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Lauf des Lebens

Lauf des Lebens

Titel: Lauf des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LINDA HOWARD
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dass man sich fragte, wie sie sich überhaupt am Körper hielten. Sie legte sich einige sexy Spitzenslips und – BHs zu, sündhaft verführerische Bodys, hautenge Shorts und T-Shirts und ein paar Bikinis, die man mit Fug und Recht auch hätte verbieten können.
    Serena schaute schweigend und staunend zu. Zwischendurch, wenn Dione sie darum bat, äußerte sie ihre Meinung – zum Beispiel, wenn Dione sich nicht sicher war, ob ein Kleidungsstück dezent-sexy oder aufdringlich-sexy war. So war es auch Serena, die die Bikinis aussuchte, einen in einem feinen Muschelrosa, den anderen in einem strahlenden Blau. Beide leuchteten wie Juwelen auf Diones honigfarbener, gebräunter Haut.
    „Das sieht nach einer Kampfansage aus“, meinte Serena nachdenklich, während sie bei der Anprobe eines hautfarbenen Bodys zuschaute, der Dione von Weitem aussehen ließ, als trüge sie keinen Body.
    Dione, die mittlerweile leicht entrückt ihren Kaufrausch auslebte, blickte Serena nur ausdruckslos an.
    „Fast müsste ich Blake dafür bedauern, Ziel eines solchen Beschusses zu sein“, fuhr Serena fort und lachte ein bisschen. „Fast, aber nicht ganz. Denn wenn ich deine Anstrengungen betrachte, Dione, dann glaube ich, dass du eine bedingungslose Kapitulation anstrebst. Bist du verliebt in Blake?“
    Dione kehrte so abrupt in die Realität zurück, als hätte Serena ihr einen Kinnhaken versetzt. Verliebt? Natürlich nicht! Unmöglich. Blake war ihr Patient. Sich in ihn zu verlieben, wäre ein krasser Verstoß gegen ihr Berufsethos. Und nicht nur das: Wie konnte sie in ihn verliebt sein? Sah Serena nicht, dass das völlig außer Frage stand? Es lag alles nur daran, dass Blake so ein anspruchsvoller Patient war. Dione hatte ihn fast im wörtlichen Sinne wieder aufgebaut, hatte aus einem Schwerverletzten einen starken, gesunden Mann geformt. Sie konnte jetzt nicht tatenlos zusehen, wie er so einfach aufgab und alles, was sie in ihn investiert hatte, zunichtemachte.
    Doch als Dione für einen Moment mit Serenas nüchternen Augen auf den gigantischen Kleiderberg blickte, den sie innerhalb weniger Stunden angehäuft hatte, wurde ihr klar, wie sehr ihr Projekt zum Scheitern verurteilt war. Wie konnte sie ernsthaft glauben, Blake Remington verführen zu können? Nicht nur, dass ihr völlig schleierhaft war, wie ihr das gelingen sollte, sondern auch, wie sie ihre hysterischen Schreie unter Kontrolle kriegen sollte, falls es ihr wider Erwarten doch gelang!
    Sie ließ sich auf einen Stuhl fallen und knetete den hautfarbenen Body in ihrem Schoß. „Es hat keinen Zweck“, murmelte sie. „Es wird nicht funktionieren.“
    Serena schielte nach dem Body. „Wenn er ein Mensch ist, dann funktioniert es.“
    „Die ganze Requisite ist nutzlos, wenn die Schauspieler nicht schauspielern können“, sagte Dione, und in ihrer Stimme lag eine Spur Selbstverachtung. „Ich habe keine Ahnung, wie man jemanden verführt, und schon gar nicht jemanden, der so viel Erfahrung hat wie Blake.“
    Serena riss die Augen auf. „Im Ernst? So wie du aussiehst, brauchs t du niemanden zu verführen. Alles, was du tun musst, ist stillzustehen und zu warten, dass die Männer sich dir nähern.“
    „Schönen Dank für die aufmunternden Worte, aber leider ist es nicht so einfach“, sagte Dione ausweichend. Unmöglich konnte sie Blakes Schwester die ganze Geschichte erzählen. „Einige Männer mögen mich attraktiv finden, das stimmt. Aber Blake hat immer auf blonde Frauen gestanden. Ich bin so ganz und gar nicht sein Typ.“
    „Wie kannst du in den Spiegel schauen und dir immer noch Sorgen über deine Haarfarbe machen? Das geht über meinen Verstand“, sagte Serena ungeduldig. „Du bist … sinnlich. Das ist das einzige Wort, das mir für dich einfällt. Wenn Blake bislang noch keine Annäherungsversuche gemacht hat, dann, weil du ihm noch kein entsprechendes Signal gesendet hast. Aber das werden ja jetzt diese Klamotten tun. Und dann warte einfach ab, dass sich die Dinge von selbst entwickeln.“
    Wenn sie das nur täten! dachte Dione, als sie den Body bezahlte und dabei gleich noch ein schweres, süßes Parfüm mitnahm, das, wie die Verkäuferin versicherte, ihren Mann verrückt machen würde vor Lust.
    Dabei wollte sie gar nicht, dass Blake verrückt wurde vor Lust, sie wollte ihn nur ein wenig erregen. In was für ein Dilemma war sie da geraten! Das Leben steckte voller kleiner Ironien, aber diese hier fand sie nicht sonderlich amüsant.
    Blake war nirgends zu sehen,

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