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Lauf des Lebens

Lauf des Lebens

Titel: Lauf des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LINDA HOWARD
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Vergangenheit war das nicht eben wenig. Aber Glück lernte sie erst mit Blake kennen. Obwohl sie gegen eine schnelle Hochzeit gewesen war, fühlte sie sich fast schon verheiratet mit ihm, und von Tag zu Tag reifte der Gedanke in ihr, tatsächlich seine Frau zu werden. Auf einer Skala zwischen Ablehnung und Zustimmung hatte sich dieser Gedanke bereits beträchtlich bewegt – von einem „Absolut unmöglich“ über ein „Unwahrscheinlich“ und „Riskant“ bis zu einem halb ängstlichen, halb hoffnungsvollen „Vielleicht“. Weiter traute sie sich nicht, denn sie wollte das Schicksal nicht herausfordern. Aber trotzdem begann sie, von einer langen gemeinsamen Zukunft zu träumen und sich Namen für ein Baby zu überlegen.
    Als Blake sie eines Tages zu einem vorweihnachtlichen Einkaufsbummel einlud, waren das ihre ersten Weihnachtseinkäufe überhaupt, denn bislang hatte sie niemanden gehabt, mit dem sie sich hätte beschenken können. Als Blake davon hörte, setzte er alles daran, ihr ein Weihnachten zu bescheren, das all ihre Vorstellungen übertraf. Das Haus wurde in einer ebenso einzigartigen wie eigenwilligen Mischung aus Weihnachts- und Wüstentradition geschmückt. Am Ende waren sämtliche Kakteen, sofern sie lange Stacheln hatten, mit bunten Schleifen und Glaskugeln verziert. Blake hatte Stechpalmen und Mistelzweige ins Haus bringen und so lange im Kühlschrank lagern lassen, bis es an der Zeit war, sie herauszuholen. Und Alberta durchstöberte sämtliche Kochbücher nach traditionellen Weihnachtsrezepten.
    Dione merkte, dass man sich ihretwegen unendlich viel Mühe gab, und war wild entschlossen, sich von der allgemeinen Vorfreude und dem Fieber der Vorbereitungen anstecken zu lassen. Ihr kam es auf einmal so vor, als sei die ganze Welt voller fürsorglicher Menschen – und voller Menschen, um die sie sich ihrerseits kümmern konnte.
    Sie hatte befürchtet, Blake könnte sie mit kostspieligen Geschenken überschütten und in Verlegenheit bringen. Deshalb war sie erleichtert und gerührt, als sie beim Auswickeln feststellte, dass er sich kleine, ganz persönliche und humorvolle Überraschungen ausgedacht hatte. In einer langen, flachen Schachtel, die an eine Uhr oder ein teures Armband denken ließ, lag eine Sammlung winziger Talismane, über die sie schallend lachen musste: eine Miniatur-Hantel, ein kleiner Laufschuh, ein Schweißband, eine Frisbee-Scheibe, ein Minipokal und eine filigrane silberne Glocke, die ein erstaunlich blechernes Läuten erklingen ließ. Im nächsten Päckchen fand sie ein Glücksbringer-Armband, in einem weiteren einen Bestseller, den sie in einer Buchhandlung angeschaut, dann aber im Trubel der Weihnachtseinkäufe zur Seite gelegt und wieder vergessen hatte. Dann wurde Dione ein hauchdünnes, schwarzes Spitzentuch über den Kopf gelegt. Sie blickte auf und lächelte Richard an, in dessen kühlen grauen Augen ein seltsam weicher Ausdruck lag. Serenas Geschenk verschlug ihr so sehr den Atem, dass sie es sofort wieder zurück in die Packung stopfte. Serena schüttelte sich aus vor Lachen, was Blake sofort veranlasste, Dione die Schachtel zu entreißen und den Inhalt hoch in die Luft zu halten: intime Unterwäsche mit herzförmigen Aussparungen an den entscheidenden Stellen.
    „Ein Teil, das du übersehen hast, als du dich für deinen Feldzug eingekleidet hast“, kommentierte Serena mit Unschuldsmiene und treuherzigen, himmelblauen Augen.
    „Ahhhh, was für ein herrliches Stück“, schnaubte Blake genussvoll.
    Dione entriss ihm den Body, oder was immer es war, und legte ihn in den Karton zurück. Sie hatte feuerrote Wangen. „Warum starrt ihr mich alle so an?“, fragte sie unbehaglich. „Warum packt ihr nicht eure eigenen Geschenke aus?“
    „Weil es eine solche Freude ist, dich anzusehen“, antwortete Blake sanft und beugte sich zu ihr vor, sodass nur sie ihn hören konnte. „Deine Augen leuchten wie die eines kleinen Mädchens. Außerdem habe ich noch etwas anderes für dich, was du … äh, auspacken kannst … später am Abend. Meinst du, das könnte dich interessieren?“
    Sie starrte ihn an. Ihre Pupillen waren so groß, dass sie die goldene Iris fast ganz verdrängten. „Ja, ich bin sehr neugierig“, murmelte sie, und ihr Körper war augenblicklich erregt bei dem Gedanken daran, eng umschlungen mit ihm in seinem breiten Bett zu liegen und mit ihm zu schlafen.
    „Das ist eine Verabredung“, flüsterte er.
    Unter viel Gelächter packten sie die restlichen Geschenke

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