Lauf des Lebens
vor, um ihm Linderung zu verschaffen. Während ihre Finger seine verhärteten Muskeln durchwalkten, gab er unterdrückte Schmerzensschreie von sich. Als der Schmerz langsam nachließ, folgte ein glückliches Stöhnen.
„Hast du Serena in letzter Zeit mal gesehen?“, fragte er.
Ihre Finger unterbrachen ihre Arbeit für einen Moment, dann fingen sie wieder an zu massieren. „Nein“, erwiderte sie. „Sie hat nicht einmal angerufen. Hast du sie gesprochen?“
„Nicht seit dem letzten gemeinsamen Abendessen, als sie uns von der Trennung erzählte. Ich werde mich morgen mal bei ihr melden. Ah, das tut gut. Ja, genau da. Ich fühle mich, als wäre ich verprügelt worden.“
Dione ließ ihre Fingerknöchel entlang seiner Wirbelsäule auf und ab kreisen und bedachte die besonders schmerzende Stelle mit einer Spezialbehandlung. Sobald sie eine empfindliche Partie berührte, gab Blake leise Grunzlaute von sich. Sie musste lachen.
„Du klingst wie ein Schwein“, neckte sie ihn.
„Wen kümmert das? Ich genieße. Ich habe deine Massagen schon vermisst. Einige Male hätte ich dich fast angerufen, damit du zu einem kleinen Sondereinsatz vorbeikommst, aber dann schien mir das inmitten des hektischen Büroalltags doch keine so gute Idee.“
„Warum nicht?“, fragte sie scharf. Sie war ein wenig irritiert über seine Vorstellung, sie als mobilen Massagesalon zu betrachten, aber noch irritierter darüber, dass er sie letztlich doch nicht in Anspruch genommen hatte.
Er lachte und drehte sich wieder auf den Rücken, sorgfältig darauf bedacht, seine Position zwischen ihren Schenkeln nicht aufzugeben.
„Weil mir bei deinen Massagen in der Regel das hier passiert …“, murmelte er. „Ich kann dir sagen, es war eine verdammte Qual für mich, meine Körperreaktionen vor dir zu verbergen und dir meine Impotenz glaubhaft zu machen – während du so rührend versucht hast, mir zu beweisen, dass ich nicht impotent bin.“
Sie schnellte hoch wie eine Rakete. „Was?“, schrie sie wütend. „Du wusstes t von meinem Vorhaben und hast mich das Spielchen spielen lassen wie eine Idiotin?“
Er lachte schallend los und streckte seine Hände nach ihr aus, um sie zu umarmen. „Ich habe nicht lange gebraucht, um deinen Plan zu durchschauen“, gab er kichernd zu. „Als ob du sexy Outfits gebraucht hättest, um mich zu erregen … Aber ich konnte dir natürlich nicht zeigen, was die auf mich für eine Wirkung hatten, sonst hätte ich dich sofort verschreckt. Schatz, nicht d u hast mich verführt, sondern ic h habe dich verführt – aber ich musste dich in dem Glauben lassen, es wäre umgekehrt gewesen.“
Ihr wurde ganz heiß vor Scham, als sie an ihren peinlichen Verführungsplan und die Berge aufreizender Wäsche dachte, die sie sich zugelegt hatte. Doch dann spürte sie plötzlich seine Hand auf ihrer Brust, und ihr wurde vor Erregung noch heißer. Es war schon einige Tage her, seit Blake sie zum letzten Mal geliebt hatte, denn er ging jetzt immer spät zu Bett und schlief ein, sobald sein Kopf das Kissen berührte. Seine Liebkosungen hatten ihr gefehlt.
„Du bist mir nicht böse, oder?“, fragte er sanft und zog ihr das Nachthemd über den Kopf. „Warum hast du dieses Stück Stoff eigentlich noch an?“
„Mir ist kalt, wenn du nicht bei mir im Bett liegst“, erklärte sie, rekelte sich in seinen Armen und rieb ihre Haut genießerisch an seinem rauen, stoppeligen Kinn.
Mit einem leisen Stöhnen rollte er sie auf den Rücken und vergrub sein Gesicht zwischen ihren Brüsten. „Jetzt bin ich hier, also brauchst du das Hemd nicht mehr“, tönte es gedämpft zwischen den Brüsten hervor. Er nahm sie schnell, wie ausgehungert von den langen Tagen der Abstinenz. Und sie hielt ihn noch in ihren Armen, als er längst eingeschlafen war. Die Leidenschaft, die sie eben miteinander geteilt hatten, überdeckte für eine Weile ihre Zweifel.
Serena rief am nächsten Morgen an. „Ich habe gerade mit Blake gesprochen“, sagte sie mit einem kleinen Lachen. „Er hat mich fast dazu verdonnert, dich zum Mittagessen abzuholen. Er sagte, dass du gerade etwas verrückt wirst, weil er so viel arbeitet. Meint er wirklich, ich glaube ihm das?“
Dione lachte. „Er glaubt, dass du grübelnd zu Hause sitzt, und möchte dir eine kleine Abwechslung verschaffen. Sollen wir ihm die Freude machen und zusammen essen gehen?“
„Warum nicht? Ich hole dich um zwölf ab.“
„Ich grüble nicht“, sagte Serena mit fester Stimme, als sie ein
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