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Last Date

Last Date

Titel: Last Date Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Andreas Siebert
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vorn gerissen und sah den beiden, jetzt seltsamerweise auf ihren Rücken liegenden Frauen, in ihre Gesichter. Entsetzen! Vor ihm lagen die Leichen von Katharina und Patricia. Adrian wurde schwindelig und er ließ sich nach vorn kippen. Eine Hand rüttelte fest an seiner linken Schulter. Verwundert erkannte er Katharinas Stimme.
    „Hey Adrian. Es ist alles in Ordnung ?“
    Erschrocken sah er sich um, konnte aber neben sich niemanden sehen. Er spürte noch immer deutlich die Berühr ung und war sich sicher, dass es ihre Stimme war, die er hörte. Aber von wo kam das alles? Jetzt wurde er regelrecht hin und her geworfen.
    „Adrian ! ADRIAN!“
    Mit dem Schwindelgefühl eines unendlichen langen Falls zuckte er wiederholt zusammen und öffnete panisch seine Augen. Er erkannte vor sich jene Wolldecke, die ihm Katharina abends zuvor gegeben hatte .
    Ihre Stimme war jetzt noch deutlicher, klang aber besorgt: „Alles klar mit dir Adrian? Ich glaube, du hattest einen Albtraum.“
    Unfähig ihr zu antworten, sah er sich, noch immer verwirrt und schweißgebadet, im Zimmer um. War es wirklich möglich, so real zu träumen? Er drehte sich zu Katharina und legte seine Hand auf ihren Unterarm. Sie strich ihm über den Nacken. Ja, er hatte geträumt. Froh darüber sie lebendig zu sehen, drückte er sie fest an sich. Katharina erwiderte die von ihr lang ersehnte Umarmung. Nach scheinbar unendlich dauernden Minuten löste sie sich von ihm, kletterte über ihn hinweg und kuschelte sich, neben ihm liegend, an ihn. Adrian legte einen Arm um sie und streichelte ihren Rücken. Er war froh jetzt nicht allein hier zu liegen, konnte es aber auch nicht richtig genießen, da seine Gedanken immer noch bei seinem Traum waren. Lange, nachdem Katharina neben ihm eingeschlafen war, schloss auch er seine Augen.

Kassel
Montag, 08:13 Uhr
    „ Ohhhhh neeiin!“ Patricia rannte zum Herd und zog die stark qualmende Pfanne vom Kochfeld herunter. Sie hatte gleichzeitig den Tisch decken und Rührei machen wollen, dafür die Pfanne schon mit etwas Öl gefüllt, dann aber vergessen. Die Küche füllte sich zunehmend mit dem beißenden Geruch nach verbranntem Fett. Patricia stellte sie auf eine ausgeschaltete Platte, ging zum gekippten Fenster und öffnete es weit. Eine blecherne Stimme drang von draußen an ihr Ohr. Sie beugte sich nach vorn und sah hinunter zu den Mülltonnen, von wo sie die verzerrte Stimme hörte. Erschrocken zuckte sie zusammen, als sie den Polizeibeamten hinter Adrians Motorrad in sein Funkgerät sprechen sah. Noch bevor sie wieder vom Fenster verschwinden konnte, sah der Polizist zu ihr nach oben. Sie dachte nach. Es gäbe wohl nichts Auffälligeres, als plötzlich den Kopf wieder einzuziehen. Also sah sie ihm einfach weiter zu, lächelte ihn an und wartete.
    Der Poliz eibeamte war fertig mit seinem Gespräch und sah erneut zu Patricia herauf. „Hallo junge Frau. Können Sie mir sagen, wem dieses Motorrad hier gehört?“
    Wieder ging Patricia in Windeseile ihre Optionen durch. Ein NEIN als Antwort würde den Beamten nicht davon abbringen weiter nach Adrian zu suchen. Ein JA würde bedeuten, dass er sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nach dem Namen der Person fragen würde. Sie musste sich entscheiden. Und zwar schnell.
    „Ja, dass kann ich.“
    Sie dachte nach, was passieren könnte, wenn sie sich irgendeinen Namen ausdachte und der Polizist über das Nummernschild Adrians richtigen Namen herausbekam. Inwieweit würde sie sich strafbar machen? Jetzt erkannte sie ein wenig Ungeduld in der Stimme des Polizisten. Nur ein bisschen, aber sie hörte es. „Nun, würden Sie mir bitte auch verraten, wem es gehört?“
    Patricia durfte keinen Namen nennen. Sie hoffte, dass Katharina und Adrian , durch ihre laute Stimme aufgewacht, jeden Augenblick in die Küche kämen und somit die Situation retten würden, hörte aber nichts von ihnen und konnte sich auch nicht umdrehen, ohne verdächtig zu wirken. „Meinem Freund. Warum fragen Sie? Hat er dort etwa falsch geparkt?“
    Angriff ist die beste Verteidigung dachte sie und bemerkte einen zweiten Polizisten, der gerade um die Hausecke nach hinten kam und sich zu seinem Kollegen stellte. Der Erste sah noch immer zu ihr auf. In gleicher Tonlage wie eben, mit der gleichen Schwingung, die Patricia gleichermaßen wieder auffiel, fragte er sie nach dem Namen ihres Freundes. Sie grinste. Ihr Herz pochte so laut wie lange nicht mehr. Jetzt hatte sie sich schon zu weit in die Sache

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