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Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Titel: Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sportlehrer sie. »Bitte niischt! Lass die Trübsal niischt dein 'erz verdunkeln, denn niischt ein Jota Schuld lastet auf deinen Schultern!«
    Laura schüttelte wild den Kopf. »Doch!«, sagte sie trotzig. »Ich hätte mir denken können, dass die Dunklen dazu fähig sind!« Tränen traten in ihre Augen und rollten über die Wangen. »Es ist alles meine Schuld«, schluchzte sie. »Und Magda muss jetzt dafür büßen.« Damit wandte sie sich ab und rannte davon.
    Besorgt blickte Lukas seiner Schwester nach. »Warte, Laura!«, rief er und wollte ihr folgen.
    Doch Percy hielt den Jungen zurück. »Niischt, Lukas. Laura muss alleine mit siisch und der Sache ins Reine kommen! Geben wir ihr einfach ein biisschen Zeit und ge'en derweil zum Abendessen!«
     
    Dr. Schwartz und Rebekka Taxus standen Schulter an Schulter am Fenster des dunklen Lehrerzimmers. Hinter dem Vorhang verborgen, blickten sie schweigend in den Burghof, wo Percy Valiant, Lukas und Kaja mit bedächtigen Schritten zum Internatsgebäude gingen.
    Quintus Schwartz hatte die Augen zu schmalen Schlitzen zusammengekniffen, sodass die schwarzen Pupillen kaum mehr zu erkennen waren. Seine Wangen zuckten unruhig, und die Kiefer arbeiteten deutlich sichtbar. Er war wütend. Richtig wütend. Plötzlich atmete er heftiger, öffnete den Mund wie ein Fisch auf dem Trockenen und schnappte rasselnd nach Luft. Eilends fasste er in seine Hosentasche, holte die kleine Sprayflasche mit dem Asthmamittel daraus hervor und sprühte sich eine Dosis in den Mund. Nachdem der Anfall vorbei war und sein Atem sich wieder beruhigt hatte, fixierte Dr. Schwartz Rebekka Taxus durchdringend.
    »Wie zum Teufel konnte das passieren?!«, herrschte er die Mathelehrerin in heiserem Flüsterton an, und seine Augen glühten rot auf.
    Die Taxus wich zurück. Obwohl sie das Aufflackern der roten Wut in Quintus' Augen schon unzählige Male erlebt hatte und das feurige Glimmen jeweils nur für Bruchteile von Sekunden anhielt, verfehlte es niemals die Wirkung. Es erschreckte die Lehrerin immer wieder aufs Neue. Gleich jedoch hatte sie sich wieder in der Gewalt. Wie eine wütende Schlange zischte sie zurück. »Diesser Schwachkopp. Er hat nichtss alss Sstein in sseinem Schädel. Er musss ssie verwechsselt haben, anderss kann ich mir dass nicht erklären!«
    Quintus Schwarz antwortete zunächst nicht, sondern sah Rebekka Taxus unverwandt an. Das rote Höllenfeuer in seinen Augen war erloschen. Die Pupillen bewegten sich unruhig, während er angestrengt nachdachte. Nach einer kleinen Weile öffnete er die Lippen und sagte eisig: »Sieh zu, dass du das endlich auf die Reihe kriegst, Rebekka. Noch so seinen Fehler - und du wirst dem Schwarzen Fürsten höchstpersönlich Rechenschaft ablegen müssen!«
    Ohne ihre Antwort abzuwarten, machte er auf dem Absatz kehrt und ging grußlos zur Tür.
    Rebekka starrte ihm nach, die Lippen zu einem bösen Strich verkniffen. Plötzlich kam Leben in ihre Rasta-Zöpfe. Sie kringelten und verfielen in schlängelnde Bewegungen, als würde ein gutes Dutzend kleiner Vipern um das Haupt der Lehrerin züngeln. Ein böses Zischen wurde hörbar, das im gleichen Augenblick wieder erstarb. Rebekkas karminrotes Haar schimmerte nun matt, und sie stieß einen leisen Fluch aus. Dann erstarrte sie, kniff die Augen zusammen und blickte nachdenklich vor sich hin.
    Rebekka Taxus schien eine Eingebung zu haben. Ein triumphierendes Lächeln legte sich auf ihr Gesicht, und bevor sie das Lehrerzimmer verließ, zischte sie leise: »Du wirsst deinem Schickssal nicht entgehen, Laura Leander. Niemalss!«
     
    Laura saß auf dem Bett und hing ihren Gedanken nach. Die Wangen waren von Tränenspuren gezeichnet. Wie ein gefangenes Tier wippte sie unablässig mit dem Oberkörper vor und zurück. Immer wieder musste sie an Magda denken.
    »Das ist so unfair«, murmelte sie leise vor sich hin. »Das ist so verdammt unfair!«
    Ein Räuspern in ihrem Rücken ließ sie zusammenzucken.
    »Ich weiß, dass das unfair ist, Laura«, sagte Anna Leander leise. »Aber willst du deshalb aufgeben?«
    Das Mädchen fuhr herum und starrte auf das Porträtfoto an der Wand, von dem ihre Mutter sie mit einem sanften Lächeln anblickte. »Willst du das, Laura?«
    Ein Ausdruck der Verzweiflung trat in Lauras Gesicht. Warum versteht Mama mich denn nicht?, dachte sie gequält. Warum nur?
    »Ich schaff das doch eh nicht!«, klagte sie. »Ich hab alles versucht, aber alles, was ich mache, geht schief. Ich bekomme schlechte

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