die Vernehmungen bei der Polizei, bei den sie teilweise anwesend sein durfte, erzählt, war aber nicht in der Lage gewesen, ihm die Internetseite zu nennen, die sie auf Martins Computer an dem Morgen gesehen hatte, als dieser verhaftet worden war, da die Polizei alle PCs, also auch Martins Laptop, noch am gleichen Tag sichergestellt und mitgenommen hatte.
Adrian stand auf und ging zur Eingangstür, wo er seinen Rucksack abgestellt hatte und holte seinen Laptop heraus. Um Susanne ein Bild von Doreen zu zeigen, öffnete er die Seite von triffmich.net , die er offline abgespeichert hatte, bemerkte aber in seiner Infoleiste, dass er eine Zugangsberechtigung für eine Wireless-Lan-Verbindung hatte.
Er sah Susanne fragend an. „Haben Sie Ihr W-Lan nicht verschlüsselt?“
Susanne stutzte. „Ob wir was haben?“
Sie wurde sofort von ihrer lächelnden Freundin an den Arm angestoßen. „Ob ihr eine drahtlose Internetverbindung habt, die nicht mit einem Passwort geschützt ist, möchte er wissen.“
Da Susanne Marie mit fragendem Blick und hochgezogen Schultern ansah, schaute diese zu Adrian hinüber. „Ja, ich glaube ihr Mann hat mal so was erwähnt. Außerdem rennt er immer mit seinem Laptop durch die Wohnung und surft im Netz. Also W-Lan gibt es hier, aber ob es verschlüsselt ist, weiß ich nicht.“
Adrian ging online, loggte sich mit seinem Passwort bei triffmich.net ein und öffnete eine Nachricht von Doreen. Er zeigte Susanne die Seite. „Sie sollten das ändern. Im Umkreis von ungefähr hundert Metern kann hier jeder über ihre IP-Adresse ins Netz. Je nachdem, was diese Person im Netz anklickt, kann das zu echten Problemen führen, die sie dann ausbaden müssen. Sah die Seite bei Ihrem Mann ungefähr so hier aus?“
Susanne sah wie gebannt auf den Bildschirm. Sie nickte, sagte aber einige Sekunden lang nichts, sondern studierte intensiv die Seite. Dann sah sie Adrian mit einem Ausdruck der Fassungslosigkeit an und zeigte mit dem Zeigefinger ihrer rechten Hand auf den Bildschirm.
„Das ist sie. Das ist genauso eine Seite , wie Martin sie geöffnet hatte.“
Sie schaute wieder auf den Bildschirm, während Adrian aufstand und sich neben das zweisitzige Sofa hockte , auf dem Susanne saß, damit er mit ihr gemeinsam auf den Bildschirm sehen konnte.
„Da ...“ Susanne zeigte auf das Briefsymbol mit dem Firmenlogo von triffmich.net . „... ich erkenne es an dem Schriftzug hier. Und an dem Rahmen und dem Hintergrund. Es ist genau die Seite.“
Susanne näherte sich mit ein wenig zusammengekniffenen Augen dem Bildschirm noch einige Zentimeter und sah sich das kleine Bild von Doreen, das über der Nachricht am Anfang der Absenderzeile zu sehen war, genauer an. „Und diese Frau hier hat auch Ähnlichkeit mit der Tussi, mit der sich Martin geschrieben hat.“
Adrian überhörte das Wort Tussi einfach, da er sich denken
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