Last Date
und alle von dir gemachten Angaben analysieren. Ich will dann auch alles über dich erfahren. Okay?”
Er stand auf, nickte ihr zufrieden lächelnd zu und gab ihr einen Kuss. Anschließend nahm er Patricia an der Hand und verließ mit ihr die Küche Richtung Wohnzimmer.
Katharina schrieb ihre Partnervorstellungen in den dafür vorgesehenen Bereich, immer wieder erstaunt , wie übereinstimmend sie mit Adrian waren, und klickte danach die für sie in Frage kommenden sexuellen Vorlieben an. Anschließend schickte sie nach kurzem Zögern die Angaben an den Betreiber der Internetseite ab, wartete einen Moment und rief dann ihr eigenes Profil als Gastbenutzer dieser Seite auf. Zufrieden mit dem Ergebnis, schaltete sie den Rechner aus und ging zu den beiden Anderen ins Wohnzimmer, wo sie sich wortlos neben Adrian auf den Rücken legte, die Beine über die Armlehne des Sofas und ihren Kopf auf seinem Oberschenkel. Sie schob ihr T-Shirt ein wenig hoch, legte Adrians Hand auf ihren flachen Bauch und ließ sich von ihm noch einige Zeit streicheln, bevor sich die beiden dann von Patricia verabschiedeten und in Katharinas Zimmer verschwanden.
Kassel
Mittwoch, 9:03 Uhr
Joachim Landau saß nach vorn gebeugt auf dem unbequemen Holzstuhl und sah auf den Boden. Der lange Gang war leer. Hin und wieder durchdrang das Schließen einer weit entfernten Tür die Stille. Joachim sah auf seine Uhr und stellte fest, dass er bis zum vereinbarten Termin, den Klaus Berner auf 9:11 Uhr festgelegt hatte, noch einige Minuten warten musste. Joachim kannte Hauptkommissar Berner noch aus seiner Ausbildung und hatte ihn gestern, nach einem längeren Gespräch mit Leon, um ein Treffen gebeten, da sich die beiden Freunde einig darin waren, Adrian jede Hilfe zukommen zu lassen, die in ihrer Macht stand. Joachim hatte daraufhin bei dem Telefonat mit seinem ehemaligen Vorgesetzten angedeutet, dass er überzeugt war, nützliche Informationen zu den aktuellen Mordfällen zu haben und sofort für heute früh einen Termin bekommen, um 9:11 Uhr. Er hatte sich, wie alle anderen Neulinge ebenfalls, von Berner damals erklären lassen müssen, dass man sich eine ungewöhnliche Uhrzeit wesentlich besser merken könne, als eine gewöhnliche, dem er heute aus eigenen Erfahrungen zustimmte.
Das Öffnen der Tür nicht bemerkt, war es die Stimme von dem Hauptkommissar, die Joachim aus den Gedanken riss und ihn erschrocken hochfahren lies.
„ Guten Morgen Herr Landau. Sie sind zu früh. Warum haben Sie nicht geklopft?”
Joachim nahm die gereichte Hand und sah zu dem vor ihm stehenden Beamten auf. „Ähm, ja. Ich weiß noch von damals, dass Sie großen Wert auf Pünktlichkeit legen, und hätte die paar Minuten noch gewartet.”
Berner schob die Tür zu seinem Büro ein wenig weiter auf und bat Joachim mit einer Handbewegung einzutreten. Mit einem Lächeln auf den Lippen und sonorer Stimme sagte er: „Herr Landau, das war zu Zeiten ihrer Ausbildung. Da wird einfach ein wenig übertrieben, damit man hinterher, wenn sich der Schludrian durchsetzt, immer noch im Team funktioniert.”
Joachim war erleichtert , als er merkte, wie Berner ihn als Kollegen sah und nicht ansatzweise so schroff mit ihm umging, wie er zuvor vermutet hatte. „Danke, dass man das auch mal erfährt. Das heißt, Sie hätten uns die vielen angedrohten Sachen gar nicht machen lassen, wenn wir nicht zu hundert Prozent auf Sie gehört hätten?”
Berner grinste ihn an. Seine Augen funkelten vergnügt, als würde er sich gerade an etwas zurückerinnern. „Oh doch. Genau aus dem eben erwähnten Grund. Ich kann nur jedem raten es nicht auszuprobieren. Aber lassen Sie uns über die Mordfälle sprechen. Sie sagten mir am Telefon, Sie hätten wichtige Informationen zu diesen Fällen. Kaffee?”
Er setzte sich auf seinen Stuhl und zeigte zu dem gegenüberliegenden Armlehnstuhl für Besucher.
Joachim setzte sich und zeigte auf die Thermokanne.
„ Gerne. Schwarz. Ja, ich weiß nur nicht direkt, wie ich anfangen soll. Wissen sie, ich will ja auch niemandem schaden.”
Berner stellte ihm die gefüllte Tasse hin, lehnte sich zurück und nahm vor seiner Brust die Fingerspitzen beider Hände aneinander. „Wie wäre es denn, wenn Sie einfach mal aus Ihrer Sicht erzählen, was sowieso schon alles in den Medien berichtet wurde.” Mit dieser Methode hatte er schon oft große Erfolge erzielt, da die meisten nicht auf die Details achteten und einfach erzählten. Berner wusste genau, welche Informationen
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