Last Lecture - die Lehren meines Lebens
ich sagte ihr, dass ich ihn verschieben würde, wenn sie den nächsten Tag mit mir verbrächte. Sie sagte Ja, und wir hatten eine wunderbare Zeit.
Nach meiner Heimkehr nach Pittsburgh bot ich ihr meine gesammelten Flugmeilen an und bat sie, mich zu besuchen. Ganz offensichtlich empfand sie etwas für mich,
aber sie hatte Angst - vor meinem Ruf wie vor der Möglichkeit, sich in mich zu verlieben.
»Ich komme nicht«, mailte sie mir. »Ich habe es durchdacht und will keine Fernbeziehung. Es tut mir leid.«
Aber ich hing am Haken. Außerdem glaubte ich, dass ich diese Mauer überwinden konnte. Also schickte ich ein Dutzend Rosen mit einer Karte, auf der stand: »Auch wenn es mich ungemein traurig macht, respektiere ich Deine Entscheidung und wünsche Dir nur das Beste. Randy.«
Nun ja, es funktionierte. Sie stieg ins Flugzeug.
Ich gebe es ja zu. Entweder bin ich ein unverbesserlicher Romantiker oder ein ziemlicher Machiavellist. Aber ich wollte sie in meinem Leben haben. Ich hatte mich verliebt, selbst wenn sie ihren Weg zu mir noch finden musste.
Im Laufe des Winters sahen wir einander fast jedes Wochenende. Jai war zwar nicht gerade begeistert von meiner direkten und besserwisserischen Art, sagte aber, dass ich die bestgelaunte Person mit der positivsten Lebenseinstellung sei, die ihr je begegnet sei. Sie war es, die die guten Dinge in mir zum Vorschein brachte. Und ich stellte bald fest, dass mir ihr Wohlergehen und Glück mehr als alles andere am Herzen lagen.
Schließlich bat ich sie, nach Pittsburgh zu ziehen. Obwohl ich wusste, dass sie sich noch immer fürchtete und ihr das den Rest geben würde, schenkte ich ihr einen Verlobungsring. Aber ich setzte sie nicht unter Druck, und sie willigte schließlich ein, einen ersten Schritt zu tun, nämlich in meine Stadt zu übersiedeln und dort eine eigene Wohnung zu beziehen.
Im April verschaffte ich mir eine Einladung für die Veranstaltung eines einwöchigen Seminars an der UNC, damit
ich ihr beim Packen helfen konnte. Dann wollten wir ihre Kartons gemeinsam nach Pittsburgh fahren.
Als ich in Chapel Hill eintraf, sagte Jai, wir müssten reden. Sie wirkte ernsthafter, als ich sie je zuvor gesehen hatte.
»Ich kann nicht nach Pittsburgh kommen, es tut mir leid«, sagte sie.
Ich fragte mich, was in ihren Kopf vorging, und bat um eine Erklärung.
Aber alles, was sie sagte, war: »Es würde nie funktionieren.« Ich wüsste selbst, warum.
»Es ist einfach so …«, fing sie nochmals an, »es ist einfach so, dass ich dich nicht auf die Art liebe, in der du geliebt werden willst.« Und nur falls ich es noch nicht verstanden hätte, setzte sie noch eins drauf: »Ich liebe dich nicht.«
Ich war entsetzt und todunglücklich. Es war ein Schlag in die Magengrube. Das konnte sie doch nicht wirklich ernst meinen!
Es war ein grässlicher Moment. Sie wusste nicht, wie sie sich fühlen sollte. Ich wusste nicht, wie ich mich fühlen sollte. Ich musste in mein Hotel. »Wärst du wohl so freundlich, mich zu fahren, oder soll ich ein Taxi rufen?«
Sie fuhr mich. Als wir dort ankamen, zog ich meine Tasche aus dem Kofferraum und kämpfte gegen die Tränen an. Wenn es möglich ist, gleichzeitig arrogant zu sein und sich ebenso optimistisch wie erbärmlich zu fühlen, dann war mir das gerade gelungen: »Schau, ich werde einen Weg finden, glücklich zu sein, und ich würde wirklich gerne mit dir glücklich sein, aber wenn ich nicht mir dir glücklich sein kann, dann werde ich einen Weg finden, ohne dich glücklich zu sein.« Die meiste Zeit im Hotel verbrachte ich
an diesem Tag am Telefon mit meinen Eltern. Ich erzählte ihnen von der Mauer, gegen die ich gerade gekracht war. Ihr Rat war unglaublich.
»Sieh mal«, sagte mein Dad, »ich glaube nicht, dass sie es so meint. Das passt nicht zu ihrem bisherigen Verhalten. Du hast sie gebeten, ihre Wurzeln auszureißen und mit dir wegzurennen. Wahrscheinlich ist sie völlig durcheinander und zu Tode erschrocken. Wenn sie dich wirklich nicht liebt, dann ist es vorbei. Wenn sie dich liebt, dann wird die Liebe siegen.«
Ich fragte meine Eltern, was ich tun sollte.
»Sei ihr eine Stütze«, sagte meine Mom. »Wenn du sie liebst, dann unterstütze sie.«
Also tat ich das. Ich verbrachte die Woche mit meinem Unterricht und den Rest in einem Büro am anderen Ende des Flurs, auf dem auch Jais Zimmer lag. Ein paarmal schaute ich bei ihr herein, aber nur um zu sehen, ob es ihr gut ging. »Ich wollte nur sehen, wie es dir geht«, sagte ich
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