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Laugenweckle zum Frühstück

Laugenweckle zum Frühstück

Titel: Laugenweckle zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Kabatek
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was«, sagte ich. »Hier oben gibt es nichts, da muss man runtergehen.«
    Eric spielte mit seinem Zeige- und Ringfinger auf meinem Oberschenkel Klavier. Es kribbelte gewaltig. »Of course, sweetie. Lass uns etwas Leckeres zusammen trinken.«
    »Ich hätte gerne ein Glas Sekt«, sagte ich und lächelte Eric, wie ich fand, positivmotivierendverführerisch an.
    Eric lächelte zurück. »Sekt, aber Line, Darling, ich bitte dich! Ich hol uns a small bottle of Champagne, how do you call it: Piccolo. Die haben hier so leckeren Veuve Clicquot Ponsardin Brut für lächerliche 16 Euro!«
    Ich schmolz dahin wie ein Gletscher im Klimawandel. Eric war soo süß! Er wusste eben, was sich gehörte! Und wie niedlich amerikanisch er den Champagner ausgesprochen hatte! Pikalou! Vöf Klikou
Brrrut
!
    Eric warf noch rasch einen prüfenden Blick in das Kabuff, vergewisserte sich, dass sich seine Fotoausrüstung bester Gesundheit erfreute, ergriff wieder meine Hand und wir liefen die Treppe hinunter zum ersten Rang.
    Am Rande des weißen Turms mit der schicken Getränkebar, auf die man so gut von oben runtergucken konnte, ließ er mich los. Er lächelte noch immer. »Warte hier auf mich. Ich besorgen uns eine schöne, kuhle Drink.«
    Ein Mann mit einer Mission! Ich beobachtete mit großer Begeisterung, wie sich Eric unter massivem Einsatz seiner Ellenbogen souverän an den anderen Männern vorbeiboxte, die alle schon länger an der Bar anstanden als er. Ein echter Cowboy und Gentleman! Ich sah nach oben auf die Galerie. Leider kannte ich niemanden, dem ich Eric hätte vorführen können.
    An den reservierten Holztischchen im Foyer wurden Lachsund Krabbenhäppchen zwischen wischfest geschminkte Lippen geschoben. Bei dem Anblick knurrte mein Magen laut und vernehmlich. Der Arme hatte in den letzten Stunden ja auch nur ein paar beim Face-Lifting abgefallene Gurkenscheibchen bekommen. Mhmmm. Vielleicht brachte Eric, der Kavalier, so ein appetitlich aussehendes Gourmet-Feinschmeckertellerchen mit Eismeergarnelen in Cognaccreme mit? Schließlich war er ein Mann mit Initiative und wusste, dass Liebe durch den Magen geht.
    In dem Gewimmel an der Bar entstand plötzlich Unruhe. Ein Arm reckte sich nach oben. Eine Hand winkte. Eindeutig der muskulöse Arm von Eric, der es gewohnt war, seine Kameraausrüstung heil durch eine aufgebrachte Menge demonstrierender Minenarbeiter in Südafrika zu bugsieren!
    »Line, Darling, könntest du mal kommen, please?«
    Hurra! Jetzt würde mich Eric fragen, ob ich lieber ein Lachs- oder ein Kaviarhäppchen haben wollte! Ich strahlte vor Stolz und schob mich zu Eric durch, wobei ich mich bemühte, very VIP auszusehen. Eric hatte zwei Gläser mit perlendem Champagner vor sich stehen. Das Mädel in dem weißen Blüschen hinter der Bar guckte ziemlich genervt. Eric sah mich entschuldigend an.
    »I’m so sorry, huckleberry. Ich habe den Brieftasche in meiner Jacke gelassen, und die hängt oben in der Garderobe. Ich geben dir das Geld nachher wieder zuruck.«
    Ich schluckte, zog meinen Geldbeutel aus dem Umhängetäschchen, das mir Lena mal zu Weihnachten gehäkelt hatte, reichte der Bedienung einen 20-Euro-Schein und schaute ein wenig frustriert auf die beiden 2-Euro-Stücke, die es sich nun ungestört in meinem Geldbeutel gemütlich machen konnten.
    Dann schüttelte ich die Enttäuschung ab. In so einer Safarijacke mit unzähligen Taschen konnte schließlich jeder mal seine Brieftasche vergessen, zwischen der Weltraumnahrung, den Ersatzobjektiven und der handlichen 14-Millimeter! Entscheidend war doch der gute Wille!
    Sehnsüchtig sah ich auf die appetitlich dekorierten Häppchen. Aber jetzt auch noch etwas zu essen, das ging finanztechnisch wirklich nicht.
    Wir stießen mit dem Champagner an. »Auf dich, Süße«, flüsterte Eric. Dabei legte er seine Hand auf meinen Hintern und wuschelte so ein bisschen auf und ab. Mhmmmm. Diesmal kribbelte es eindeutig an einer anderen Stelle. Ich nahm einen vorsichtigen Schluck und kippte den Champagner dann in einem Zug hinunter. Lecker. Das Hungergefühl war plötzlich weg.
    »Würdest du mich bitte entschuldigen«, flötete ich. »Ich muss mal kurz mein Näschen pudern gehen. Warte nicht auf mich, ich komme dann nach.«
    Ich schwebte auf einer Champagnerwolke zum Damenklo. Während die Männer nebendran ungehindert ein- und ausgingen, hatte sich bei den Frauen die übliche Schlange gebildet.
    »S’isch doch emmr ’s Gleiche!«
    »Mr sott oifach zu de Männr ganga!«
    »Der

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