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Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Titel: Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra Kostenlos Bücher Online Lesen
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fasste sich mit der rechten Hand ans Kinn und starrte grübelnd vor sich hin.
    »Wenn der Stein mit dem Siegel wirklich aus der Grabkammer stammt ... ?«, begann sie bedächtig.
    »Ja?«, fragte Lukas schnell und sah seine Schwester erwartungsvoll an. Er spürte, dass sie einer ganz bestimmten Vermutung nachhing.
    »... dann ist dort vielleicht ja auch der Kelch versteckt?«
    Lukas verzog skeptisch das Gesicht. Die Falte kerbte sich wieder in seine Stirn. »Bist du sicher?«
    Laura schüttelte den Kopf. »Sicher nicht. Aber überleg doch mal: Auf meiner Traumreise habe ich beobachtet, wie Papa am Abend der letzten Wintersonnenwende aus der Richtung der Alten Gruft gelaufen kam. Und da die Schwarzen Ritter ihn verfolgt haben, vermute ich mal, dass er dort etwas gesehen hat, was er lieber nicht hätte sehen sollen, oder?«
    »Ja, klar«, rief Kaja, die Lauras Ausführungen bislang schweigend verfolgt hatte. »Klingt einleuchtend.«
    »Und bevor sie ihn dann überwältigen konnten, hat er noch etwas in der Bibliothek versteckt - und ich bin fest davon überzeugt, dass es sich dabei um den Steinbrocken gehandelt hat.«
    »Bestimmt!«, pflichtete Kaja ihr bei. »Was denn sonst?«
    »Möglicherweise war es ja auch das Fläschchen mit dem Nebel?«, gab Lukas zu bedenken. »Der Stein kann doch schon ewig hinter der Leiste gelegen haben.«
    Überrascht schaute Laura ihren Bruder an. Ja, das ist durchaus möglich, kam es ihr in den Sinn. Aber es ist ebenso möglich, dass ich Recht habe. Also -
    »Warum schauen wir nicht einfach in der Gruft nach?«, schlug sie den beiden vor und schaute sie erwartungsvoll an.
    Lukas verzog ablehnend das Gesicht. »Du hast doch gehört, was Kaja gesagt hat. Es ist bald zehn, und vor Mitternacht wären wir mit Sicherheit nicht zurück. Das wäre ein schwerer Verstoß gegen die Hausordnung!«
    Vorwurfsvoll sah Laura ihn an, zu allem entschlossen. »Na, und? Ist dir die Hausordnung wichtiger als Papa? Oder meine Aufgabe?«
    Lukas schwieg. Er wusste, dass es sinnlos war, weiter mit seiner Schwester zu diskutieren. Sie würde sich ohnehin nicht von ihrem Vorhaben abbringen lassen.
    Von keinem Argument der Welt.
    Kaja schaute die Freundin unsicher an. »Ich versteh nicht ganz«, sagte sie. »Meinst du wirklich, dass wir zur Gruft gehen sollen?«
    »Ja, klar.«
    Kaja erbleichte. Ihre Augen weiteten sich, und ihre Sommersprossen schienen zu verblassen. »Jetzt? Um diese Zeit? Mitten in der Nacht?«
    Laura nickte. »Wann denn sonst?«
    »Oh, nö!«, stöhnte Kaja. »Niemals, Laura - höchstens über meine Leiche!«
     

20
     
    Der heulende Lemur
     
    er Mond kam hinter den Wolken hervor und tauchte den Henkerswald in fahles Licht. Obwohl die drei Freunde erst vor wenigen Tagen in dem kleinen Waldstück gewesen waren, wirkte es auf Laura im Dunkel der Nacht noch bedrohlicher. Der Wald schien auf eine geheimnisvolle Art lebendig geworden zu sein. Wie ein Heer von riesigen Urzeitmonstern ragten die alten Bäume zum Himmel empor und streckten ihnen ihre unzähligen Äste in stummer Abwehr entgegen. Die kahlen Büsche und Sträucher zwischen den mächtigen Stämmen glichen einer gespensterhaften Bodentruppe aus finsteren Orks und fiesen Trollen, die ein Eindringen in die Reihen der Monster unmöglich machen sollte. Bizarre Schemen und Schattengespinste geisterten über den laubbedeckten Waldboden, und überall waren Geräusche zu hören. Es raschelte und raunte, es knarrte und knurrte, knackte und knisterte im Unterholz - und doch war nicht zu erkennen, woher sie kamen.
    Die Freunde hielten sich dicht beieinander, während sie sich der Gruft näherten. Zum Glück hatte Laura an Taschenlampen gedacht. Drei kräftige Strahlenfinger erleuchteten den schmalen Fußweg, der sich durch den Urwald schlängelte. Ab und an richtete einer der Freunde die Lampe zur Seite, und der helle Lichtkegel huschte über Bäume und Sträucher. Moosflecken an den Stämmen und lange Flechten, die von den Ästen hingen, leuchteten gespenstisch bleich auf, und hin und wieder wurde der Lichtstrahl von einem glänzenden Augenpaar reflektiert - ein Tier auf nächtlicher Beutejagd. Ein Fuchs vielleicht oder ein Dachs. Aber vielleicht waren auch andere Wesen im Wald unterwegs?
    Kaja wandte sich an die Freundin: »Bist du auch sicher, dass die Krähen nachts schlafen?«
    Laura schüttelte den Kopf. »Sicher nicht.«
    Kaja blieb stehen und schaute Laura ängstlich an. »Nein?! Aber ... aber dann werden sie doch sofort wieder Albin Ellerking

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