Last Date
verstrickt, um einen Rückzieher zu machen. Patricia setzte ein verlegenes Lächeln auf. „Sie werden es mir nicht glauben, aber da muss ich ihn erst fragen. Unterhalten haben wir uns noch nicht viel. Sie verstehen?“
Der Polizist schnaufte kurz angespannt. „Ja, ich verstehe schon. Fragen Sie ihn kurz. Wir warten so lange hier.“
Patricia ging vom Fenster weg, zurück in die Küche, rannte dann quer durch die Wohnung zum Wohnzimmer und platzte hinein, um Adrian die Situation kurz zu erklären und nach einem passenden Namen zu fragen. Sie sah ihn eng umschlungen mit Katharina auf dem Sofa liegen. Im ersten Moment dachte sie, sie würde gerade stören, was ihr angesichts der Tatsache, dass die Polizei vor dem Küchenfenster auf einen Namen von ihr wartete, auch nicht das Geringste ausgemacht hätte, aber die beiden schliefen noch. Sie schüttelte beide an den Schultern, bis sie langsam aufwachten.
Dann sagte sie aufgeregt: „Ey, die Polizei ist draußen und will wissen, wem das Motorrad gehört.“
Adrian schüttelte sich kurz und schnellte dann bei dem Wort Motorrad hoch. „Polizei? Wo?“
„Bei deiner Maschine. Sie wollen von mir wissen , wem sie gehört.“
Adrian brauchte einen kleinen Augenblick um einen klaren Gedanken fassen zu können. „Wenn sie nach dem Besitzer des Nummernschilds suchen, dann sag ihnen Leon Kaiser.“
Patricia sah ihn verwundert an. „Also ich denke, die suchen nach dem Besitzer des Motorrads.“
Adrian hatte sich mittlerweile richtig hingesetzt und sah Patricia in die Augen.
„Ja, klar. Also, wahrscheinlich suchen sie nach dem Besitzer einer schwarzen Ducati mit dem Kennzeichen, das ich unten an meiner Maschine habe. Und das wäre dann Leon. Leon Kaiser. Wenn sie die Fahrgestellnummer überprüfen, dann kommen sie sowieso ins Haus. Ich sollte mich wohl vorsichtshalber schnellstens anziehen.“
Patricia rannte ohne weitere Worte zurück zum Küchenfenster und sah mit freundlicher Miene wieder zu den beiden Polizisten nach unten. „Hallo! Er heißt Leon.“
Der zweite Beamte, er h atte zuvor das Nummernschild des Motorrads überprüfen lassen, bestätigte mit einem kurzen Nicken Patricias Aussage.
Der Erste schaute noch einmal kurz zu Patricia herauf. „Danke. Und, ach so, sehen Sie es positiv. Jetzt können Sie ihn beim Frühstück wenigstens mit seinem Namen anreden.“
Beide Polizisten wirkten jetzt sichtlich entspannter und lachten verhalten. Nach einem Moment der Erleichterung stimmte auch Patricia so gut sie konnte mit ein. Am liebsten hätte sie noch nachgefragt, wer ihnen verraten hatte, dass hier hinter dem Haus das von ihnen gesuchte Motorrad stand, ließ es aber sein, um keinen weiteren Verdacht zu erregen. Sie winkte noch mal kurz hinaus und ging dann ein wenig vom Fenster zurück.
Katharina betrat vor Adrian die Küche. „Sind sie weg?“
Patricia legte ihren Finger auf ihre Lippen und zeigte zum noch offenen Fenster. „Pssssssst.“
Sie sah noch einmal hinaus und überzeugte sich davon, dass die Luft rein war. „Ja, sie sind weg.“
Adrian nahm sich eine Tasse Kaffee. „Dann lasst uns frühstücken.“
Die beiden Frauen sahen erst ihn und dann sich gegenseitig entsetzt an. Patricia ergriff das Wort , während sie weiterhin Katharina ansah, mit dem Finger der rechten Hand aber auf Adrian zeigte. „Ich schwitze mir hier einen ab und rede über Tod und Teufel mit der Polizei, bin froh, dass die wieder weg sind, und er denkt nur ans Frühstücken.“
Adrian sah die beiden abwechselnd an. Er hob beschwichtigend die Hände. „Hey, langsam. Ich will nur keine Zeit vergeuden. In der vergangenen Nacht habe ich darüber nachgedacht, dass der Mörder mit Sicherheit weiterhin Opfer aus dem Netz sucht.“
Er schaute jetzt nur noch zu Katharina. „Wahrscheinlich sogar bei der gleichen Seite, wo du dich gestern Abend noch angemeldet hast. Wenn dem so ist, müssen wir alle Frauen dort warnen.“
Katharina legte ihre Stirn in Falten. „Du kannst doch nicht alle dort registrierten Frauen vor einem Killer warnen.“
„Nein, das nicht“, konterte Adrian. „Aber wir können mit denen anfangen, die vom Profil her mehrere Gemeinsamkeiten mit den bisherigen Opfern haben.“
Sie dachte kurz nach. „Du hast recht Adrian. Es wäre ein Anfang.“
Adrian ging zur Kaffeemaschine und füllte zwei weitere Tassen, während sich Katharina schon setzte und Patricia die Tageszeitung vom Tisch nahm und auf einen der leeren Stühle warf. Die Zeitung blieb zwar
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