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Lauf des Lebens

Lauf des Lebens

Titel: Lauf des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LINDA HOWARD
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aus und bedankten sich überschwänglich. Danach servierte Alberta heißen Rum. Wegen ihrer in frühester Kindheit entwickelten Abneigung gegen Alkohol trank Dione selten. Doch bei dem Rum machte sie eine Ausnahme, denn sie war so glücklich und entspannt, dass ihre alten Vorbehalte plötzlich nicht mehr so ins Gewicht fielen. Der Rum rann ihr weich die Kehle hinunter und wärmte sie innerlich. Als sie ausgetrunken hatte, ließ sie sich gleich noch einmal nachschenken.
    Nachdem Serena und Richard gegangen waren, half Blake Dione mit einem stützenden Arm die Treppe hinauf. Er lächelte zärtlich, und sie lehnte sich an ihn.
    „Worüber amüsierst du dich denn so?“, fragte sie schläfrig.
    „Über dich. Du bist ein bisschen angetrunken und wunderschön. Wusstest du, dass du seit einer Viertelstunde das allersüßeste, schläfrigste Lächeln der Welt auf den Lippen hast? Aber komm bloß nicht auf die Idee, einzuschlafen, solange du unsere Verabredung nicht eingehalten hast.“
    Dione blieb mitten auf der Treppe stehen, klammerte sich an Blake fest und ließ sich mit ihrem ganzen Gewicht in seine Arme fallen. „Du weißt, dass ich die um nichts in der Welt verpassen möchte“, schnurrte sie.
    „Das sehe ich.“
    Sie ließ sich überreden, das gewagte Dessous anzuziehen, das Serena ihr geschenkt hatte, und trug es auch, als sie mit Blake schlief, bis der es herunterstreifte, weil ihm selbst dieser dürftige Stofffetzen zu viel wurde.
    „Nichts ist so betörend wie deine Haut“, flüsterte er und reihte Küsse wie Perlen auf ihren Bauch.
    Dione fühlte sich wie betäubt, ihr Geist nahm die Dinge nur noch verschwommen wahr, doch ihr Körper pulsierte und bog sich instinktiv seinen rhythmischen Stößen entgegen, die sie vor Wonne zerstieben ließen. Kurz zog er sich aus ihr zurück und bedeckte sie mit Küssen, bevor er erneut in sie eindrang.
    Irgendwann jedoch waren sie am Ende ihrer Kräfte, und Dione lag matt und zitternd auf dem Bett. Als sie merkte, dass Blake sich neben ihr erhob, protestierte sie leise.
    „Ich bin gleich zurück“, versicherte er, und tatsächlich spürte sie schon bald wieder sein Gewicht neben sich auf der Matratze. Sie lächelte und tastete mit geschlossenen Augen nach ihm.
    „Schlaf nicht ein“, mahnte er. „Noch nicht. Du hast dein letztes Geschenk noch nicht ausgepackt.“
    Sie öffnete ihre Augen. „Aber ich dachte … du wärst … Als wir uns liebten, dachte ich …“, murmelte sie verwirrt.
    Er lachte leise, legte ihr einen Arm um die Schultern und brachte sie in Sitzposition. „Ich freue mich, dass es dir gefallen hat, aber ich habe noch etwas anderes für dich.“ Er überreichte ihr eine weitere lange, schmale Schachtel.
    „Aber du hast mir doch schon so viele Geschenke gemacht“, protestierte sie. Sie war mit einem Schlag wieder hellwach.
    „Nicht so eines. Das ist etwas Besonderes. Nun mach schon, pack es aus.“
    Er saß da, hielt sie umschlungen und schaute ihr gespannt ins Gesicht. Dann beobachtete er lächelnd, wie sich ihre Finger, die sonst so flink und geschickt waren, unbeholfen mit dem eleganten, goldfarbenen Einwickelpapier abmühten. Sie öffnete den Deckel der Schachtel und starrte sprachlos auf die schlichte Kette, die wie ein goldenes Spinnennetz auf einem kleinen Satinkissen ruhte. Ein dunkelrotes Herz, fein ziseliert und geschliffen, bildete den Kettenanhänger.
    „Das ist ein Rubin“, stammelte sie.
    „Nein“, korrigierte er sie freundlich, holte die Kette aus der Schachtel und legte sie ihr um den Hals. „Das ist mein Herz.“ Die Kette war lang, und das Rubinherz glitt bis zu ihrem Busen hinunter, wo es sich zwischen die beiden Brüste schmiegte und wie dunkles Feuer auf ihrer honigfarbenen Haut leuchtete.
    „Nimm es nie mehr ab“, murmelte er. Seine Augen ruhten auf den üppigen Rundungen, zwischen denen sich der Anhänger verbarg. „Dann wird mein Herz dein Herz immer berühren.“
    Eine einzelne Träne bahnte sich einen Weg durch ihre Wimpern und lief langsam ihre Wange hinunter. Blake beugte sich vor und fing sie mit seiner Zunge auf.„Ein Verlobungsring passt nicht zu dir. Ich schenke dir stattdessen ein Verlobungsherz. Wirst du es tragen, Schatz? Möchtest du mich heiraten?“
    Sie blickte ihn an, und ihre Augen waren so groß und tief, dass die ganze Welt darin zu versinken schien. Einen Monat lang teilte sie nun schon das Bett mit Blake und wappnete sich innerlich immer noch für den Tag, an dem ihr Glück ein Ende haben würde.

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