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Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Titel: Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra Kostenlos Bücher Online Lesen
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schleppte sie von dannen.
     
    Lukas klopfte an die Zimmertür, doch niemand antwortete. Kein Ton kam aus dem Zimmer der Mädchen.
    »Laura?«, rief Lukas ungeduldig und klopfte ein weiteres Mal. »Es ist doch schon dunkel, Laura. Warum meldet ihr euch denn nicht?«
    Als er wieder keine Antwort erhielt, drückte er kurzerhand die Klinke herunter. Die Tür ließ sich problemlos öffnen. Lukas trat ein und blieb wie angewurzelt stehen. Das Zimmer der Mädchen sah ganz so aus, als sei ein Tornado mitten hindurchgerast. Die Türen der Kleiderschränke und Schreibtische standen sperrangelweit offen, und der Inhalt lag auf dem Fußboden verstreut. Die Schubladen waren aufgezogen und offensichtlich durchwühlt worden, und selbst die Matratzen waren aus den Betten gerissen. Wer auch immer den Raum durchsucht haben mochte, er hatte ganze Arbeit geleistet.
    Da entdeckte Lukas Kajas Handy, das in dem Durcheinander auf dem Boden lag. Er bückte sich und hob es auf. Als er es in seine Hosentasche gleiten ließ, vermeinte er einen bekannten Geruch in der Nase zu spüren. Er blähte die Nasenflügel, sog Luft ein und schnupperte. Es war nur ein winziger Hauch von Moschus, den er ausmachen konnte. Aber der Junge war sich dennoch sicher, dass nur das Gruftie-Parfüm der Taxus diese Duftspur hinterlassen haben konnte. Die Lehrerin musste vor nicht allzu langer Zeit im Zimmer gewesen sein, und damit war für Lukas klar: Nur die Taxus konnte alles durchwühlt haben, und wahrscheinlich hatte Dr. Schwartz ihr dabei geholfen. Zum Glück waren die beiden nicht fündig geworden, denn für Lukas gab es nicht den geringsten Zweifel, wonach sie gesucht hatten.
    Wo um alles in der Welt aber waren Laura und Kaja?
    Lukas kam recht schnell zu dem Schluss, dass es auf diese Frage eigentlich nur zwei vernünftige Antworten gab: Entweder waren Laura und Kaja von den Dunklen überrascht und in ihre Gewalt gebracht worden - oder sie hatten die Gefahr rechtzeitig erkannt und sich zu Percy Valiant oder Miss Mary geflüchtet. Sonst gab es niemanden auf der Burg, dem sie sich hätten anvertrauen können. Außer ihm selbst natürlich - aber wahrscheinlich hatten sie ihn und den Kelch nicht in Gefahr bringen wollen. Er musste also zu Percy, und zwar so schnell wie möglich.
    Lukas verließ das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Als er sich umdrehte, stand urplötzlich Attila Morduk vor ihm. Der Hausmeister war wie aus dem Nichts aufgetaucht und starrte ihn finster an. »Was hast du hier zu suchen, Bürschchen?«, fragte er mit drohender Stimme.
    Der Junge musterte den bärbeißigen Glatzkopf. Dass der auch ausgerechnet jetzt aufkreuzen muss!, ärgerte Lukas sich im Stillen. Laura und Kaja brauchen wahrscheinlich dringend Hilfe, und ich muss mich mit diesem Schnüffler rumschlagen. Aber - vielleicht sollte ich ihm sagen, dass die beiden verschwunden sind?
    Lukas starrte Attila Morduk unschlüssig an. Er wusste nicht, was er tun sollte, denn er war sich einfach nicht sicher, ob er dem Hausmeister trauen konnte. Zwar hatte noch kein Schüler jemals etwas Schlechtes über Attila erzählt - aber etwas Gutes auch nicht. Die meisten fürchteten sich vor ihm. Was nur zu verständlich war angesichts der finsteren Miene, mit der Morduk stets durch die Gegend schlich. Sollte er sich ihm dann tatsächlich in einer solch wichtigen Angelegenheit anvertrauen?
     
    Für einen Moment hatte Laura den Eindruck, als ob die Welt Kopf stehen würde. Dann bemerkte sie, dass in Wirklichkeit sie es war, die mit dem Kopf nach unten an einem Seil hing. Es lief über eine Rolle, die an der Decke einer düsteren Folterkammer befestigt war. Laura musste kurzzeitig das Bewusstsein verloren haben, als der Grausame Ritter ihre Füße an dem Seil festgemacht und sie dann mit einem Ruck nach oben gezogen hatte. Anders konnte sie sich ihren Orientierungsverlust nicht erklären.
    Laura merkte, wie ihr das Blut in den Kopf schoss. Es pochte und dröhnte in den Adern, und der Druck in ihren Schläfen wurde immer stärker. Trotzdem zwang sie sich, nicht in Panik zu verfallen. Das wäre das Schlimmste, was ihr passieren könnte. Dann wäre sie mit Sicherheit verloren - und Kaja dazu.
    Das Mädchen drehte den Kopf und versuchte einen Überblick über das schummerige Gewölbe zu gewinnen, in dem es hilflos von der Decke baumelte. Was nicht so einfach war, denn Lauras Haare baumelten vor ihren Augen. Aber trotz des haarigen Vorhangs konnte sie erkennen, dass in ihrer Nähe ein riesiger eiserner

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